Lahnstein. Besuch aus dem hohen Norden in der Rhein-Lahn-Halle. Aus Jever angereist besuchte Jürgen Wirges, vor 45 Jahren Topscorer der ersten Lahnsteiner Jugendmannschaft, um 18.30 Uhr das Spiel gegen den Trimmelter SV und war angetan von dem, was geboten wurde. „Immer wenn ich in Lahnstein bin, fahre ich an der Rhein-Lahn-Halle vorbei, und das hat sich heute gelohnt. Alte Lahnsteiner Tugenden, Kampf um jeden Preis, waren auf beiden Seiten zu sehen.“

Von Beginn an war das Lahnsteiner Team hellwach und zwang Gästecoach Sebastian Gallmeister schon in der zweiten Minute zur Auszeit. Nach dieser Kursregulierung glichen die Trierer den Vorsprung schnell aus und es entwickelte sich ein Krimi auf Augenhöhe. 18: 21 gegen den BBV nach dem ersten Viertel. Der legte jetzt noch einen Zahn zu und hatte sich zur Pause mit 47: 40 ein kleines Pölsterchen erspielt. Im dritten Viertel führte der BBV Lahnstein teilweise mit zehn Punkten. Das war der Zeitpunkt, zu dem Jochen Sachsenhauser, Veteran im Lahnsteiner Team, einen viel und laut umjubelten Fastbreak einnetzte. „Wenn Jochen einen Coast to Coast Fastbreak läuft, dann kannst du nicht verlieren“, einhelliger Tenor in der Halle. Weit gefehlt; Unkonzentriertheit im Angriff, überhastete Fouls in der Verteidigung, der Boden für den 81: 81 Ausgleich zum Spielende war bereitet. In der Verlängerung änderte sich nicht viel, überhastete Aktionen auf beiden Seiten mit dem glücklichen Ende für die Gäste. Die 94: 95 Pleite für Lahnstein lässt den BBV wieder die rote Laterne in der Tabelle übernehmen. Sebastian Gallmeister, Coach auf Trierer Seite, fiel mit der Schlusssirene ein Stein vom Herzen: „Ich bin spannende Spiele gegen Lahnstein gewohnt, enges Spiel, viele Punkte, was will man mehr. Die nervöse Spielweise ist mit dem jugendlichen Alter, von 15 Jahren aufwärts, zu erklären; wir haben diese Saison den Umbruch weitergeführt.“

Sein Pendant auf der anderen Seite, Martin Wolfsteiner: „Zuallererst freuen wir uns über die vielen Zuschauer, die alle was geboten bekamen. Mit Henning Schneid und Ralf Weiler hatten wir heute hochdekorierte und sehr erfahrene Schiedsrichter, die das Spiel laufen ließen, und das Match leiteten, wie man sich das wünscht. Hoffentlich erleben wir die Zwei noch öfter zusammen. Es ist natürlich sehr schade, dass wir schon das dritten Spiel jetzt so knapp verloren haben. Die vielen unnötigen Ballverluste und Fouls haben letztendlich den Sieg gekostet. Wir bauen auf der Leistung des zweiten Viertels auf, da haben wir als Einheit toll agiert, das war auch toll für die Zuschauer.. Trotz des mehr als lobenswerten Einsatz von Jochen Sachsenhauser hatten wir gegen den Trierer Center Björn Bennemann nichts entgegenzusetzen. Das Problem ist in Kürze gelöst. Milos Drca ist ab nächste Woche spielberechtigt. Wenn wir dann so weiter arbeiten wie bisher, geht es auch wieder aufwärts.

Eigentlich haben wir schon viel erreicht, in Anbetracht der Tatsache, dass das Gros der Spieler aus der Bezirksliga kommt, halten wir erstaunlich gut mit. Das wird schon, dann werden die kappen Spiele gewonnen, so einfach ist das und die Halle wird sich noch mehr füllen.“

Ganz zufrieden konnte U16-Trainer Lars Fischer beim Spiel in der Rhein-Lahn-Halle sein. Pünktlich zum Sprungball waren seine Spieler topfit und fertigten den TSV Emmelshausen mit 138:18 ab: „Meine Jungs haben sich im Vergleich zum letzten Spiel enorm gesteigert und haben auch konditionell zugelegt. Toll ist, alle Spieler haben zweistellig gepunktet Nikolas Schlegel legte sogar gleich 59 Punkte auf und Yannik Rehmann (37 Punkte) hat sich, so intensiv wie er trainiert hat, ein Sonderlob verdient.“