Ein praxisorientierter Vortrag: AWO-InfoTreff Palliativpflege ist Lebenshilfe
Lebensqualität verbessern
Kreisstadt. Gedanken an die eigene Vergänglichkeit verdrängen wir gern. Dennoch, die Zeit wird kommen, da wir uns diesem Thema stellen müssen, ein Thema, das auch in die Öffentlichkeit gehört. Aus diesem Grunde hat der Vorstand der AWO Bad Neuenahr-Ahrweiler Christiane Wickert und Harald Becker von der „Projektgruppe Abschiedskultur“ der AWO Rheinland eingeladen, über Thema „Palliativpflege und Abschiedskultur“ vorzutragen. Beide Referenten wissen aufgrund ihrer täglichen Arbeit, worüber sie sprechen.
Ihre tröstliche Kernaussage lautete: „Palliativpflege ist Lebenshilfe“. Ziel jeder Betreuung ist die Verbesserung der Lebensqualität und die Linderung von Schmerzen, das gilt für Schwerstkranke ebenso wie für ihre Angehörigen. Diese Betreuungsarbeit ist für alle in der Pflege tätigen eine ständige körperliche und psychische Herausforderung. Zu einem „Palliativ CareTeam“ gehören daher auch neben den Palliativfachkräften und Pflegehilfskräften Ärzte, Seelsorger, Therapeuten und Ambulante Hospizdienste. Palliativpflegekräfte und Pflegehilfskräfte durchlaufen eine spezielle Ausbildung, die sie befähigt, die Betroffenen individuell und professionell zu betreuen.
Die verbandsinterne ständige Weiterbildung sensibilisiert alle mit der Pflege betrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Lebenssituation der Patienten zu berücksichtigen und auf ihre Schmerzen und Ängste einzugehen. Der französische Lyriker Paul Verlaine bemerkte einmal treffend: „Nichts tut der Seele besser, als jemandem seine Traurigkeit abzunehmen“. Genau das tun alle in der Palliativpflege tätigen Menschen, Tag für Tag. In der abschließenden Diskussion wurden alle gestellten Fragen beantwortet, auch die ganz persönlichen. Dabei betonten Christiane Wickert und Harald Becker nachdrücklich, dass eine Patientenverfügung, im besten Falle mit einer Vorsorgeverfügung, Bestandteil der eigenen Vorsorge sein muss.
Für den Ernstfall sollten auch die wichtigsten Telefon-Nummern griffbereit sein. Dazu gehören u.a. Notrufnummern, Nummern von Hausarzt und Krankenkasse, natürlich die der engsten Angehörigen. Um in Würde und selbstbestimmt in der letzten Lebensphase zu bleiben, ist also jeder persönlich aufgefordert, rechtzeitig die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Beratung und Hilfe erhält man von Sozialverbänden, den Hospiz- und Palliativ-Gesellschaften. Über die „Charta zur Betreuung Schwerstkranker“ informieren auf Nachfrage auch alle Krankenkassen.