Stadtverwaltung Bendorf
Brunhilde Sehrig feiert ihren 98. Geburtstag
Bendorf. Am 5. August konnte Brunhilde Sehrig ihren 98. Geburtstag feiern. Vom Besuch des Ersten Beigeordneten Bernhard Wiemer bekam sie nicht viel mit und lag friedlich schlafend im Bett. Aber wer so alt wird, darf gerne die Gemütlichkeit regieren lassen. Pianistin und Komponistin Maria Sehrig, auch schon 89 Jahre alt, kümmert sich liebevoll um die ältere Schwester und berichtete Bernhard Wiemer aus deren Leben.
Brunhilde Sehrig ist in Boizenburg an der Elbe geboren. Als sie ein Kleinkind war, kam die Familie nach Bendorf. Sie ist im geschichtsträchtigen Haus „Zur Neuen Brauerei“ in der Hauptstraße 222 aufgewachsen. Brunhilde und ihre Schwester Maria Sehrig, die beide zeitlebens darin wohnten und auch heute noch darin leben, bekamen hautnah mit, wie es amerikanische Soldaten kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges als Zielscheibe benutzten. Nach dem Krieg führten die Eltern die Gaststätte „Zur Neuen Brauerei“, die in den zurückliegenden Jahren zeitweise verpachtet war, wieder selbst.
1974 übernahm Brunhilde Sehrig die Wirtschaft und führte sie bis 2009. Über Jahrzehnte gingen hier die Mitarbeiter der umliegenden Handwerks- und Industriebetriebe ein und aus. Familien, Freundeskreise, Vereine und Firmenbelegschaften feierten hier die unterschiedlichsten Feste.
Brunhilde Sehrig heiratete nie. Ihre große Leidenschaft war die Malerei. Während des Krieges hatte sie Kunst an der Städelschule in Frankfurt studiert und bis ins hohe Alter kreierte sie zahlreiche Bilder, die heute ihre Wohnung zieren.