Gartenfreunde und Grünliebhaber kamen aus nah und fern
Kulturraum Garten: Neuwied blühte auf
Neuwied. „Beim Holländer wie immer?“. Der Blumen- und Pflanzenhändler aus den Niederlanden war am Wochenende mal wieder ein beliebter Treffpunkt für Verabredungen auf dem Gartenmarkt. Zum 14. Mal hatten das Neuwieder AktionsForum und das Amt für Stadtmarketing zur grünsten Veranstaltung des Jahres, inklusive verkaufsoffenen Sonntag, eingeladen. Zwischen der Pfarrstraße und dem Media Markt hatten rund 130 Händler ihre Zelte aufgeschlagen. Zu kaufen gab es alles, was in irgendeiner Form mit dem Garten zu tun hat. Von der lebenden Pflanze bis hin zu Dekoration aus Holz oder Stahl.
Vielfältiges Angebot
Die Käufer waren so vielfältig wie das Angebot. Ein Teil der Besucher kam ohne großen Plan, um sich einfach überraschen zu lassen und bei Gefallen zuzuschlagen. Viele andere hatte wiederum ganz konkrete Vorstellungen oder waren auf der Suche nach etwas bestimmten. Zum Beispiel nach einer seltenen Tomatensorte. „Ich möchte ganz bewusst zum Ursprung zurück“, erklärte Thomas Becker.
Fündig wurde er am Stand der Gemüse-Pflänzchen. Von der kanarischen Urtomate über das Ochsenherz bis hin zur neuesten Züchtung gab es die Tomaten hier in 40 (!) Sorten. Die Gemüsepflanzen standen an diesem Wochenende hoch im Kurs. Aber auch für die Anlage des Kräutergartens ist die Zeit richtig und entsprechend groß war die Nachfrage. Grün- und Blühpflanzen gab es in allen Größen. Vom wenige Millimeter hohen Bodendecker bis hin zur zwei Meter großen Palme. Gut, dass es da die fleißigen Helfer aus dem Wassersportverein Neuwied gab.
Die jungen Leute verfrachteten Großpflanze, Büsche und Bäume per Schubkarre bequem und kostenlos zum Auto. Was die Besucher am Wochenende besonders schätzten, war die Fachkompetenz der Händler. Viele verstanden sich auf ganz spezielle Sorten und standen den Kunden kompetent zur Seite. Und bei wem es gar nicht gut grünt und blüht, dem für den gab es den Pflanzendoktor. Damit es erst gar nicht zu Fehlschlägen kommt, betrafen die meisten Fragen den richtigen Pflanzzeitraum.
Älteste Rosenschule Deutschlands
Großes Interesse zog die älteste Rosenschule Deutschlands aus dem 19. Jahrhundert auf sich. „Besonders die Edelrosen werden nachgefragt“, erklärte die Verkäuferin. Bei „rosige Zeiten“ drehte sich alles um die Rose. Blumen, Kunst und Schmuck zum Thema wurden miteinander kombiniert. Unter den Marktbeschickern befanden sich viele Bekannte aus Neuwied und der Region. Aber auch ganz viele, die weite Anreisen in Kauf genommen hatten. Der Neuwieder Gartenmarkt gilt als gutes Pflaster. Und in der Tat strömten die Menschen schon früh am Samstagmorgen in die Innenstadt.
Gerade hatten die Händler die Ware ausgepackt und die letzte Deko am Zelt befestigt. Und jedes Jahr gibt es neue Trends zu beobachten. Mal war es der Rollrasen, dann die Hochbeete oder die Rasen futternden Roboter. Am Wochenende gab es Gartenmöbel ganz unterschiedlicher Ausprägung. Dieter Dulle von Indelandmöbel stellte ganz rustikale Massivholzstücke aus. An anderer Stelle bot ein Strandkorb bequemen Komfort. Der Gartenmarkt bot auch der Stadt Neuwied einen wahrlich passenden Rahmen, um für die Landesgartenschau zu werben. Bekanntlich hat sich Neuwied für 2022 beworben. „Was wird aus den Flächen nach Ende der Landesgartenschau?“. Dies war eine der häufigsten Fragen, die Bernd Wolff aus der Planungsabteilung im Stadtbauamt zu beantworten hatten. Das Großereignis begegnete den Besuchern noch an anderer Stelle. Aus drei verschiedenen Motiven konnten sie ihren persönlichen Favoriten als Logo für die Landesgartenschau auswählen. Wer den Gartenmarkt verpasst hat, kann seine Auswahl aber noch in den nächsten Tagen in der Tourist-Info treffen.
Riesige Dekoauswahl
Der diesjährige Gartenmarkt hatte neben dem lebenden Grün noch viel mehr zu bieten. Die Auswahl an Dekorationen war riesengroß. Angefangen bei Geflochtenem aus Weiden bis hin zum extra rostig gemachten Stahl. Richtige Hingucker waren die Keramikblumen von Marlene Aretz. „Hingucker“ deshalb, weil man schon genau hinsehen musste. Ihre handgefertigten Blumen sahen täuschend echt aus.
Auf dem Gartenmarkt gab es also wieder einmal viel zu entdecken. Da waren die Eltern froh, sich in aller Ruhe umsehen zu können, während die Kleinen in der Kindergärtnerei gut aufgehoben waren. Mit den Mädchen vom Neuwieder Wassersportverein wurde gepflanzt, gemalt oder gebastelt. Die Marktkirchengemeinde nutzte das große Publikumsaufkommen für sich. Bekanntlich muss das Dach im Gotteshaus erneuert werden. Für fünf Euro konnte man ein Schieferherz für den guten Zweck erstehen. Neukunden und Stammkunden zog das Zelt von Kräuterwind an. “Natürlich genießen“ aus der Region ist das treffliche Motto der Westerwälder. Wie gewohnt hatten die „Kräuterwindler“ wieder einige genüssliche Neuheiten zu präsentieren. FF