Ukraine-Hilfsfahrt verschiedener Ehrenamtlicher aus dem Kreis Neuwied

Ukraine-Hilfsfahrt verschiedener
Ehrenamtlicher aus dem Kreis Neuwied

Gute Laune bei den Ehrenamtlichen aus dem Kreis Neuwied. Foto: privat

20.05.2022 - 11:15

Vettelschoß. Anfang März 2022 hatten Mitglieder des Kreisverbands Neuwied von Bündnis 90/ Die Grünen und Ehrenamtliche der Kirchengemeinde Neustadt - Vettelschoß zur Spendensammlung für eine Hilfsfahrt an die rumänisch-ukrainische Grenze aufgerufen. Das Grenzland Rumänien war ausgewählt worden, da in diesem noch heute deutlich weniger internationale Hilfe ankommt, als in anderen Nachbarstaaten der Ukraine. Diese Spenden wurden zwischen dem 10. bis 13. März von den Ehrenamtlichen in sechs Kleinbussen an die rumänisch-ukrainische Grenze transportiert, wo anschließend knapp 30 ukrainischen Flüchtenden eine Mitfahrgelegenheit nach Deutschland geboten wurde.

Auf den Wunsch zahlreicher Beteiligter hin sollte diese Aktion Ende März wiederholt werden. Nach einer ersten Absprache am 19. März wurde erneut eine Liste derjenigen Hilfsgüter erstellt, die in der Ukraine seinerzeit am dringendsten benötigt wurden, allen voran Lebensmittel und elektrische Geräte. Diese konnten im Laufe der folgenden Woche an verschiedenen Stellen im gesamten Kreis Neuwied abgegeben werden. Anschließend wurden die Güter am Wochenende des 25. und 26. März 2022 ins Pfadfinderheim nach Neuwied - Feldkirchen gebracht, wo - wie vor der ersten Hilfsfahrt - die Kommissionierung der Spenden stattfand. Zahlreiche Freiwillige aus dem gesamten Kreis sortierten die eingegangen Sachspenden, verpackten sie in handliche Kartons und beschrifteten sie dreisprachig (Deutsch, Rumänisch und Ukrainisch), sodass sie am 30. März in die wieder einmal sechs Kleinbusse verladen werden konnten. Die Sieben- bis Neun-Sitzer waren von privaten Besitzerinnen und Besitzern und verschiedenen Organisationen, so der Verbandsgemeinde Unkel und den evangelischen Kirchengemeinden Feldkirchen und Neustadt - Vettelschoß, bereitgestellt worden oder mit den eingegangen Geldspenden angemietet worden.

So konnte in der Nacht vom 30. auf den 31. März an der evangelischen Kirche Vettelschoß die zweite Hilfsfahrt starten. Nach reibungsloser, zirka 23-stündiger Fahrt kamen die sechs mit Spenden vollgepackten Kleinbusse gegen 23 Uhr Ortszeit in Sighetu Marmatiei an der rumänisch-ukrainischen Grenze an und verbrachten die anschließende Nacht in einem dortigen Hotel, ehe am nächsten Vormittag alle Spendenkartons in einer Spendenhalle abgegeben wurden. Dort hatten auch andere Hilfsorganisationen aus verschiedenen Ländern bereits ihre Spenden abgeliefert und mehrmals am Tag fuhren Lastkraftwagen vor, welche die Hilfsgüter sofort in die Ukraine transportierten. Diesmal war die Liste der ukrainischen Fahrgästinnen und -gäste für die Rückfahrt bereits im Vorfeld erstellt worden und so hatten sich alle Flüchtenden bereits in einem Aufnahmelager in einem örtlichen Fußballstadion eingefunden. Nach einem stärkenden Mittagessen im Hotel holten die Fahrerinnen und Fahrer 22 Menschen dort ab - ein Mann war trotz vorhandener Sondergenehmigungen nicht über die Grenze gelassen worden. Unter den Menschen waren etwa Frauen, die einen dreiwöchigen Fußweg durch die Ukraine hinter sich gebracht hatten, Säuglinge, Kinder und Seniorinnen, teilweise mit Haustieren im Gepäck.

Auch die Rückfahrt lief ohne weitere Vorkommnisse ab und dauerte ungefähr 22 Stunden. Eine Familie wurde auf dem Weg bereits bei Verwandten in Würzburg abgesetzt, andere traten später die Weiterfahrt zu Verwandten nach Münster oder Weimar an. Die evangelische Kirchengemeinde Neustadt - Vettelschoß hatte in der Zwischenzeit ein warmes Buffet vorbereitet, an dem sich gleichsam alle Fahrerinnen und Fahrer sowie Geflüchteten stärken konnten, was nach der langen Fahrt sichtlich guttat. Da verschiedene Privatpersonen und auch eine Firma im Voraus schon Wohnraum angeboten hatten, konnten die Geflüchteten, die vorerst oder längerfristig in unserer Region bleiben möchten, auf die verschiedenen Wohnungen in etwa Sankt Katharinen, Hesseln, Bad Hönningen, Rheinbrohl und Bonn aufgeteilt werden. In allen Orten fanden sich Freiwillige, welche die Familien nun bei der Ankunft in Deutschland unterstützen.

An dieser Stelle möchten sich alle Beteiligten ganz herzlich bei allen Menschen bedanken, welche die Hilfsaktionen mit Spenden, Tatkraft oder sonstiger Hilfe unterstützt haben.

Weitere Informationen, auch zur ersten Fahrt, sind auf der Instagram-Seite des Hauptorganisators Holger Wolf (holgerwolf2021), des Vorsitzenden der Grünen im Kreis Neuwied, nachzulesen.

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