Kirmes in Ehlingen

Brauchtum in Reinkultur

Ehlingen feierte vier Tage ein uriges Fest - TTV Ehlingen feiert dieses Jahr 50jähriges Jubiläum

08.08.2017 - 08:14

Ehlingen. Im kleinen Ortsteil Ehlingen regiert vor allem eines: Die Tradition. So finden sich im Jahreskalender einige beschauliche Feste mit jeder Menge Historie. Und das mit Abstand kultigste davon ist wohl die Kirmes, die alljährlich im August stattfindet. Ganz vier Tage lang feiern die Ehlinger und die Organisation ist ein Gemeinschaftsprodukt. Denn durchgeplant wird die Kirchweih vom Junggesellenverein Ehlingen 1734 St. Hubertus in Kooperation mit dem TTV Ehlingen. Der Tischtennisverein feiert in diesem Jahr ein besonders Jubiläum: Im Jahre 1967 wurde der Verein von gerade mal acht Männern gegründet – heute ist der Verein einer der mitgliederstärksten Vereine im Tischtennisverband Rheinland. Ein idealer Rahmen also, um auf die lange Vereinshistorie anzustoßen bot sich nun wieder mit der urigen Kirmes und der Einladung folgten auch viele befreundete Tischtennisvereine. Ebenfalls gab es eine Premiere: So wurde anlässlich des goldenen Jubiläums des TTV das neue Vereinswappen präsentiert.


Disco mit kultiger Mottoparty


Bereits am Freitag ging es los und hier standen vor allem die jüngeren Semester im Fokus. Es war Disco-Zeit. Die passende Örtlichkeit braucht man in Ehlingen grundsätzlich nie lange zu suchen. Das vereinseigene Fest- und Partyzelt wurde wie in jedem Jahr gleich neben der Alten Schule in Position gebracht und bot so eine perfekte Infrastruktur für eine gediegene Party. Auch musikalisch trumpften die Junggesellen auf und holten sich DJ Dezibel ins Festzelt, der seinem Namen alle Ehre machte und den Gästen so richtig einheizte. Die Fete stand wieder unter dem Motto „Börsencrash“. Dies bedeutet, dass sich die Preise der

ausgeschenkten Getränke je nach Nachfrage erhöhen. Genau wie in an der Frankfurter Börse werden die steigenden (oder sinkenden) Preise auf Videowänden visualisiert. Gerät ein Preis außer Kontrolle, gibt es regelmäßig den namensgebenden Börsencrash und die Kosten fallen wieder auf normales Niveau. Diese clevere Partymotto wurde nicht zum ersten Mal realisiert und auch diesmal war der Ansturm enorm. Auch die Veranstalter um Junggsellenpräsident Daniel Krause und TTV-Vorsitzenden Jürgen Füllmann waren zufrieden, aber der Hauptteil der Kirmes stand natürlich noch an.


Die Tradition im Fokus


Am Samstag stand wieder voll und ganz die Tradition im Fokus. Am frühen Abend startete der Festumzug durch das bunt geschmückte Dorf. Dieser Umzug ist übrigens nur der erste von insgesamt dreien – auch im Bezug auf die Anzahl der Umzüge ist man sich in Ehlingen eben treu geblieben. Der samstägliche Umzug ist mit Sicherheit einer der Höhepunkte und so konnte man auch viele Ehrengäste begrüßen: Ortsvorsteherin Angelika Lüdenbach besuchte ebenso wie die Heimersheimer Weinkönigin Verena I. den festlichen Zug. Auch Prinz Manuel I. sowie die Kindertollität Prinz Bastian I. nahmen am Umzug teil. Ein absoluter Hingucker ist jedes Jahr das Fähndelschwenken. Hier zeigte Fähnrich Marcus Füllmann wie sicher er diese alte Kunst beherrschte und erntete dafür jede Menge Applaus. Nach dem Umzug luden die Veranstalter zu Kaltgetränken auf das Kirmesgelände und dazu wurde auch Musik präsentiert: Die Band „Still searching“ zauberte einen musikalischen Tanz- und Feiermix aus den Boxen.


Fest für die ganze Familie


Der Sonntag begann dann wieder etwas gediegener: Nach einem Festgottesdienst in der St.-Hubertus-Kapelle zogen die Teilnehmer zum Kriegergedenkmal und gedachten der Toten der beiden Weltkriege. Bei schönem Sommerwetter wurde am Nachmittag die Kaffeetafel eröffnet und dies bot den idealen Rahmen für einen geselligen Plausch. Stets war der Kirmesplatz gut besucht, was wohl an dem abwechslungsreichen Programm der Kirmes lag. Denn während die Eltern bei einer Tasse Kaffee etwas Ruhe tanken konnten, durften sich die Kids im Tischtennis Fun Park so richtig austoben. Den gab es dieses Jahr zum ersten Mal und so fand jede Altersklasse auf der Kirmes die ideale Beschäftigungmöglichkeit.

Absolutes Highlight ist Jahr für Jahr das traditionelle Hahneköppen. In Ehlingen wird diese Tradition, die mittlerweile in vielen anderen Orten verschwunden ist, noch gemäß den alten Sitten zelebriert. Die Regeln sind nicht schwer: In einem Korb wird ein aufgehängtes „Gummihuhn“ so lange mit Säbelschlägen malträtiert bis der Kopf fliegt. Erschwerend werden dem Schlagenden die Augen verbunden und außerdem muss sich der Bewerber um das Amt des Hahnekönigs mehrfach um die eigene Achse drehen bevor er Schlagen darf. Hier leidet die Treffsicherheit natürlich enorm Deshalb kann der Kampf gegen das Federvieh auch manchmal zur abendfüllenden Prozedur werden; lustig anzusehen ist es allemal.

Natürlich stand auch 2017 wieder ein Sieger fest: Andre Drever versetzte dem Hahn den alles entscheidenden Schlag und wurde auf den Schultern seiner Freunde entsprechend gefeiert. Zu Ehren des neuen Hahnekönig fand am Montagabend auch schließlich der dritte – und letzte – Umzug durch das Dorf statt. Hier jubelten die Gäste am Straßenrand ihrem neuen König kräftig zu, bevor die diesjährige Kirmes bei Musik, Tanz und Gemütlichkeit einen gemütlichen Abschluss fand.

ROB

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Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Anonym:
Ich begrüße das Urteil ebenso und ja, ich kenne die Dame hier persönlich und nein, ich habe nie gegen sie gewettert. ABER ihre Anhänger sollten auch einmal die Augen öffnen! Sie sei ja immer so transparent und wenn man helfen durfte, ging es im Sommer NUR um die Bewässerung der Außenanlage zur Straße...
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