Politisches Open Air auf dem Koblenzer Zentralplatz

Sigmar Gabriel im Gespräch

SPD-Parteivorsitzender und drei Bundestagskandidaten stellten sich der Diskussion mit den Bürgern

05.09.2013 - 11:00

Koblenz. Mit der „Sigmar Gabriel im Gespräch“-Tour hat sich die SPD für ein ganz neues Wahlkampf-Format entschieden. Keine Alleinunterhalter auf abgehobenen Bühnen, sondern direkter Dialog mit den Bürgern. So kam es auch jetzt zu Gesprächen und Diskussionen auf Augenhöhe. Bei der Veranstaltung in Koblenz waren auch SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz sowie die Bundestagskandidaten Detlev Pilger, Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Gabi Weber vor Ort. Unter einer riesigen Zeltkuppel kam es zum Dialog mit dem Bürger. Außerdem wurden die Themen der SPD detailliert vorgestellt und unter die Lupe genommen.

Zuvor ging es für die rheinland-pfälzischen Politiker auf die Bühne zum gemeinsamen Gespräch. Gewohnt kämpferisch war Andrea Nahles in ihren Ausführungen. Bevor Parteichef Gabriel auf die Bühne kam, war diese für den Bundestagskandidaten Detlev Pilger frei, und dieser gab sich ebenfalls kämpferisch und energiegeladen. Wortgewandt und als einer aus der Region sprach er von der Armut im Land. Er stellte die Frage: „Was ist los in diesem Land, in dem wir leben? Wo es relativ stabil und gut zugeht, aber nur für einen Teil der Bevölkerung. Der andere Teil wird von öffentlichen Einrichtungen zur Tafel geschickt.“ Eine „Tafel“, ein ehrenamtliches Engagement könne nicht die Pflichten des Staates ersetzen, führte er weiter aus, jedoch ohne dabei die Leistung der Tafeln zu schmälern. Auch sprach Pilger über Missstände im Bildungswesen. Zum Abschluss erklärte er, weshalb er gern bereit ist, für seinen „geliebten Gülser Wein“ fünf Euro und mehr zu zahlen, denn die Winzer bezahlten hier anständige Löhne und böten dazu eine Qualität, die eben ihren Preis habe. Unter großem Beifall kam dann Sigmar Gabriel auf die Bühne, der den Auftritt Pilgers mit den lobenden Worten bedachte: „Besser kann ich das auch nicht. Den müsst ihr in den Bundestag schicken.“ Zunächst sprach der SPD-Vorsitzende dann über Bildung und warum die Menschen ohne diese keine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben hätten. Eine klare Aussage machte er zu den Steuern, eine Erhöhung werde es mit den Sozialdemokraten nicht geben, sagte er. Mit befristeten Arbeitsverträgen könne man auch kein selbstbestimmtes Leben führen, so Gabriel. Deutschland sei zwar ein wirtschaftlicher Riese, doch in der Bildungspolitik eher „kleinwüchsig“, kritisierte er weiter. Er appellierte an die Zuhörer auf dem Zentralplatz, unbedingt wählen zu gehen, denn es gebe Länder, in denen Menschen ihr Leben für das Recht einer freien Wahl hergäben, in Deutschland ginge man jedoch allzu leichtfertig damit um.

Zum Schluss seiner Rede ging auf Publikumsfragen ein. Die Zuhörer hatten Fragen zum Thema Außenpolitik, zu erneuerbaren Energien, aber auch zur Schulpolitik. Bemerkenswert an dieser Veranstaltung war, dass sehr viele junge Zuhörer gekommen waren. Offenbar ist die Jugend doch an Politik interessiert, möchte zur Wahl gehen und sucht bei solchen Veranstaltungen die Nähe zu den Politikern.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Patrick Süskinds „Der Kontrabaß“ mit Michael Ophelders auf der Kaiserbühne

Quartenstimmiger Viersaiter

Bad Breisig. Er hasst Wagner, unterschlägt gern einmal aus Rache ein paar Noten, findet Dirigenten überflüssig und kämpft mittels Bier gegen den Feuchtigkeitsverlust und den Orchesterfrust: der Kontrabassist, drittes Pult, das Tutti - Schwein, erklärt leidenschaftlich und hasserfüllt sein Instrument, erläutert Kontrabass - Soli via CD - Player und ist zu allem Überfluss auch noch gebeutelt von einer nicht erwiderten Liebe zu der Sängerin Sarah. mehr...

Regional+
 

Beschwingt im Mai

Remagen. Musik ist Trumpf am Mittwoch, 15. Mai um 15 Uhr im katholischen Pfarrheim Remagen. Der Seniorenkreis der Pfarrei St. Peter und Paul begrüßt mit Gesang den Wonnemonat Mai, wenn alles grünt und blüht. Johannes Weiland hat einen bunten Strauß bekannter Frühlings- und Wanderlieder zum Mitsingen zusammengestellt und begleitet den Nachmittag am Klavier. Alle Seniorinnen und Senioren aus Remagen und Umgebung sind eingeladen. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
AfD-Lokalpolitiker durch Schläge verletzt

Gewaltvorfall bei Koblenzer Fußballspiel: Polizei ermittelt nach Körperverletzung im Stadion Oberwerth

AfD-Lokalpolitiker durch Schläge verletzt

Koblenz. Am Samstag, 4. Mai 2024 kam es in den Nachmittagsstunden im Rahmen eines Fußballspiels auf dem Gelände des Stadions Oberwerth zu einem Körperverletzungsdelikt, wie das Polizeipräsidium Koblenz mitteilte. mehr...

Erfolgreiche Gemeindearbeit in Schalkenbach

Erfolgreiche Gemeindearbeit in Schalkenbach

Schalkenbach. In einer der letzten Sitzungen der Legislaturperiode blickte Ortsbürgermeister Thomas Weber und die Ratsmitglieder zurück auf die letzten fünf Jahre. Sie bedankten sich bei den Bürgerinnen und Bürgern für das entgegengebrachte Vertrauen. mehr...

FCL Niederlützingen

Tischtennis-Dorfmeisterschaft

Niederlützingen. Die Tischtennis-Dorfmeisterschaft in Niederlützingen findet am 19. Mai statt. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit dem Brettchen-Doppel-Wettbewerb, wobei Zweierteams gegeneinander antreten werden. mehr...

FV Rheinbrohl

Erste holt Dreier bei Ataspor Unkel

Rheinbrohl.Kürzlich holte die erste Mannschaft wieder drei Punkte. Gegen engagierte Gastgeber vom SV Ataspor Unkel war dafür aber auch etwas Glück von Nöten, vielleicht das Spielglück, was in den letzten Wochen durchaus auch mal fehlte. mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service