Das erfolgreiche Moselfest-Spiel in Winningen
Listige Weiber, Musik, Tanz und Gesang
Und der Marktplatz wurde zum Theater
Winningen. Mit Pauken und Trompeten gab die Winzerkapelle Winningen einen spektakulären Auftakt zum fröhlichen Weinspiel „Die listigen Weiber von Winningen“. Die 82ste Aufführung des Moselfest-Spieles war ein Spiel um Missverständnisse, Liebe und Wein. Da wurde nichts ausgelassen, was nicht auch das „normale“ Leben bietet: Streit, Klatsch und Liebelei. Es ist ein fester Bestandteil des Programmes innerhalb des jährlichen Winzerfestes, das den Besuchern an zehn Tagen viel Abwechslung bietet. Alle Mitwirkenden sind Winninger Bürger und Bürgerinnen, die mit viel schauspielerischem Talent und Witz das Publikum begeistern. Das Stück stammt aus der Feder von Rosel Bröhling, die selbst mitspielt, und handelt vom Wettstreit zwischen den Orten Winningen und Trier. Wer hat den besten Wein? Dieser Frage wurde lautstark und fröhlich nachgegangen. Da waren die skeptischen Vertreter der Weinbaubehörde, bravourös dargestellt von Frank Hoffbauer, Sonja Stegemann und Manfred Traus. Auch der Pressevertreter (Manuel Putz) traute der Sache nicht, gab dem Publikum immer wieder Erklärungen zur Handlung: „Ich bleibe am Ball!“. Musste aber für seine Haltung auch Schläge einstecken. Die listigen Weiber – Julia und Rosel Bröhling, Doris Thiesen, Christa Mölich und Claudia Hoffbauer – hatten einen Plan und Hilfe vom „neutralen“ Schweizer Emil Pflümli (Helmut Fastnacht). Dessen Tochter (Jaqueline Krause) aber derweil eine konfliktreiche Liebelei mit dem Sohn des Altwinzers Bernhard Kröber (Marcus Kröber-Schmalenbach und Horst Sünner) anfing. Kröber wehrte sich sowohl gegen die betrieblichen Entscheidungen seines Sohnes, wie auch gegen die Liebelei. Mit im Spiel auch der jüngere Sohn Felix (Heiko Krämer) und der Winzer Oskar Löwenstein (Volker Krumbach). Bürgermeister Knebel (Friedhelm Mölich) bekam gut gemeinte Unterstützung von seinem Amtsdiener, die aber nicht immer gut verlief. In dieser Rolle brillierte Andreas Lang, seine Auftritte wurden meist von Lachsalven der Zuschauer begleitet. So auch der Wirt des Gasthauses „Ratsstuben“ (Horst Knebel), der für viel witzige Unterhaltung sorgte. Natürlich ging die List der Winninger Frauen auf. Im Rahmen einer Blindverkostung überzeugten sie die Vertreter der Weinbaubehörde und der Presse von der hohen Qualität der Winninger Weine. Der Wettstreit war gewonnen, und der köstliche Rebensaft konnte an die amerikanischen Fachbesucher ausgeschenkt werden. Neben dem Schauspiel rundeten Tänze und Gesangseinlagen das fröhliche Spiel um den Wein ab. Die Winninger Winzer-, Trachten- und Tanzgruppe zeigte einen Volkstanz, die Kinder- und Jugendtanzgruppe Winningen bezauberte mit dem „Weingeisttanz“. Rosel Bröhling textete das „Stricklied“ und der Text des „Weinprobenliedes“ stammt von Hans-Joachim Schu-Knapp. Marco Seidl begleitete alle Theateraufführungen musikalisch. Und wie immer hieß es mit einem Augenzwinkern: Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt!“ Aber vielleicht erinnerten sich die begeisterten Zuschauer doch das ein oder andere Mal an Szenen aus dem Winninger Alltag. Es war eine glanzvolle Leistung aller Akteure, die auch am letzten Tag noch keine Ermüdungserscheinungen zeigten und mit viel Lust am Spiel alles gaben.