15. Hafenkonzert des Brohler Kulturvereins „Aalschokker Katharina e.V.“
Seefahrerromantik in den Brohler Rheinanlagen
Brohl. War das traditionelle Hafenkonzert des Brohler Kulturvereins 2021 durch die Pandemie noch ausgefallen, und 2022 durch Regenwetter beeinträchtigt, strömten dieses Jahr die Menschen zuhauf in die Brohler Rheinanlagen. Unter blauem Himmel und bei schönsten Sommerwetter konnten die Gäste im Schatten des feierlich geschmückten Aalschokkers „Katharina“ maritime Atmosphäre schnuppern, musikalischen Darbietungen lauschen und lukullische Angebote genießen.
Der Brohler Kulturverein „Aalschokker Katharina“ hatte sich 2004 gegründet, um das mittlerweile 100 Jahre alte Aalfangschiff vor der Verschrottung zu retten. Die „Katharina“ wurde renoviert und ziert nun als ein Wahrzeichen von Brohl-Lützing seit fast 20 Jahren die Rheinanlagen. Seit 2007 wird dieses Ereignis durch ein alljährliches Hafenkonzert gefeiert. Im Beisein von Verbandsgemeindebürgermeister Marcel Caspers eröffnete der erste Vorsitzende des Kulturvereins Helmut Hosenbaum mit der Schiffsglocke und mehreren Böllerschüssen das Fest.
Schon fast Stammgast ist der Kölner Shanty-Chor, und die knapp 20 Sänger in Begleitung von „Schifferklavier“ (Akkordeon) und Gitarre gaben ihr Bestes, um Seefahrerromantik aufkommen zu lassen. Sie boten Lieder dar, die Seeleute auf Handelsschiffen sangen, und die die Gefühle der Matrosen widerspiegeln: Sehnsucht nach der „Herzallerliebsten“, Bier und Schnaps, Stürme und Gefahren sowie Heimweh sind die thematischen Schwerpunkte der Shantys. Zu den bekanntesten Stücken gehören „La Paloma“ und „Amazing grace“, und dabei sangen die BesucherInnen eifrig mit.
Während der Pausen konnten die Gäste Aalbrötchen, Kartoffelspezialitäten, Würstchen, Steaks und dazu ein erfrischendes Kaltgetränk genießen, oder sich an der reichhaltigen Kuchentafel laben. Andere bummelten über den kleinen Kunstmarkt, an dessen Ständen neben Gemälden auch maritime Bastelarbeiten aus Treibholz und Keramik zu erwerben waren, oder informierten sich am Stand der Seenotrettung über deren wichtige Arbeit.
Am Nachmittag spielte dann die Blaskapelle Weibern auf. Dieses traditionsreiche Blasorchester feiert in diesem Jahr 70-jähriges Bestehen und hat es geschafft, durch intensive Jugendarbeit einen modernen Sound und ein zeitgemäßes Repertoire aus Popmusik- und Kölsch-Evergreens zu entwickeln, ohne die Wurzeln traditioneller Blasmusik zu vernachlässigen. Deren musikalisches Angebot wurde von den Gästen des mittlerweile völlig gefüllten Festplatz am Rhein stark gefeiert und sorgte für eine wunderbare Stimmung, die bis zum Abend anhielt.
Den Veranstaltern ist es wieder einmal gelungen, ein wunderbar stimmungsvolles und gemütliches Fest durchzuführen, das nach den kargen Pandemiejahren Leichtigkeit, Entspannung und Genuß bot.