Fußball-Bezirksliga, 24. Spieltag
Dominik Treis: Wir mussten richtig leiden
SG Elztal - FC Germania Metternich 1:3 (0:0)
Gering. Als sich die Spieler des Tabellenführers FC Germania Metternich nach dem Schlusspfiff im Kreis drehten und die Rufe „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ über die Alm schallten, fiel die ganze Anspannung von ihnen ab. 90 Minuten plus 240 Sekunden Nachspielzeit mussten sie vor 130 Zuschauern auf dem Rasenplatz in Gering einen großen Kampf abliefern, um am 24. Spieltag der Fußball-Bezirksliga Mitte mit 3:1 (0:0) bei der SG Elztal zu siegen und den engagiert auftretenden Gastgebern die erste Heimniederlage beizubringen. „Dieser Erfolg ist unfassbar wichtig für uns, aber wir mussten richtig leiden“, atmete auch der Metternicher Trainer Dominik Treis auf. „Es war ein ekliges Spiel. Der schneebedeckte Platz, eine hitzige Atmosphäre mit Zuschauern ganz nah am Spielfeldrand und giftige Elztaler haben dazu beigetragen. Ich muss unserem Gegner ein riesiges Kompliment machen. Was dieser Verein hier aus seinen Möglichkeiten macht, das ist schon beeindruckend und nötigt mir großen Respekt ab.“ Für dies Lob konnte sich der Elztaler Übungsleiter naturgemäß nichts kaufen. „Wir sind enttäuscht, für uns war viel mehr drin. Die Metternicher wussten, was bei uns los sein kann. Das war auch daran zu sehen, wie sie nachher gefeiert haben“, analysierte Sascha Arenz. „Vor allem in Halbzeit eins war die Partie absolut ausgeglichen.“
Die besten Möglichkeiten in den ersten 45 Minuten gab es gleich zu Beginn bei dichtem Schneetreiben. FC-Akteur Fabien Fries scheiterte mit einem Freistoß an der Unterkante der Latte (3.), SG-Torjäger Moritz Pies zeigte praktisch im Gegenzug Nerven und setzte den zu diesem Zeitpunkt noch roten Ball aus kurzer Distanz neben den linken Pfosten (4.). Germania-Schlussmann Enrico Schmitt brauchte nicht mehr einzugreifen, im Gegensatz zur 17. Minute, als er einen Schuss von Nico Steinbach parieren musste. Ein wenig Glück hatten die Gastgeber nach gut einer halben Stunde, als Tobias Alexander Lommer das Spielgerät nach einer Vorlage mit der Hacke von Samet Sögünmez aus zwei Metern neben das Tor schoss.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Foulelfmeter
Nach Wiederanpfiff nahm die Begegnung so richtig Fahrt auf. Elztals Torhüter Florian Geisler holte Sögünmez im Strafraum vielleicht ein wenig übermotiviert von den Beinen. Schiedsrichter Jonas Schäfer zeigte auf den Punkt, Fries verwandelte den berechtigten Foulelfmeter souverän zum 0:1 (53.). Die Germanen konnten sich aber nicht lange über diese Führung freuen. 120 Sekunden später düpierte Pies in seiner unwiderstehlichen Art zwei Gegenspieler und spitzelte den mittlerweile weißen Ball mit dem rechten Außenrist zum 1:1 ins lange Eck.
Nur vier Minuten später rückte der Unparteiische in den Mittelpunkt. Der früh eingewechselte Dennis Stiefenhofer fuhr dem Elztaler Niclas Lohn rustikal in die Parade, bei der anschließenden Rudelbildung (an der nahezu alle Akteure beteiligt waren) stieß SG-Kapitän Christian Funk Übeltäter Stiefenhofer mit der Brust um. Der Schiedsrichter hatte einen Kopfstoß (und somit eine Tätlichkeit) gesehen und zückte die Rote Karte gegen Funk. Damit nicht genug: Die Metternicher behielten kühlen Kopf und gingen direkt mit der nächsten Aktion erneut in Führung: Kubilay Toumpan erwischte Maximilian Groiss auf dem falschen Fuß und schlenzte den Ball mit seinem starken linken Fuß genau in den linken Winkel, SG-Torhüter Geisler war absolut chancenlos.
Selbst in Unterzahl wollten sich die Elztaler mit der ersten Niederlage vor heimischem Publikum nicht abfinden. Die Zuschauer hatten irgendwie nicht den Eindruck, dass die Gastgeber mit einem Mann weniger auf dem Platz waren und peitschten die Spieler immer wieder nach vorn. Und wenn FC-Torwart Schmitt einen Kopfball von Steinbach nicht mit den Fingerspitzen um den rechten Pfosten gelenkt hätte, wäre sogar der erneute Ausgleich gefallen (66.).
Die Germanen ließen in Überzahl die nötige Abgeklärtheit vermissen und mussten bis zur dritten Minute der Nachspielzeit warten, ehe der eingewechselte Paul Foehl mit dem Treffer zum 1:3 für die Entscheidung sorgte. „Bei der Rudelbildung waren wir nicht clever genug, vor dem zweiten Gegentreffer hätten wir besser verteidigen müssen, das hatte mit unserer Unterzahl nichts zu tun“, zeigte sich SG-Trainer Arenz als fairer Verlierer.
Fazit: „Wir sind die erste Mannschaft, die hier gewonnen hat. Unter dem Strich war das verdient, weil wir die klareren Möglichkeiten hatten“, erklärte ein überglücklicher Metternicher Trainer. Den Vorwurf, dass sein Team nach dem 2:1 vielleicht zu passiv agierte, wollte er nicht stehen lassen. „Der klare Vertikalball, um das Spiel in die Breite zu ziehen, war bei diesen Platzverhältnissen schwer möglich“, so Treis. „Zudem wurden die Elztaler immer wieder von ihren Fans angestachelt, sie haben unsere Überzahl förmlich planiert. Bei diesem Abnutzungskampf war klar, dass nur einer stehen bleibt: Das waren zum Glück wir.“
SG Elztal: Florian Geisler, Yannik Idczak, René Durben, Jan Fasel, Maximilian Groiss, Martin Steffes (46. Robert Mintgen), Matthias Thelen (16. Daniel Fischer), Christian Funk, Niclas Lohn, Moritz Poes, Nico Steinbach (68. Bujar Xhakalija).
FC Germania Metternich: Enrico Schmitt, Torben Kühl-Decker, Carsten Wans, Yannick Weis, Samet Sögünmez, Simon Wagner, Tobias Alexander Lommer, Kubilay Toumpan (71. Paul Foehl), Emre Simsek, Marcel Stieffenhofer (22. Dennis Stiefenhofer, 90. + 1 Jonas Tidelski), Fabien Fries.
Schiedsrichter: Jonas Schäfer (Argenthal).
Zuschauer: 130.
Torfolge: 0:1 Fabien Fries (53., Foulelfmeter), 1:1 Moritz Pies (55.), 1:2 Kubilay Toumpan (60.), 1:3 Paul Foehl (90. + 3).
Besonderheit: Rote Karte gegen Christian Funk (59., SG Elztal) wegen einer Tätlichkeit.
Vorschau: Nächste Aufgabe für die SG Elztal: am Samstag, 20. April, um 17 Uhr beim FC Cosmos Koblenz.
Nächste Aufgabe für den FC Germania Metternich: am Sonntag, 21. April, um 14.30 Uhr gegen die SG 2000 Mülheim-Kärlich.
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