Landesgartenschau 2022

Nachhaltige Planung für die Parkanlagen

15.11.2018 - 10:13

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Zahlreiche Bürger nutzten die Gelegenheit, um sich über die Entwurfsplanungen des Architekturbüros bbz aus Berlin zu informieren. Gezeigt wurde den Bürgern die Entwürfe für die Daueranlagen der Landesgartenschau 2022. Diese Pläne beinhalten eine umfassende Neugestaltung der bestehenden Park- und Gartenanlagen in Bad Neuenahr. Der Rosengarten, der Kaiserin-Auguste-Viktoria-Park, die Ahrpromenade, der Dahliengarten sowie der Lenné- und Kaiser-Wilhelm Park und der Kurpark werden für die Gartenschau umgestaltet und erhalten ein neues Profil, das auch nach der Gartenschau erhalten bleibt und so das Bild der Stadt in den kommenden Jahrzehnten bestimmen wird. Jörn Kampmann, Geschäftsführer der Landesgartenschau Bad Neuenahr-Ahrweiler gGmbH, begrüßte die Bürger und lud sie zur lebhaften Diskussion über die Planungen ein, die sich derzeit im Stadium von Vorentwurf- oder Entwurfsplanung befinden und somit noch in gewissen Grenzen offen sind für Modifikationen. Kampmann sprach in seiner kurzen Begrüßungsrede auch das brisante und oft zu emotionalen Wallungen führende Thema „Bäume“ an, denn zur Laga in vier Jahren will sich die Stadt mit neuen Parkanlagen und neu gestalteten Promenaden und somit auch mit neuen Bäumen dem Publikum präsentieren. „Das heißt, dass es nicht sinnvoll ist, alle Bäume stehen zu lassen“, erklärte Kampmann. Er machte klar, dass im Rahmen der Umgestaltung der Parkanlagen Bäume gefällt werden müssten. „Wir befassen uns intensiv mit einer nachhaltigen Baumplanung und erarbeiten zurzeit eine umfassende Bestandsaufnahme“, betonte Kampmann.


Eine neues Baumkonzept wird erstellt


Vor allem durch die Pläne für den Bau einer neuen Ahrpromenade mit mehr Platz für Wegeflächen wird die Frage nach einer neuen Baumbepflanzung gestellt. Der Kernbereich der Laga 2022 wird in den bereits bestehenden Parkanlagen Bad Neuenahrs liegen, sodass die Berliner Landschaftsarchitekten dieses Potenzial aufgreifen konnte, es aber gleichzeitig einer umfassenden Verjüngungskur unterzogen. Die Ahr ist das bestimmende und verbindende natürliche Landschaftselement, das die Gartenschau prägen wird. Malte Stellmann vom Architekturbüro bbz erläuterte die Planungen für die einzelnen Parkanlagen und begann mit der Vorstellung der Entwürfe für den Rosengarten. Dort ist eine Trennung zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern vorgesehen, die bisher den Promadenweg an der Ahr gemeinsam nutzen. In Zukunft werden die Fahrradfahrer auf einem eigenen Radweg an der Nordseite des Parks durch den Rosengarten fahren und dann anschließend den neuen Radweg am Rande des Auguste-Viktoria-Parks nutzen können. Dadurch wird der Weg am Ahrufer im Bereich des Rosengartens zu einer direkten Erweiterung der Ahrpromenade des Auguste-Vikoria-Parks. Die großzügigen Rasenflächen des Rosengartens, die im Sommer oft von der jungen Generation für gesellige Zusammenkünfte genutzt wurde, steht für diesen Zweck dann allerdings nicht mehr zur Verfügung. Im Zentrum des Gartens werden Rasen- und Blumenflächen im Wechsel angelegt, die durch einen Fußgängerweg erschlossen werden. Der Kaiserin-Auguste-Viktoria-Park bleibt nach den Plänen von bbz in seiner Grundstruktur erhalten. Das gilt auch für den bestehenden großen Spielplatz. Als eine zweite erlebnisorientierte Attraktion soll in diesem Park zusätzlich ein Mehrgenerationenspielplatz entstehen. Zudem wird das Areal des Parks bis an den Mühlenteich ausgeweitet und der Fahrradweg in der Nähe der Maria-Hilf-Brücke besser an den weiterführenden Fahrradweg der Ahrpromenade angebunden. Das Ahrufer mit den dort aufgestellten Liegen und die Promenade an der Ahr werden im Bereich des Auguste-Viktoria- Parks ihre jetzige Struktur behalten. Im Anschluss wird in Richtung Kurgartenbrücke und weiter bis zur Landgrafenbrücke eine neu gestaltete Ahrpromenade entstehen, deren Wege großzügiger angelegt werden sollen. So wird dort ein 2,5 Meter breiter asphaltierter Weg entstehen, der beiderseits von nicht asphaltierten Flächen flankiert wird. In diesen Bereichen der neuen Ahrpromenade wird also mehr Platz für Fahrradfahrer und Fußgänger geschaffen, die diesen Bereich der Ahr als Erlebnismeile nutzen sollen. Die Ahr selbst und ihre Uferbereiche werden für den Besucher direkt erschlossen. Sitzstufen in der Uferböschung sollen diesem Ziel dienen.


Eine Erlebnismeile an der Ahr


Die Planungen sollen dem zwanglosen Verweilen der Besucher am Ahrufer neue Möglichkeiten eröffnen. Dies erfordert eine grundlegende Umstrukturierung der Ufer- und Gehwegbereiche und auch eine neue Bepflanzung dieser Areale. Bei der Erläuterung der Gestaltung der Ahrpromenade wies Malte Stellmann daraufhin, dass die Planungen seines Architekturbüros für den Platz vor der Martin-Luther Kirche, die sogenannte Ahrbastion, zur Laga aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden kann. „Dieses Projekt hätte unser Budget deutlich überschritten“, betonte Laga-Geschäftsführer Jörn Kampmann. Ob und unter welchen Bedingungen diese Planungen nach der Laga noch einmal aufgegriffen werden, ist eine kommunalpolitische Entscheidung der kommenden Jahre. Kampmann geht allerdings davon aus, dass der Durchgangsverkehr über den Platz vor der Martin Luther Kirche über die Kurgartenbrücke in die Kurgartenstraße für die Zeit der Gartenschau von dort verbannt wird. Zu einem zentralen Areal der Laga wird der neu gestaltete Lenné- und Kaiser-Wilhelm-Park werden. Beide Parkanlagen sollen zu einer Einheit verschmelzen. Zu einem verbindenden Element soll der renaturierte Bachlauf des Mühlenteiches werden. Wasser als Gestaltungs- und Erlebniselement spielt in den Planungen für dieses Areal eine prägende Rolle. So wird der Schwanenteich in den Uferbereichen umgestaltet und erhält ein Teichpodest, das den Besucher an die Wasserfläche heranführt. Zum neuen Konzept gehört auch ein Matschspielplatz, der nach den Vorstellungen der Planer zu einer Attraktion für Kinder werden soll. Dies gilt auch für einen Wasserspielplatz in der Nähe des neuen Twin. Dem Lennéschlösschen wird in der umgestalteten Parklandschaft eine zentrale Rolle zugewiesen und durch die neue Wegeführung in ihrer Funktion aufgewertet. Eine zusätzliche neue Brücke verbindet den geplanten Sportpark am Apollinarisstadion, der am gegenüberliegenden Ahrufer entsteht, unmittelbar mit dem Kaiser-Wilhelm-Park. Im Sportpark sollen Schaugärten und ein futuristischer Minigolfplatz entstehen.


Neue Akzente im Kurpark


Für die Laga werden auch im Kurpark neue Akzente gesetzt. Seine bewährten Elemente sollen aber erhalten bleiben. So wird der Bachlauf des Mühlenteichs renaturiert und ein neu gestalteter Kneippbereich sowie ein „Garten der Sinne“ entstehen. Die Architekten aus Berlin befassten sich auch dem Bereich des Kurparks, der durch den geplanten Neubau neuer Gebäude im Kurpark in einem separaten, eigenständigen Planungsverfahren neugestaltet werden soll. In der Entwurfsplanung des bbz kommt dem Große Sprudel ein herausgehobener Stellenwert zu und der jetzige Wandelgang soll verschwinden. Der Springbrunnen wird nach Norden verschoben, damit eine hinreichend große Freifläche entstehen kann, die für die zahlreichen Veranstaltungen während der Laga benötigt wird. Auch der Dahliengarten wird in seiner jetzigen Struktur auch ein wichtiger Bestandteil der Landesgartenschau in vier Jahren werden. Die Planungen sehen hier nur eine neue Bepflanzung des Areals vor, das schon im Jahr 2077 grundlegend umgestaltet wurden. Die Realisierung des neuen Erscheinungsbildes der Parkanlagen für die kommende Landesgartenschau ist nicht nur eine organisatorische und planerische und bautechnische Herausforderung, sondern für die Stadt und die Landesgartenschau gGmbH auch ein finanzieller Kraftakt. So haben das planende Architekturbüro für den Umbau der Parkanlagen und der Ahrpromenade Kosten in Höhe von rund 13 Millionen Euro veranschlagt

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17.11.2018 17:41 Uhr
Stefan Meyer

Ich war auf der Veranstaltung und bin positiv überrascht, dass bewerte und intakte Anlagen erhalten bleiben und sinnvoll ergänzt bzw. verschönert werden sollen.



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