Die Beschäftigten sind wütend und fordern eine Erhöhung aller Entgelte um 400 Euro
Streik bei Coca-Cola in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Die Streikenden in Bad Neuenahr. Foto: DU
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erhöht in den laufenden Tarifverhandlungen mit Coca-Cola den Druck. In der ersten Runde der Tarifverhandlungen im Dezember 2022 hatte der drittgrößte Getränkehersteller der Welt lediglich eine Lohnerhöhung von 100 Euro angeboten. Für die rund 6.500 Beschäftigten in Deutschland fordert die NGG ein Lohnplus von 400 Euro sowie mehr Geld für Auszubildende. Um vor der nächsten Verhandlungsrunde vom 8. bis 10. Februar die Entschlossenheit der Beschäftigten zu verdeutlichen, rief die NGG am 23.Januar zu Warnstreiks auf. Auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde die Arbeit niedergelegt.
Dazu erklärte Volker Daiss von der Gewerkschaft NGG: „Die Beschäftigten sind wütend. Einerseits kündigt Coca-Cola an, den Aktionären eine „Rekorddividende“ auszuschütten. Andererseits sollen die Beschäftigten mit Almosen abgespeist werden. Mit Wertschätzung für die Arbeit der eigenen Mitarbeiter hat das nichts zu tun.“ Die Gewerkschaft fordert Erhöhung aller Entgelte um 400 Euro sowie eine einheitliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung. Etwa 200 Teilnehmer beteiligten sich an dem Streik.
Am 12. Dezember 2022 hat die erste Runde der Entgelt-Tarifverhandlungen zwischen der Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH (CCEP DE) und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ohne Einigung stattgefunden. Die Arbeitgeberseite stellte ein Zwei-Säulen-Angebot für 2023 vor: eine klassische, tabellenwirksame Entgelterhöhung von 100 Euro pro Monat ergänzt um eine abgabenbefreite Inflationsausgleichsprämie in Höhe von einmalig 1.000 Euro.
„Wir glauben mit unserem Zwei-Säulen-Entgelt-Angebot eine Lösung gefunden zu haben, die die Interessen unserer Mitarbeitenden und unsere Interessen bestmöglich ausbalanciert“, sagt Dr. Gero Ludwig, Verhandlungsführer und Director Labour Relations & Labour Law der CCEP DE. „Wir befinden uns in einer wirtschaftlich sehr herausfordernden Zeit mit einer hohen Inflation, die uns als Arbeitgeber und unsere Mitarbeitenden gleichermaßen trifft. Mit unserem Angebotsmodell folgen wir der Bundesregierung: Diese empfiehlt in dieser Situation eine steuerfreie Einmalzahlung der Arbeitgeber bei gleichzeitig moderaten Tarifabschlüssen der Gewerkschaften, um eine Preisspirale zu verhindern und die Rezessionsgefahr zu verringern.“
Die Entgelt-Tarifverhandlungen sollen am 08. und 9. Februar fortgesetzt werden, so ein Unternehmenssprecher von Coca-Cola.