Wetter machte Hexen und Magiern beim Festival in Mayen keine schlechte Laune
Kürbisschnitzen war wieder der Höhepunkt der vielen Highlights
Mayen.Auch das wirklich ein wenig verhexte Wetter am Samstag konnte für kleine angehende Hexen und Magier die Freude an ihrem ureigenen Festival nicht trüben. Das in diesem Jahr wieder von der Tourist-Information in Verbindung mit der Brückengemeinschaft ausgerichtete gruselige Event war Dank vieler, teilweise neuer Akteure und Aktionen ein voller Erfolg.
Neben dem beliebten Brückenstraßenfest engagieren sich die Mitglieder der Brückengemeinschaft bei vielen weiteren Veranstaltungen in der Stadt, besonders aber beim Festival der Hexen und Magier. Zu einem ganz besonderen Highlight in der langen Geschichte des Gruselfestivals hat sich eine frühe Idee der Brückengemeinschaft entwickelt. Die Gemeinschaft der Kaufleute und Immobilienbesitzer des Brückenviertels haben vor vielen Jahren das Kürbisschnitzen erfunden, das für Kinder und Jugendliche inzwischen schon lange zum Sinnbild des ganzen Festivals geworden ist. Auch deshalb konnte und wollte die Gemeinschaft auf diese Aktivität, die stets am Platz des Weiberbrunnens und damit im Zentrum der Gemeinschaft stattfindet auf keinen Fall verzichten. Erstmals in diesem Jahr war es der Gemeinschaft gelungen, in den Schnitzbereich für die Kleinsten ein Karussell zu integrieren. Das wurde auch sofort und ausgiebig in Besitz genommen. Karussell-Verleiher Karl Oberreiter aus Kruft hat es ermöglicht und für den Betrieb gesorgt. Eine gelungene Neuerung am Brückentor, die hoffentlich den Weg zu einem festen Bestandteil finden wird.
Rund 350 Kürbisse waren liebevoll von der Gemeinschaft überall in der Brückenstraße und am Brückentor verteilt und arrangiert worden. Es konnten also rund 100 Kunstwerke mehr geschaffen werden als noch im vergangenen Jahr. Zur Erinnerung an den üblen irischen Hufschmied namens Jack Oldfield, der mit dem Teufel paktierte und dessen verdammte Seele mit der Laterne am Vorabend von Allerheiligen durch die Dunkelheit wandelt, schnitzen die Kinder in Kürbisse üblicherweise gruseligste Fratzen. Die Legende besagt, dass ein brennendes Stück Kohle in einer Rübe oder eben einem Kürbis mit einer Kerze den Teufel und alle anderen Geister abhalten könne.
Für einen geordneten Ablauf des Schnitzens sorgte in diesem Jahr die Messdienergemeinschaft. Die Aufsicht zu führen war aber eine leichte Aufgabe. Die Gemeinschaft konnte daher auch vielfach Hilfestellung geben, Überbleibsel entsorgen oder sich um Dinge kümmern, die sonst noch so anfielen.
Das Festival wurde von Zauberer Tim Salabim oder Jens Möller eröffnet, der dies leider aufgrund einer kurzzeitigen Wetterkapriole nicht am Weiberbrunnen konnte, sondern in die direkt anliegende VereinsMYerei ausweichen musste. Der Name Tim Salabim steht für wundervoll kindgerechte Zauberunterhaltung. In seinen interaktiven Shows zieht er die Kinder bereits ab der ersten Sekunde in seinen Bann. Ihm ist dabei sehr wichtig, dass alle Kinder stets respektvoll behandelt werden. Deshalb ist seine Comedy immer kindgerecht und wertschätzend. Kinder konnten sich aber auch in mystischen Zaubershows durch die Tricks von Stefan Ostrominski verblüffen zu lassen. Er zaubert schon seit vielen Jahren für die angehenden Hexen und Magier, hatte in jungen Jahren damit bereits sein Studium teilweise finanziert. Diese Zeiten sind lange vorbei und Zauberer Ostrominski betreibt sein Kunstwerk heute nur noch aus Spaß an der Freude sowie dem Dank aus verblüfften Kindergesichtern und oftmals auch deren Eltern oder Großeltern.
Huch, was ist denn das für ein Kerl mag sich auch die furchtloseste Hexe oder der unerschrockenste Magier gedacht haben, wer von Markus Gawan als freundlich verschmitztem aber auch gruseligem Stelzenmann unvermittelt angesprochen wurde. Aber alles nur Spaß und ein großes Vergnügen. Und die Kinder bekamen in diesem Jahr Glasmurmeln geschenkt, die ihnen ein Wunsch erfüllen würden. So jedenfalls hat es der Stelzenmann versprochen, der den ganzen Tag über mit allerlei launigen Sprüchen und Neckereien in der Stadt unterwegs war.
Als Treffpunkt für den großen Umzug mit Kürbissen, allen Hexen, Zauberern und Magiern zum Marktplatz gilt seit jeher der Weiberbrunnen im Zentrum der Brückengemeinschaft. Alle Teilnehmer des Zuges versammelten sich also am Nachmittag direkt am Platz des Schnitzens und bahnten sich von dort, angeführt von den Musikern der mittelalterlichen Formation Fremitus und dem Stelzenmann Gawan ihren Weg durch die Fußgängerzone zur Prämierung auf dem Marktplatz. Egal was sich die Mitglieder der Brückengemeinschaft für das Festival des kommenden Jahres alles einfallen lassen werden, das Kürbisschnitzen muss auf jeden Fall wieder dabei sein. WE