FC Pech feierte mit großem Sportwochenende sein 60-jähriges Bestehen
Längst mehr als ein Fußballverein
Heute sind rund 20 Prozent der Pecher Bürger Mitglied
Pech. Mit einem großen Sportfest feierte der FC Pech am vergangenen Wochenende sein 60-jähriges Bestehen. Mit rund 600 Mitgliedern sind rund 20 Prozent aller Pecher Bürger in diesem Verein, eine stolze Zahl. Daran hatte freilich niemand gedacht, als sich am 24. Februar 1957 einige fußballbegeisterte Pecher entschlossen, den SC Villip zu verlassen und einen eigenen Verein zu gründen.
Das wurde gar nicht so gerne gesehen, und zunächst war man auch gesperrt, aber das störte kaum.
Es wurde ein geeigneter Acker zum Spielen gesucht und nach Ablauf der Sperre unter der Leitung des damaligen Lehrers Münz kräftig gegen den Ball getreten.
Haribo-Chef Hans Riegel war der erste Präsident
Eine weitere Dorfgröße der damaligen Zeit, „Opa Gäb“, übernahm den Vorsitz des Vereins, man gab sich eine Satzung und wurde gemeinnützig.
Jetzt bedurfte es nur noch eines Sponsors, dem man dann auch ehrenhalber das Präsidentenamt antragen konnte. Kein anderer als Hans Riegel, Chef von Haribo, konnte für dieses Amt gewonnen werden. Im Jahre 1963 kam die erste Frauenriege mit Gymnastik dazu, die mangels Turnhalle in der alten Schule trainieren musste.
Die Gemeinde baute den Pechern dann im Jahre 1969 eine schöne Turnhalle, mit positiven Folgewirkungen.
Denn nun entstanden ganz neue Gruppen: Tischtennis, Männer- und Kinderturnen. Und auch das heutige Jogging wurde bereits früh gepflegt, nur nutzte man den Kottenforst und nannte das Ganze Waldlaufgruppe.
Nachwuchs früherer Turnkinder ist heute wieder im Verein aktiv
Im Jahr 1973 wählte der Verein erstmals einen Nichtfußballer zum Vorsitzenden, der begeisterte Tischtennisspieler Hans-Martin Klöckner sorgte für kräftigen Wirbel. Nicht nur blühte die Tischtennissparte auf, auch das Kinderturnen gab es da in fünf Gruppen, und der Nachwuchs der damaligen Turnkinder ist heute wieder im Verein aktiv. Im Laufe der Zeit war jedoch auch die Umkleide am Sportplatz ein Thema, wobei der Begriff Umkleide für die baufällige Baracke wohl geschönt war. Auch das Laufen wurde immer beliebter, schnell wuchs man mit dem sogenannten Volkslauf, der unter dem Namen „Haribo-Volkslauf“ sehr schnell große Popularität erlangte.
Ausbau des Sportplatzes
Im Jahre 1983 entstand unter der Leitung von Dr. Gerd Steinhoff eine Herzsport- und Rehabilitationsgruppe, die schnell über 100 Mitglieder fand. Zum großen Bedauern des Vereins schloss sich diese Gruppe dann jedoch einem Verein in Bonn an. Der Ausbau des Sportplatzes stand in der Vereinsgeschichte immer wieder auf der Tagesordnung, und bevor 1990 eine weitere Ausbaustufe genommen werden konnte, musste man sieben Jahre gegen Anwohner prozessieren.
Seit 2011 gibt es den ersehnten Kunstrasenplatz
Im Jahre 1994 wurde die Kanalisation am Sportplatz ausgebaut und die Trainingsbeleuchtung installiert. Den lang ersehnten Kunstrasenplatz gab es dann im Jahre 2011 in viel Eigenleistung, wobei die Gemeinde Wachtberg dem Verein hier finanziell kräftig unter die Arme griff. Auch wenn Fußball heute wie bei der Gründung im Mittelpunkt steht, längst ist man mehr geworden als ein Fußballverein, wobei der Fußball das Kerngerüst darstellt, drei Mannschaften im Seniorenbereich, eine Frauenmannschaft und 15 Jugendmannschaften sind eine stolze Zahl. Aber daneben wird Tischtennis, Bogensport, Bogenschießen sowie Laufen und Nordic Walking angeboten. Und dann wäre da noch das Thema Breitensport. Das geht von „Aktiv-Fitness“ über „Rücken-Fit“ bis hin zu „Fatburner-Training“. Und auch für die Kinder gibt es spezielle Angebote, wobei hier noch Tanzen und Voltigieren/Reiten zusätzlich angeboten werden.
Heide Wandel – eine Frau in der Männerdomäne
Auch wenn 60 Jahre kein offizielles Jubiläum ist, so wollte man diesen Geburtstag doch mit einem kleinen Festakt im Rahmen des Sportfestes begehen, hierzu hatte sich Jürgen Bachmann als Vorsitzender des Fußballkreises Bonn angesagt. Ihm war es eine besondere Ehre, die Präsidentin des FC Pech, Heide Wandel, mit der silbernen Ehrennadel des Fußballverbandes Mittelrhein auszuzeichnen. Sie war eine Pionierin als Frau in der Männerdomäne Fußball und war als erste Frau von 1994 bis 2007 Beisitzerin in der Kreissportkammer der Sportgerichtsbarkeit. Ebenfalls war sie 13 Jahre lang Vizepräsidentin des Kreissportbundes.
Aufstieg in die Bezirksliga war der größte Erfolg
Zuvor hatte der Vereinsvorsitzende Johannes Berchem zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft begrüßen können, darunter auch Bürgermeisterin Renate Offergeld.
Diese betonte in ihrem Grußwort die hohe Bedeutung der Vereine für das gesellschaftliche Leben. Sie erinnerte an den größten Erfolg des FC Pech, als man im Jahre 2005 den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte und sich dort immerhin drei Jahre lang halten konnte, auch wenn man stets gegen den Abstieg kämpfte. Ihr besonderer Dank galt den Trainern und Abteilungsleitern, ohne deren Engagement diese Vereinstätigkeit nicht möglich gewesen wäre. Gleichzeitig regte sie eine stärkere Vernetzung der Wachtberger Vereine an und wünschte sich eine Art Gemeindesportverband. Der Hintergrund liegt darin begründet, dass über dieses Vehikel deutlich leichter Fördergelder von Bund und Land abzurufen sind.
Mit einem Präsent bedankte sie sich beim Vorsitzenden Johannes Berchem. Dieser nutzte die Gelegenheit, sich an dieser Stelle vor allem bei den zahlreichen Helfern an und um die Theke sowie an der Kasse sowie den Getränkeständen zu bedanken.
Tradition des Volkslaufes wiederbeleben
Fußball gespielt wurde an dem Wochenende natürlich ebenfalls, und zahlreiche Gastmannschaften konnten in Pech begrüßt werden.
Ebenfalls zum Programm zählte ein ökumenischer Gottesdienst am Sonntagvormittag auf dem Sportplatz, und die Tradition des Volkslaufes soll ebenfalls wiederbelebt werden, dazu machte man am Sonntag den Auftakt und war mit der Resonanz hoch zufrieden.
STF