Persönlichkeit der Woche - Karl Müller

Dieser Mann kann was

Der „Monrealer Jung“ hatte immer die richtige Hand für Kunst, Tradition und seine geliebte Heimat

17.07.2017 - 08:51

Monreal. Man kann mit Fug und Recht behaupten, was dieser Karl Müller anpackte, das wurde was, er hatte eben den richtigen Riecher, der echte Monrealer Jung, 1933 zu Füßen der beiden trutzigen Burgen geboren und daheim. Nun, sein Talent zum Zeichnen entdeckte man bei ihm bereits im Kindergarten sowie in der damaligen Volksschule Monreal. Aber, als einziger Sohn von insgesamt sieben Kindern, sollte Karl Müller, auf Wunsch seiner Eltern Bauer werden um den landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen. Doch der „Hans Dampf in allen Gassen“ entschloss sich im Jahre 1954, das Malerhandwerk zu erlernen. Und heute kann man wohl sagen, dass dies ein bedeutender Lebensabschnitt für den jungen Mann bedeutete, quasi die Grundlage für seine künstlerischen Fähigkeiten.

Ein Glücksfall für ihn war wohl der Tag als er im Jahre 1977 die Stelle als Gemeindearbeiter bei der Ortsgemeinde Monreal antrat. Genau das Richtige für den Mann, denn außer der Malerei standen bei ihm immer auch die Kulturdenkmäler seines Heimatortes im Vordergrund. So fertigte er Modelle und Reproduktionen der Burgruinen an, so, wie sie früher einmal gewesen sein könnten, Panoramabilder und Zeichnungen von der Stadt Monreal um 1600 oder 1306, als ihr die Stadtrechte verliehen wurden, entstammen seiner Feder.


„Nepomukfigur“


Im Jahre 1989 stellte er sich einer neuen Herausforderung. Er schuf als Autodidakt im Auftrag der Gemeinde eine neue „Nepomukfigur“ aus Mayener Basaltstein. Sie schmückt seitdem die mittlere Brücke über die Elz. Auch die vorherige Figur hatte er einige male restauriert und neu bemalt, ebenso das Missionskreuz an der Nordseite der Friedhofskirche aus dem Jahre 1737. Die Hochkreuzkapelle wurde von Karl Müller neu ausgemalt und 1998 ihre etwa 500 Jahre alte Christusfigur aus Eichenholz restauriert. Seit seinem 15. Lebensjahr war er unermüdlich für alle Ortsvereine tätig. Er gestaltete Bühnendekorationen, malte Plakate, bemalte und beschriftete Karnevalswagen und Transparente für Festveranstaltungen. Müller restaurierte alte Wegkreuze und alte Grabmale auf dem Friedhof. Mit seinem Heimatort Monreal fühlt er sich so verbunden wie kaum ein Anderer und so war es auch immer sein Ziel das kulturelle Erbe der Nachwelt zu erhalten.

Von 1977 bis 1994 war der engagierte Monrealer Jung Gemeindearbeiter, Wasserwerkmeister, und Totengräber. Seit 1994 befindet er sich im „Unruhestand“. Von 1951 bis 1993 in der Freiwilligen Feuerwehr, seit 1967 bei der Burgkapelle und immer noch auf vielen Ebenen aktiv. Sein ganzes künstlerisches Wirken spiegelt sich wieder in dem ehemals von Großvater Johann Müller erbauten Wohnhaus in der Obertorstraße, das er mit seinem „Goldstück“, seiner Ehefrau Marlies, bewohnt. Bestückt mit vielen Aquarellbildern, Zeichnungen oder Skulpturen, natürlich alles Eigenschöpfungen. An der Rückseite des Hauses hat Karl Müller ein wahres Refugium der Ruhe, das „Traumparadies“ im italienischen Flair geschaffen. Dort sieht man auch die Reste der Monrealer Stadtmauer. Von hier auch läuft der Künstler täglich dreimal die 60 Stufen hoch bis zum Burgberg. „Das hält mich fit“, so Müller augenzwinkernd. Bei den turnusgemäß stattfindenden Ausstellungen der bekannten Fotografin Mara Fuhrmann. In deren Anwesen ist natürlich auch Karl Müller mit von der Partie. Und zwar in seinem speziellen „Karl Müller Zimmer“. In diesem Hause war nämlich sein Vater Willi geboren worden. Wie sagte jüngst ein Monrealer Bürger zu unserer Zeitung: „Der Karl ist ein Könner, er hat sich überall seine kunstvollen Denkmäler gesetzt“. Das Fazit kann nur heißen: „Solche Menchen wie Karl Müller braucht unser Land - und natürlich „sein“ Monreal“. BS

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