Der dritte Koblenzer Fahrradtag findet am Mittwoch, 19. September auf dem Jesuitenplatz statt
Auf Radfahrer ist Stadt nicht eingestellt
Oberbürgermeister gesteht hohen Nachholbedarf – Event bringt Thema in die Öffentlichkeit
Koblenz. „Das Fahrrad hat in den vergangenen Jahrzehnten in Koblenz nicht die Rolle gespielt, die es verdient. Es gibt einen hohen Nachholbedarf, denn wir sind nicht auf Fahrradfahrer eingestellt“, gestand Oberbürgermeister David Langner bei einer Pressekonferenz zum 3. Fahrradtag am 19. September in Koblenz. Er führte weiter aus, dass in Koblenz ein durchgehendes Radwegenetz ebenso wie eine entsprechende Beschilderung fehle und auch der Zustand der vorhandenen Radwege nicht optimal sei.
„Die Zeiten haben sich geändert, man will umweltfreundlich unterwegs sein. Mit dem E-Bike ist ein richtiges Verkehrsmittel entstanden, darauf ist Koblenz nicht eingestellt“, erklärte David Langner.
Allerdings sei ein Paradigmenwechsel angelaufen, es gebe einen Verkehrsplan, den der Stadtrat jedoch noch beschließen muss.
Beim Ausbau der Beatusstraße sei ein durchgängiger Radweg vorgesehen und auch bei der Gestaltung der Südallee: „Das sind wichtige Verkehrsachsen für Fahrradfahrer die zur Arbeit, zur Schule und zu Terminen müssen, diese Bürger haben es auch eilig und brauchen leistungsfähige Wege“, unterstrich der Oberbürgermeister.
Und auch die neue Pfaffendorfer Brücke werde natürlich mit einem breiten Radweg ausgestattet und einer besseren Zuwegung. „Insgesamt wird den Autofahrern etwas Platz weggenommen“, stellte Langner fest, „aber das alles muss die gesamte Stadtverwaltung lösen, die richtigen Ansätze sind da. Und daher freue ich mich auf den Fahrradtag, um das Thema, bei dem es auch um die Konkurrenz zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern geht, in die Öffentlichkeit zu transportieren.“
Ablauf und Hintergründe des Events
Dennis Feldmann und David Schüler, das sind die Hauptmanager des Fahrradtags, der von einem Zusammenschluss von etwa einem Dutzend Bürger sowie Vereinen und Sponsoren organisiert wird, erklärten Ablauf und Hintergründe des Events.
„Wir sehen unsere Aufgabe darin, die durch Bürger angezeigten Probleme und Ideen anzusprechen und Lösungen aufzuzeigen und so für eine langfristige und vielseitige Weiterentwicklung des Verkehrs zu werben. Zusätzlich generieren wir Aufmerksamkeit für die Thematik sowie den bestehenden Problemen im Alltag. Zentraler Bestandteil des Fahrradtages ist die Tour de Coblence, eine gemeinsame Rad-Rundfahrt durch Koblenz, mit Start und Ende am Veranstaltungsort Jesuitenplatz. Eine Rad fahrende Menschenmenge wirbt so für eine fahrradfreundlichere Koblenzer Innenstadt und fährt einige kritische Punkte an, die verbesserungsfähig sind“, informierte Dennis Feldmann, einst Vorsitzender der Koblenzer Jusos.
Ferner werden während des ganzen Fahrradtags an einer Klagewand Kritik, Anregungen und Wünsche von Bürgern zum Thema Radverkehr in Koblenz gesammelt. Diese Ergebnisse sind Bestandteil der Podiumsdiskussion im Anschluss an die „Tour de Coblence“, an der Personen teilnehmen, die zur Umsetzung der Forderungen wichtig sind.
Feldmann wies darauf hin, dass es nicht nur ums Rad fahren geht, sondern auch um deren positiven Effekte u.a. für Luftverbesserung und geringeren Lärm in Koblenz durch weniger Autos sowie die gesundheitlichen Vorteile für die Radfahrer. Dennis Feldmann dankte den zahlreichen Sponsoren und Unterstützern, ohne die der Fahrradtag 2018 in dieser Form nicht möglich sei.
Ein buntes Programm wird geboten
David Schüler vom Planungsteam des Fahrradtages koordiniert die Anmeldungen, die Infostände sowie der Street-Foodmeile mit Essen und Trinken: „Neben den vielen Firmen und Vereinen, die sich vorstellen wird es ein buntes Programm geben aus kulturellen Beiträgen, einem Input-Vortrag und einer Podiumsdiskussion.
Nach der Begrüßung tritt das Improvisationstheater der Gruppe Seifenspender auf und einen Kurzvortrag hält Arndt Schwab vom Amt für Stadtentwicklung und Bauordnung. Er betreut derzeit kommissarisch den Bereich Radverkehr und spricht zum Thema ,Das Fahrrad in der Stadtentwicklung`. Dann erklingt Live-Musik von der Band ,the sonny boy slim` bevor es zur ,Tour de Coblence´ geht“, informierte Schüler.
Nach einer weiteren Darbietung des Improvisationstheaters diskutieren David Langner, Arndt Schwab, Hans-Jörg Kunz, Jo Schäfer und ein Vertreter der Polizei. Danach dürfen sich dann Bürger äußern und Fragen stellen. „Siggi the Magician“ will dann das Publikum mit einer Show voller verblüffender Tricks verzaubern und zum Abschluss spielt ab 21 Uhr noch eine weitere Band bis etwa 23 Uhr. HEP
Ein Termin an einem Wochenende wäre vielleicht von Vorteil gewesen, so sind Berufstätige Radfahrer im Nachteil und gerade deren Erfahrungen und Kenntnisse könnten zusätzliche Informationen erbringen.
Das weiss man längst,dass die Stadt auf Radfahrer nicht eingestellt ist u.sich als TOP-Stadt mit der höchsten Arbeitsdichte in Rhld-Pfalz,damit verbunden eine Verkehrsdichte,Tendenz steigend,die mit der vielgepriesenen Attraktivität u.einer positiven Wahrnehmung nicht mehr viel gemein hat ... u.das Ende der Gier nach noch mehr Arbeitsplätzen ist nicht abzusehen, im Gegenteil.Dafür muss ein Stadtteil wie RÜBENACH bluten unter der Last einer unzumutbaren Verkehrsdichte mit all ihren negativen Folgen,auch gesundheitliche u.einem Entzug von Freizeit-/Erholungswert durch Flächennachfrage zur weiteren Ansiedlung von Gewerbe u.Industrie.Die neue Pfaffendorfer Brücke wird "natürlich mit einem breiten Radweg ausgestattet?" Ja,weiss man ebenfalls - mit unzureichenden 30 cm!Dieser angelaufene Paradigmenwechsel (besonders wichtig gehaltene Entwicklungen,Umbrüche) hat sich damit spätestens erledigt.Die Politik hat halt die Macht Vertrautheit zu zerstören.