Etwa 250 Besucher kamen zum Neujahrsempfang des CDU Stadtverbands Mendig in die Laacher-See-Halle

Beeindruckender Vortrag von Gastredner Josef Rönz zum Thema „Energiekrise“

12.01.2023 - 08:50

Mendig. Nach dreijähriger Corona-Zwangspause erwies der CDU Stadtverband Mendig sich am Sonntag, dem 8. Januar im Rahmen seines Neujahrsempfangs in der Laacher See-Halle wieder einmal als hervorragender Gastgeber.

Der Vorsitzende Stefan Schneider hieß die ca. 250 Besucher herzlich willkommen. Sein besonderer Gruß galt dem Gastredner Josef Rönz, der an der Spitze der Energieversorgung Mittelrhein (evm) steht und seinen sehr informativen und kurzweiligen Vortrag dem Thema „Energiekrise: was erwartet uns im Winter und wie geht es weiter“ widmete.

Ein weiterer Gruß des Vorsitzenden ging an viele Ehrengäste, darunter bekannte Vertreter politischer Gremien aus Bund, Land und Kreis sowie an die Bürgermeister und Ratsmitglieder von Stadt und Verbandsgemeinde. Nicht zuletzt hieß Stefan Schneider auch einige Persönlichkeiten aus Kirche, Wirtschaft, Kultur und dem Vereinswesen herzlich willkommen. Ganz besonders freute er sich, die Singgemeinschaft Schlich begrüßen zu dürfen, die in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag feiert und den harmonisch gestalteten Nachmittag unter der Leitung von Anita Schlich in Begleitung von Beate Michaels am Klavier mit gekonnt dargebotenem Liedgut musikalisch bereicherte. Eine süße Verführung dagegen war das mit köstlichen Leckereien bestückte Kuchenbüffet, das von einer Mendiger Bäckerei gezaubert worden war und regen Zuspruch erfuhr.

Im Mittelpunkt der traditionellen Veranstaltung stand jedoch der Vortrag des 58-jährigen Managers Josef Rönz, der seit 2008 an der Spitze des größten Energieversorgungsunternehmens aus Rheinland-Pfalz steht, welches 124.00 Kunden mit Erdgas und 213.000 Kunden mit Strom versorgt.

Mit klaren Worten machte er deutlich, wie es zu der allgemeinen und insbesondere in Deutschland größten Energieknappheit seit Beginn der Industrialisierung, kommen konnte, die sich jedoch schon vor Beginn des Angriffskrieges durch Russland auf die Ukraine abzeichnete. Um jedoch die Gasmangellage zu entschärfen, dürfe das teure Gas nicht –wie es zurzeit geschieht- verstromt werden. „Bis wir durch den Einsatz erneuerbarer Energien den ständig wachsenden Strombedarf decken bzw. Energieträger, wie Wasserstoff nutzen können, kann auf Atom- und Kohlekraftwerke nicht verzichtet werden“, so Rönz, der die erfreuliche Mitteilung machte, dass für den jetzigen Winter wegen der bisher milden Temperaturen die vorhandenen Gasspeicher weiterhin gut gefüllt seien. Im Übrigen sei die Gasversorgung der privaten Haushalte, die etwa 1/3 ausmache, gesetzlich geschützt, während es für die Industrie im Notfall brenzlig werden könne.

„Wir hatten beim Gas, Öl und der Steinkohle aus Russland eine viel zu hohe Abhängigkeit von nur einem Land und diese war hausgemacht, denn es hat uns niemand gezwungen dort einzukaufen“, unterstrich Josef Rönz und fügte hinzu: „.Wir haben derzeit wegen der Mangellage eine Erdgaskrise! Aber auf der ganzen Welt gibt es nicht zu wenig Erdgas. Wenn wir das wollten, könnten wir die Erdgas-Ressourcen noch über 100 Jahre nutzen!“

Die Gründe für die stark steigenden Preise, die sich Anfang 2021 ankündigten, hätten weniger mit der Angst vor einem Einmarsch der Russen zu tun, sondern damit, dass das Wirtschaftswachstum weltweit gleichzeitig angezogen sei. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges habe die Bundesregierung den Markt leergekauft, um seine Gasspeicher zu füllen. Angebot und Nachfragen sorgten für weitere enorme Preisanstiege. Hinzu kam, dass bereits Ende 2021 viele Discountanbieter ihre Belieferung eingestellt hatten.

Die Maßnahmen der Politik, wie Energiepauschale, Mehrwertsteuersenkung, Gas- und Strompreisbremsen, etc. führten dazu, dass große Teile der Mehrbelastung reduziert werden konnten.

Weitere Themen, die Josef Rönz sehr anschaulich erläuterte, waren die angedachte und dann wieder verworfene Gasumlage, die Aussichten auf den nächsten Winter („Wir müssen in der Industrie und in privaten Haushalten weiter Gas sparen, damit wir im kommenden November unsere Speicher zu 100 Prozent füllen können.“).

Zu einem weiteren Grund der Gasmangellage sagte Rönz: „Dass sich im März, als jeder wusste, wir bekommen ein Problem, nicht um Brennstäbe gekümmert wurde, um die Kraftwerke sehenden Auges reduziert oder ganz auslaufen zu lassen, das ist nicht fahrlässig, das ist nicht grob fahrlässig, das ist schon fast vorsätzlich! Dies kann uns auf die Füße fallen, je nachdem wie der Verlauf der nächsten Monate ist.“

Zum Abschluss der interessanten und geselligen Veranstaltung moderierte der für seine aussagekräftige und humorvolle Schlagfertigkeit bekannte Nicolas Junglas eine Fragerunde, in der Achim Grün, 1. Beigeordneter der Stadt Mendig und der CDU-Fraktionsvorsitzende Joachim Plitzko zu kommunalpolitischen Fragen Rede und Antwort standen. Nach den einleitenden Worten des Moderators („Herzlich willkommen zum inoffiziellen Höhepunkt der heutigen Veranstaltung mit den zwei Lustigen Drei als absolute Bühnenpremiere!“) und einem begeisterten Applaus nahm Achim Grün ausführlich Stellung zu dem von ihm höchst engagiert auf den Weg gebrachten Mendiger Stadtentwicklungskonzept, das von der Universität Kaiserslautern erstellt worden war. Zu den weiteren von Achim Grün erläuterten Themen zählten der Fahrradverkehr in der Stadt, das dringend renovierungsbedürftige Schwimmbad und das Brauchtum, wie zum Beispiel die Realisierung von Karnevalsumzügen.

Joachim Plitzko äußerte sich dagegen zu der finanziellen Ausstattung der Kommunen durch das Land („…das ist eine unendlich traurige Geschichte!“) und brach eine Lanze für die Modernisierung des städtischen Museums „LavaDome“, bzw. für eine Museumsmeile in der Brauerstraße. Zur Frage von Nico Junglas nach neuen Bau- und Gewerbegebieten in Mendig unterstrich Joachim Plitzko mit Nachdruck: „Die entsprechende Ablehnung von SPD und Grünen war im vergangenen Jahr ein Grund für uns als CDU, dem vorgelegten Haushalt nicht zuzustimmen. Selbstverständlich muss die Schaffung von Bau und Gewerbegebieten mit der Sanierung der älteren Bausubstanz in der Stadt Hand in Hand gehen.

Die Frage an Achim Grün nach der Entwicklung des Projektes „Gaststätte Bolz“ in Obermendig beantwortete dieser mit den Worten: „Wir hätten uns natürlich auch eine schnellere Abwicklung gewünscht. Jedoch hat uns allein der Denkmalschutz zwei Jahre hängen gelassen, so dass wir handlungsunfähig waren. Corona hat dann unter anderem noch dazu geführt, dass für die Fördermaßnahmen notwendige Arbeiten nicht erfolgen konnten. Ich hoffe jedoch, dass die Sache nun zügig vorangeht.“

FRE

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