Wegen der Elternproteste will der Gemeinderat neu nachdenken

Wird der Kindergarten in Virneburg geschlossen?

Wird der Kindergarten
in Virneburg geschlossen?

Die Informationsveranstaltung des Ortsgemeinderates Virneburg war gut besucht. Foto: WE

20.03.2015 - 08:18

Virneburg. Aufgrund der rückläufigen Kinderzahlen in der kommunalen Kindertagesstätte St. Josef hatte der Ortsgemeinderat von Virneburg seit 2012 - mehrfach auch öffentlich - darüber nachgedacht und beraten, den Kindergarten zu schließen. Die Entscheidung fiel nach reiflicher Überlegung im April 2014 und soll mit Ablauf des August 2015 wirksam werden. Die seinerzeit verbliebenen acht Kinder sollten in die KiTa St. Luzia integriert werden im nahen Baar-Wanderath. Im Februar sah sich der Ortsgemeinderat bei seiner öffentlichen Sitzung jedoch mit massiven Beschwerden betroffener Eltern und weiterer Einwohner konfrontiert. Eine gegründete Elterninitiative überreichte dem Ortsbürgermeister gesammelte Unterschriften und der versprach im Gegenzug, die Situation nochmals zu überdenken. Kürzlich hatten Ortsbürgermeister und Gemeinderat deshalb in die Gemeindehalle zu einer Informationsveranstaltung geladen, an der sich die betroffenen Eltern und zahlreiche weitere Bürger beteiligten. Ortsbürgermeister Pung konnte an diesem Abend auch Bürgermeister Gerd Heilmann, dessen Abteilungsleiter Ewald Becker sowie den Kreisbeigeordneten Rudi Zens begrüßen, der als langjährig erfahrener Ortsbürgermeister und nach Absprache unparteiischer Moderator des Abends sein sollte. Um einer möglichen Aufheizung der Gemüter vorzubeugen, brachte Ewald Becker als für Soziales zuständiger Abteilungsleiter der Verbandsgemeinde sowohl den Gemeinderat als auch die Besucher der Veranstaltung mit aktuellen Zahlen und Fakten auf eine einheitliche Diskussionsgrundlage. Abschließend fasste der Vortragende die Argumente für den weiteren Betrieb des Kindergartens und dagegen sprechende sachlich zusammen. Dafür sprechen nach Aussage von Herrn Becker eine aktuell erhöhte Kinderzahl, die weitere Betreuung im Dorf und die Lebensqualität in der Gemeinde aufgrund der beibehaltenen Infrastruktur. Dem entgegen zu halten sei eine Geburtenrate von weniger als zwei Kindern im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, mit der Virneburg seit 2005 bereits mehr als 20 % seiner Einwohner verloren hat. Weiterhin würde der Wunsch von Eltern nach Ganztagesbetreuung die Virneburger Kinder entzweien und letztlich sei der Gemeinderatsbeschluss im April 2014 ohne Revisionsklausel getroffen worden, also der Möglichkeit einer späteren ändernden Entscheidung. Hier gelte das Wort des Rates gegenüber der Kirchengemeinde Baar-Wanderath als Träger der KiTa St. Luzia, dem Kreisjugendamt sowie vielen weiteren Verfahrensbeteiligten bei den bereits durchgeführten Vorarbeiten der Schließung. Zudem haben die betroffenen Kräfte der Virneburger Kindertagesstätte bereits fristgemäß ihre Kündigung erhalten. Seine Erfahrungen als Ortsbürgermeister von Löf / Kattenes in einem ähnlich gelagerten Fall waren bei der, in Virneburg geführten, Diskussion weitgehend unerwünscht, hatte Rudi Zens schnell feststellen müssen. Hier war beruflich betroffenen Eltern die Möglichkeit wichtig, ihre Kinder im erweiterten Vormittagsangebot bis 14 Uhr betreuen zu lassen. Das, so die Aussage der Eltern, sei in Wanderath nicht gegeben und so würden ihre Kinder bereits um 12 Uhr mit einem Bus zurück nach Virneburg gebracht. Zwei weitere Jahre einen Kindergarten im Dorf zu haben, würde den betroffenen Eltern schon helfen, dann könne man ja erneut über die Schließung nachdenken, wenn die Situation der Anmeldungen dies erfordern würde. Mehrfach als Argument verwendet wurden die positiven Auswirkungen gerade kleiner Gruppen in den skandinavischen Ländern. Aber Englisch bereits im Kindergarten zu erlernen sei zwar „nice to have“ jedoch in Virneburg nicht nötig befand eine Besucherin, die sich zuvor als Fachkraft dargestellt hatte.

Einen Appell an Bürgermeister Heilmann den Kindergarten zu retten, verwies der Verbandsgemeindechef an den Ortsgemeinderat als souverän zurück. Von den zwar sachlich, aber dennoch sehr emotional vorgetragenen Vorwürfen an die Adresse des Ortsgemeinderates fühlte sich ein Mitglied aufgerufen, darauf hinzuweisen, dass in den Jahren vor der entscheidenden Sitzung mehrfach mit betroffenen Eltern als auch den Betreuungskräften gesprochen, aber öffentliche Ratssitzungen nicht besucht wurden. Abschließend bedankte sich Ortsbürgermeister Herbert Pung bei allen Beteiligten für die faire Diskussion und sicherte zu, voraussichtlich am 30. März könnte der Ortsgemeinderat erneut über das Thema öffentlich beraten, wenn bis dahin alle in der Diskussion aufgeworfenen Fragen geklärt seien.

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