Steinbildhauer Symposium in Mendig

Steinmetze und Bildhauer arbeiten eine Woche lang auf der Mendiger Museumslay

24.08.2015 - 12:17

Mendig. In Vorbereitung auf die am 30. August beginnenden Mendiger Kulturwochen „Ars Vulcanica“, die in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag feiern, wurde am vergangenen Sonntag auf der Mendiger Museumslay ein Steinbildhauer Symposium eröffnet, an dem insgesamt vier Steinmetze und Bildhauer aus verschiedenen deutschen Städten und Gemeinden teilnehmen.

Initiator des Symposiums ist der Mendiger Steinmetz und Bildhauer Werner Geilen, der seinen drei Mitstreitern: Guido Krämer aus Ettringen, Timo Schäfer aus Alfdorf bei Stuttgart und Knut Hüneke aus Heidelberg je einen Basaltlavastein aus seinem Bestand zur Verfügung stellte. Während des ca. einwöchigen Symposiums werden die zum Teil hochkarätigen Künstler bis zum Sonntag, dem 30. August je ein Exponat geschaffen haben, welches im Skulpturengarten an der Brauerstraße ausgestellt- und dort in den kommenden Wochen besichtigt werden kann.

Die vier Künstler haben bereits 2013 gemeinsam mit vielen weiteren bekannten Stein- und Holzbildhauern sowie Malern an einem aufsehenerregenden Symposium im Mayener Grubenfeld teilgenommen, das unter dem Motto: „Stein, Holz und etwas Farbe“ stand.


Gudio Krämer


Guido Krämer, der 2009 seine Meisterprüfung zum Steinmetz und Steinbildhauer erfolgreich absolvierte, ist nicht nur in der hiesigen Region ein äußerst gefragter Künstler.

So nahm er bereits an verschiedenen Ausstellungen der Künstlergemeinschaft Augstmühle teil und war mit seinen Exponaten u.a. auch bei Kunsthandwerksmärkten, wie dem Stein- und Burgfest Mayen, dem Kunst- und Handwerksmarkt in Monreal oder bei der 1050-Jahr-Feier in Mertloch vertreten. In Mendig auf der Museumslay arbeitet er seit vergangenem Sonntag an der Gestaltung eines so genannten „Oloid“.

Dabei handelt es sich um einen der wenigen bekannten Körper, die über ihre gesamte Oberfläche abrollen. Setzt man die geometrische Form auf eine Schräge, so rollt sie in einer taumelnden Bewegung hinunter, ohne dabei jemals über ihre Kanten zu poltern.

Bemerkenswert ist, dass die Oberfläche genau so groß ist wie die einer Kugel, die den gleichen Radius hat wie die beiden das Oloid erzeugenden Kreise. Das Oloid, auch Polysomatoloid genannt, wurde 1929 von dem Bildhauer und Maschinenbauer Paul Schatz zusammen mit dem umstülpbaren Würfel entdeckt.


Werner Geilen


Werner Geilen, dessen künstlerisch hochwertige Exponate nicht nur in vielfältiger Form im Skulpturengarten an der Mendiger Museumslay. bzw. auf verschiedenen Plätzen in Ober- und Niedermendig zu bewundern sind, sondern auch in Mainz vor dem Gebäude des Landtags und in Köln (im Innenhof der RWZ), beabsichtigt, seinen großen Basaltlavasteinblock in einen stolzen Hahn zu verwandeln.

Bevor Werner Geilen seine Ausbildung zum Steinmetz und Bildhauer erfolgreich abschloss, erlernte er drei Jahre lang den Beruf des Einzelhandelskaufmanns mit dem Ziel, als kreativer Dekorateur die Schaufenster der Geschäfte zu gestalten. Als er jedoch nach Abschluss der Lehre bei seinem inzwischen leider verstorbenen Vater Karl Geilen im familieneigenen Steinbruch und Natursteinwerk am Laachgraben arbeitete und dabei u.a. die vielfältigen Möglichkeiten der Gestaltung von Basaltlavasteinen kennenlernte, beschloss er, diese Kunst von der Pike auf zu erlernen und begann im Alter von 20 Jahren mit seiner Zweitausbildung.


Timo Schäfer


Timo Schäfer, der bereits ebenso wie seine Kollegen als anerkannter Steinmetz und Bildhauer von sich reden machte, leitet in Alfdorf bei Stuttgart ein eigenes Unternehmen, in dem er u.a. auch individuell gestaltete und gefertigte Grabsteine, Steinrestaurierungen und Kleinplastiken anbietet.

Auf der Mendiger Museumslayformt er aus dem Basaltlavastein eine außergewöhnliche Sitzbank für zwei Personen, wobei die beiden Sitzplätze Rücken an Rücken angeordnet sind. Somit haben beide Personen die Möglichkeit, entweder sehr nah miteinander zu kommunizieren oder sich völlig abzuwenden und in eine jeweils eigene Richtung zu schauen.


Knut Hüneke


Bei Knut Hüneke, der erst am vergangenen Montag das Künstler-Quartett vervollständigte, da er sonntags in seiner Heimat an einer für ihn wichtigen Veranstaltung teilnehmen musste, handelt es sich um einen besonders hochkarätigen Kunstschaffenden. Nach seiner Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer begann er mit seinen Arbeiten in den Dossenheimer Porphyrsteinbrüchen, wo er seine ersten großformatigen Skulpturen in Porphyr schuf. Während seiner mitunter mehrmonatigen Aufenthalte in Ägypten, Libyen, Namibia und den USA sowie in zahlreichen Städten Deutschlands präsentierte er seine aufsehenerregenden Skulpturen, die er aus unterschiedlichen Gesteinsarten formte.

Man darf also gespannt darauf sein, was der Künstler in Mendig kreieren und gestalten wird.

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