Handwerker Peters (HP) begeisterte in der Phonolith-Halle in Brenk

„Normal müsste dat halten – Eifel, Handwerker, Baustellen“

24.04.2017 - 17:25

Brenk. Eine Super-Stimmung herrschte beim Besuch von Handwerker Peters in der Phonolith-Halle in Brenk. In der bis auf den letzten Platz gefüllten „Kultstätte“ der Brohltalgemeinde Brenk enterte XXL-Satiriker und „Pfundskerl“ Kai Kramosta die Bühne. Seine Premierentour war ein voller Erfolg. In seinem Soloprogramm „Normal müsste dat halten – Eifel, Handwerker, Baustellen“ kommen Comedy- und Kabarettfreunde voll auf ihre Kosten.

Da ist allerbeste Comedy und Stimmung pur angesagt. Nach dem großen Erfolg seines ersten Soloprogramms „Runde Sache“ präsentiert der in Nickenich geborene und aufgewachsene Kramosta mit seinem zweiten Soloprogramm „Normal müsste dat halten – Eifel, Handwerker, Baustellen“ ein weiteres Glanzstück.

Da bleibt kein Auge trocken, wenn er als Handwerker Peters (HP) das Leben auf der Baustelle unter die Lupe nimmt. Er wechselt zwischen verschiedenen Charakteren und beleuchtet humoristisch den alltäglichen Bauwahnsinn.

Dabei brilliert er als rheinischer Bauunternehmer („Ich weiß, wat ich denke, wenn ich hör, war ich sage!“), als liebestolle Eifelmöhne („Ich bin so heiß, wenn mich auf einen Maiskolben setze, spucke ich Popcorn!“) und in der Hauptsache als Handwerker Peters (oder aber „Handwerker Perfekt“), der für alles eine Erklärung hat und in ständigem Dialog mit dem Publikum dieses an seinem leutseligen Leben teilhaben lässt.


Großartige Wortspiele


Auch in der Phonolith-Halle in Brenk konnten sich die Besucher vom großartigen Wortspiel des Germanisten Kai Kramosta überzeugen. In schönstem Vulkaneifel-Slang poltert er über die Bühne. Zunächst gab er als Professor einen Einblick in die Eifel. Sofort hatte er die Besucher auf seiner Seite, als er feststellte: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Er landete im schönsten Fleck der Erde – der Eifel.“ Dabei ließ Kramosta beim „Warm up“ sogleich Brenk als „Perle des Brohltals“ und seinen Geburtsort Nickenich als „Metropole der Pellenz“ in einer besonderen Stellung erscheinen. Doch er wies auch auf Schwachstellen der „göttlichen Weisheit“ hin: „Wären Adam und Eva Eifler gewesen, so wäre uns manches erspart geblieben. Denn die hätten nicht in den Apfel gebissen, sondern die Schlange gegessen.“

Doch sein Hauptaugenmerk lag schließlich auf dem Eifel-Handwerker. „Er war der Vorläufer von Google“, wusste Kramosta zur Erheiterung der Gäste zu berichten, „denn er weiß alles und hat für alles eine Lösung.“ „Der Eifler im Allgemeinen isst auch keinen Honig, er schleckt gleich die Bienen“, war eine weitere Feststellung von Handwerker Peters in seiner Beschreibung der Bewohner seiner Heimat. Sein Stress auf der Baustelle führe zu einem erhöhten Blutdruck, den er gleich an der Tankstelle messen könne. Dazu trugen sowohl sein Chef „Dummschwätzers Arno“ sowie seine „Arbeitskollegen“ u. a. Heizkessels Franz, Schöppestiels Häns, Basaltbrocken Erich, Gänseblümchens Manni, Asphaltstreichers Reinhard und viele andere bei. Da wurde Verlorengegangenes nicht im Dunklen gesucht, wo man es verloren hatte, sondern im Hellen, weil man dort besser sehen konnte. Auch sein Arzt und sein Tankwart Zapfsäulens Otto sowie der Sicherheitsbeauftragte waren Gegenstand seiner Berichte, die den Zuschauern die Lachtränen in die Augen trieb.

Dabei waren besonders die Gäste in den vorderen Reihen vor ihm nicht sicher. Immer wieder wurden sie in seinen Dialog mit einbezogen. Auch Ortsbürgermeister Christoph Stenz musste ihm beim Ausmessen der Baustelle assistieren. Natürlich durfte er gemeinsam mit dem Comedy-Star sich über eine Flasche Bier freuen, die auf einer Eifler Baustelle zur ständigen Einrichtung gehört wie die BILD-Zeitung, so zumindest die Wahrnehmung von Handwerker Peters. Neueste Nachrichten in der BILD-Zeitung über Donald Trump beleuchtete er, wie auch die Dauerbaustelle Flughafen Berlin. Facebook und die aktuelle Politik waren ebenfalls vor seinen bissigen Kritiken nicht sicher.


Die Familie im Gepäck


Aber auch seine Familie hatte HP im Gepäck. Sowohl seine Ehefrau Dauerwells Lisbeth, sein Sohn Rotzlöffels Micha, seine Tochter Heulsusens Corinna und seine Schwiegermutter Drachenkopps Marita bekamen ihr Fett weg. Sie alle sorgten dafür, dass HP in der Vorbereitung des Richtfestes, das noch am gleichen Tag auf der Baustelle gefeiert werden sollte, nicht so recht voran kam.

Die Alkoholprobleme seine Kollegen Schöppenstiels Häns führte er auf dessen frühere Beschäftigung zurück. Der war früher bei einer Fertighausfirma beschäftigt, die schließlich jeden Tag ein Richtfest feiern mussten. Der Gastwirt Frittenfetts Theo sollte schließlich das Büffet zum Richtfest liefern. Bei ihm trat HP gerne zum EKG an: Enzian, Korn, Gin. Bei Schluckspechts Jürgen kaufte HP den Champagner, den sich seine Frau so sehr wünschte und die ihn abends in romantischer, erotischer Atmosphäre erwarten wollte. Die überzeugte er jedoch auf seine Weise in Zalando-Manier: „Ich klingele und Du schreist vor Glück.“

Schwierigkeiten hatte er auch mit der Gleichstellungsbeauftragten der Handwerkskammer, der Herdplatten Alice. Aber auch die Nordic Walkerinnen, die „modernen Stockenten“, fanden nicht die ungeteilte Zustimmung von HP.

Dann schlüpfte Kai Kramosta zunächst in die Rolle der Nachbarin, der „ahl Schmitze“, die auf Männersuche war. Ihr verstorbener Ehemann, Kurzschluss Walter, war von Beruf Elektriker und durchgebrannt. Mit einer Yoga-Vorführung hielt sie sich fit und versuchte sich am Sex-Telefon, was natürlich zu Missverständnissen und zur Erheiterung des Publikums führte.

Als HP schließlich wieder auf der Bühne, erinnerte er sich an seinen Vater, der ihm zwei gute Gründe genannt hatte, eigentlich Lehrer zu werden: Juli und August. Auch der Zoobesuch der Familie durfte nicht fehlen wie auch das Thema „Fremdgehen“. Total aus dem Häuschen waren die Besucher schließlich, als er für seine Frau nach dem Vorbild der „Chippendales“ strippte. Er zeigte sich so, wie Gott ihn schuf und McDonalds ihn formte.


„Normal müsste dat halten“


Den folgenden Rufen nach Zugabe kam Kai Kramosta gerne nach. Mit dem Richtspruch und der Aussage „Normal müsste dat halten“ ging ein kurzweiliges Programm zu Ende, über das die Besucher sicher noch lange lachen werden und das ihnen in bester Erinnerung bleibt.

Kramosta dankte der Verbandsgemeinde Brohltal und der Ortsgemeinde Brenk sowie den vielen Helferinnen und Helfern bei der Durchführung der Veranstaltung und stand den Besuchern gerne noch nach dem Programm beim Verkauf der eigenen CD und des eigenen Buches für Gespräche zur Verfügung.

WK

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