Offener Brief von Pro Rheintal an Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Sommer, Sonne, Bahnlärm

Ministerpräsidentin soll mit aller Macht für Ruhe im Rheintal sorgen

Sommer, Sonne, Bahnlärm

Das Rheintal droht zu einem Frachtkanal zu verkommen, wenn sich weiterhin ein ohrenbetäubender Güterzug an den anderen reiht.Foto: privat

01.07.2019 - 09:48

Boppard. In einem offenen Brief fordert der Pro Rheintal-Vorsitzende Frank Gross die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, auf, sich für das Hier und Jetzt in Sachen Bahnlärm einzusetzen. Denn es bringe wenig, über Ausweichstrecken zu diskutieren, für die es nach geltendem Recht überhaupt keine Grundlagen gibt, und die Beseitigung der wahren Not der Menschen, die Tag und Nacht vom unerträglichen Bahnlärm belastet werden, von Jahr zu Jahr, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt zu verschieben. Gross dazu: „Wir wissen von Eisenbahn-Experte Prof. Markus Hecht (TU Berlin), dass es möglich ist, mit verträglichen Budgets den Bahnlärm um bis zu 30 dB(A) zu reduzieren, und damit den Bahnlärm nicht nur auf die Hälfte, sondern auf ein Zehntel zu reduzieren. Jeder, der heute die „lauten“ und die „leisen“ Waggons auf der Strecke vergleicht, erlebt einen hörbaren Unterschied wie Tag und Nacht.


Rheinland-Pfalz gleicht immer mehr der ehemaligen DDR


Die rheinland-pfälzische Landesregierung gelte in Bahnkreisen als „pflegeleicht“, sagt Gross. Wenn man heute nach Bayern fährt, ist es, als fahre man in eine andere Welt, während Rheinland-Pfalz immer mehr der ehemaligen DDR gleiche. Der schönste Landstrich der Welt, das Rheintal, drohe zu einem Frachtkanal zu verkommen. Hieran sei maßgeblich der Bahnlärm schuld, weil der Standort Rheintal als Wohn-, Freizeit- und Erholungsgebiet und damit auch Tourismus- und Wirtschaftsregion durch den Lärm praktisch ausfalle. „Alles, was der liebe Gott uns geschenkt hat, rauben uns die Profiteure eines Bahnsektors und einer Transportindustrie, die über Leichen gehen, um an ihre Profite zu kommen.“ Pro Rheintal hat die Waggonhalter kürzlich angeschrieben und gefragt, ob sie sich nicht schämen, seit Jahrzehnten mit solchen Karren durch das Tal zu poltern, wo doch 1.500 Euro und vier Stunden Arbeit ausreichen, um aus einem lauten Waggon einen leisen zu machen.

Der Ministerpräsidenten schrieb Gross, dass viele Menschen, gerade jetzt im Sommer und vor allem nachts, durch Schlafentzug krank würden und viel früher sterben müssten, als Menschen in anderen Regionen ohne Bahnlärm. Die Betroffenheit durch Bahnlärm, die Pro Rheintal anhand eines Fragebogens auch noch am Unteren Mittelrhein, im Rheingau und im Landkreis Mainz-Bingen ermittelt, sei nirgendwo auf der Welt so hoch wie im Mittelrheintal. Darum forderte Gross die Ministerpräsidentin auf:

„Das Land ist im Regionalverkehr ein großer Kunde der Bahn - setzen Sie Ihre Ansprüche durch und verlangen Sie effektiven Lärmschutz durch Maßnahmen an der Quelle, damit das Rheintal und seine Menschen sich nachts wieder erholen können.“

Pressemitteilung

Pro Rheintal e. V. Bürgernetzwerk

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