Bad Neuenahr-Ahrweiler. Hilary Mantel, 1952 in England geboren, errang Weltruhm durch ihre historischen Romane „Wölfe“ und „Falken“, die sich mit dem Leben von Thomas Cromwell, einem Günstling Heinrich VIII., befassen. Für beide Werke erhielt sie jeweils den "Man Booker Prize", die höchste literarische Auszeichnung Englands. Beide Romane wurden bereits im Literaturkreis vorgestellt.

Ihre Autobiographie, die 2003 in England bereits vor diesen Romanen erschien, wurde erst in diesem Jahr ins Deutsche übersetzt. Mantel schildert darin ihren Lebensweg, der geprägt ist von einer schlimmen, lange nicht erkannten und daher falsch behandelten Krankheit mit fatalen Folgen. Mantel wuchs in einfachsten Verhältnissen auf. Schule bedeutete für sie ständige Einschränkung. Sie sagt von sich selbst, „zum Kindsein nicht geschaffen zu sein“. Mantel studierte Jura in London, heiratete sehr früh und lebte mit ihrem Mann jahrelang jeweils in Botswana und Saudi-Arabien. Zurück in England, arbeitete sie unter anderem als Filmkritikerin und veröffentlichte etliche Romane, bis ihr der große Durchbruch gelang.

Kindheit und Jugend nehmen in ihrer Autobiographie mehr Raum ein als ihr Erwachsenendasein. Es geht ihr nicht um eine chronologische Darstellung ihres Lebens, sondern um die Veränderungen ihres inneren Zustandes, bedingt durch ihre Krankheit und durch die Geschehnisse um sie herum. Wie auch in ihren Romanen beeindruckt Mantel durch ihre kraftvolle Sprache mit ihren prägnanten Bildern.

Mantels Autobiographie wird im Rahmen der LitGruppe am Donnerstag, 17. September um 15.30 Uhr in der Villa Sibilla von Silke Barkow vorgestellt. Gäste sind wie immer herzlich willkommen.