Niederberger St. Georg Pfadfinderstamm Castell und Netzwerk “Willkommenskultur Rechte Rheinseite“ luden ein
Sommerfest für Flüchtlinge
Flüchtlinge, Freunde und ehrenamtliche Helfer feierten ein fröhliches Fest
Koblenz. Der Niederberger St. Georg Pfadfinderstamm Castell hatte kürzlich Flüchtlinge und ihre Freunde und ehrenamtlichen Helfer von der rechten Rheinseite auf die Festung zu einem Familienfest eingeladen. Zusammen mit dem Netzwerk “Willkommenskultur Rechte Rheinseite“ (WIRR) wollten sie den Flüchtlingen, die auf der rechten Rheinseite eine Unterkunft gefunden haben, einen fröhlichen Sonntag mit Speis und Trank bereiten. Eine tolle Idee, die zu einem überaus gelungenen kleinen Fest wurde. Nadine Schlierkamp und Svenja Beicht, zwei Alt-Pfadfinderinnen, hatten ihren Niederberger St. Georg Stamm mobilisiert und Freunde und Verwandte zu Spenden von Kuchen und Salaten in allen möglichen Variationen aufgerufen. Auch Flüchtlingsfamilien, die schon etwas länger in Koblenz Unterkunft gefunden haben, waren gebeten worden, kulinarische Kostproben aus ihrer alten Heimat mitzubringen.
Buntes Buffet mundete allen
So entstand ein Buffet der Nationen. Das Clara-Schumacher-Haus in Pfaffendorf war Treffpunkt für alle Teilnehmer. Eingeladen war mit einer deutsch, englisch und arabisch verfassten Flugblattaktion, der etwa 70 Frauen, Kinder und Männer aus Afrika, Syrien und Koblenz gefolgt waren. So wanderten sie über den Festungsweg hinauf nach Ehrenbreitstein. Autos transportierten die mitgebrachten Speisen. Selbst eine kleine Stippvisite in der Playmobil-Ausstellung wurde möglich. Dietmar Weidenfeller hatte bei der Festungsverwaltung für diese Aktion der Pfadfinder den Verzicht auf das Eintrittsgeld ausgehandelt. Derweil hatten die fleißigen Gastgeber und Alt-Pfadfinderinnen bereits mit engagierter Unterstützung ihrer Partner und Ehemänner Tische und Bänke vor dem Gebäude aufgebaut. Im kühlen Inneren des Bleidenberg Werkes war das Buffet gerichtet, das von der, in der Mittagshitze leicht ermüdeten, Wandergruppe begeistert und auch staunend begrüßt wurde. Mit vollen Tellern und Getränken konnte man sich dann im Schatten unter Bäumen stärken. Bald mischten sich die Einheimischen mit den Flüchtlingen an den Tischen und mithilfe von Händen und Füßen kam auch schnell eine Verständigung zustande. Einige Syrer, die schon länger in Koblenz wohnen und schon etwas Deutsch sprechen, dolmetschten für ihre neu angekommenen Landsleute. Ein bisschen schwerer taten sich die jungen Leute aus Eritrea, die im Clara-Schumacher-Haus in Pfaffendorf von ehrenamtlichen Lehrkräften in Deutschkursen unterrichtet werden und erste Fortschritte machen.
Wohnsituation noch schwierig
Mitglieder der Kolpingfamilie und ihre Unterstützer, die das auf der Horchheimer Höhe eingerichtete Flüchtlingsdepot betreiben, aus dem sich die Menschen mit dem Notwendigsten versorgen können, waren ebenfalls an dem Nachmittag auf dem Bleidenberg. Pfarrer Peter Stursberg, Initiator des Netzwerkes WIRR, beklagt die immer noch miserable Wohnsituation in Horchheim und Pfaffendorf und hofft auf die vom Koblenzer Oberbürgermeister neuerdings angedeutete Zielsetzung, dass die Stadt durch die steigenden Flüchtlingszahlen möglicherweise doch selber Wohnraum/Immobilien kaufen, selbst vermieten und verwalten würde. Mit einer besonderen Überraschung , die Degenhard Moitz, ein ebenfalls engagierter Flüchtlingshelfer, vorbereitet hatte, endete der Tag. Er führte alle Gäste zu einer kostenlosen Greifvogel-Vorführung, die Hauptmann a.D. Ulrich Voell mit seiner Frau seit der Bundesgartenschau auf der Festung an den Wochenenden präsentiert. Das Staunen und die Begeisterung von Groß und Klein waren ihr verdienter Lohn.
Tag war ein Highlight
In Zeiten, wo täglich hässliche Demonstrationen gegen Flüchtlinge in den Nachrichten zu sehen und zu hören sind, war dieser Tag, im Besonderen von den Niederberger Pfadfindern, ein Highlight ,das weiterhin beispielhaft sein kann. Die Einladung für den Tag hatte Nadine Schlierkamp mit dem ihr bekannten Syrer Abderahim Faddane entworfen. Faddane, der schon länger mit seiner Familie in Koblenz lebt, ist für WIRR und die Flüchtlinge immer wieder ein hilfreicher Dolmetscher. Zukünftig wollen sie mit professionellen Plakaten für größere Verbreiterung ihrer Aktionen sorgen, damit alle, die Freude beim Mithelfen haben, erfahren, .wo sie "Hand anlegen" können.
Pressemitteilung
Willkommenskultur
Rechte Rheinseite (WIRR)