Kreissparkasse Mayen eröffnet Ausstellung „Willy Brandt – Man hat sich bemüht“ in Andernach

Der große Staatsmann im Spiegel der Karikatur

14.10.2016 - 14:52

Andernach. Kein deutscher Politiker wurde häufiger karikiert, als Willy Brandt. Der herausragende europäische Politiker und einer der bedeutendsten Sozialdemokraten in der SPD-Geschichte mochte die Zunft der Spott-Zeichner, sah in den meisten ihrer Karikaturen „bei aller Schärfe immer auch etwas Versöhnliches“. Für ihn waren die Bilder ein künstlerisches Medium lebendiger Demokratie. In Kooperation mit Helmut Schmidt (dieser Helmut Schmidt war langjähriger Pressesprecher der Bundes-SPD) wird derzeit in der Kreissparkassen-Filiale Andernach-Johannesplatz eine Auswahl aus vielen tausend Zeichnungen von mehr als 40 internationalen Karikaturisten präsentiert. Für die Ausstellungseröffnung in der vergangenen Woche konnte Klaus-Henning Rosen, der ehemalige Leiter des persönlichen Büros des Alt-Bundeskanzlers, gewonnen werden.


Anerkennung - Respekt - Bewunderung


Im kurzen Austausch mit „BLICK aktuell“, erinnerte sich der Premium-Zeitzeuge Rosen, wie er seinen Chef damals erlebte: „Sehr zurückhaltend in der Kritik, ermunternd im Tun. Gelegentlich schaute er etwas schräg, wenn er nicht sagen wollte, was ihm nicht gefallen hat. Er war kein Mensch, der auf den Tisch haute. Er hatte eher eine Art, die Leistungen anderer zu honorieren.“

KSK-Vorstandsvorsitzender Karl-Josef Esch versprach in seinen Begrüßungsworten: „Herausgestellt wird in dieser Ausstellung nicht alleine der Politiker und Friedensnobelpreisträger, sondern der Mensch Willy Brandt“. Bürgermeister Claus Peitz machte keinen Hehl aus seiner Bewunderung für den Staatsmann aus dem anderen politischen Lager: „Als ich angefangen habe, Politik zu machen, hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass ich einmal hier stehe und etwas zu einer Ausstellungseröffnung mit Brandt-Karikaturen sagen würde.“ Dann gab der Jurist, Publizist und Brandt-Vertraute Klaus-Henning Rosen für die Gäste der Eröffnung eine Einführung in die Welt der Karikaturen, die nichts anderes sind, als in Bilder gefasste Schlagzeilen und schaute auf das Leben des historischen Weltpolitikers zurück.


Ein kritisch-humorvoller Rückblick


In der beachtlichen Präsentation von gut 90 Werken namhafter Karikaturisten, wie z.B. Peter Leger, Horst Haitzinger oder Ernst Maria Lang, werden die Amtszeiten Brandts als Regierender Bürgermeister von West-Berlin, als Bundesaußenminister, als SPD-Vorsitzender und Bundeskanzler, sein Rücktritt im Jahr 1974 und seine inner¬parteilichen Konflikte mit Ex-Kanzler Helmut Schmidt sowie dem damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner thematisiert. Kurze kommentierende Erläuterungen zu jeder Karikatur ermöglichen den Betrachtern die historische Einordnung des Staatsmannes und seiner Zeit, die sich so auf kritisch-humorvolle Weise auch jüngeren Besuchern erschließt.

Willy Brandt, der nach eigenen Worten der Natur dankbar war, dass sie ihm jene Merkmale auf seinem Kopf erhalten hat, die den Karikaturisten die Arbeit erleichtern, antwortete 1989 in einem Interview auf die Frage, welche Inschrift er sich auf seinem Grabmal wünsche: „Es würde reichen, wenn auf meinem Grabstein steht: Man hat sich bemüht.“ Tatsächlich ist heute an der Grabstätte auf dem Berliner Waldfriedhof nur schlicht „Willy Brandt“ zu lesen. Recht so – hat sich der große Weltpolitiker doch, anerkannt, deutlich mehr als nur „bemüht“.

Die Ausstellung ist noch bis zum 28.10.2016 in der Kreissparkassen-Filiale am Johannesplatz zu sehen.

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