Generalversammlung der Weinmanufaktur Dagernova

Ein Jahr voller Veränderungen schloss mit erfreulichem wirtschaftlichen Ergebnis

Der neue Vorstandsvorsitzende Thomas Monreal gab seinen ersten Geschäftsbericht im Dernauer „Culinarium“

11.12.2017 - 17:29

Dernau. Das Geschäftsjahr 2016/2017 war bei der Weinmanufaktur Dagernova geprägt von Veränderungen. Das berichtete der Vorstandsvorsitzende Thomas Monreal bei der Generalversammlung im Dernauer „Culinarium“. Gleich zu Beginn des Jahres 2016 seien durch die Übernahme des Culinarium-Restaurants die Weichen gestellt worden, um den Geschäftsbetrieb weiter zu entwickeln. „Heute können wir berichten, dass wir zwar auf einem guten Weg sind, es aber noch viel Arbeit und Engagement bedarf, unser Restaurant wieder zukunftsfähig aufzustellen.“

Für die vergangene Weinlese könnte die Überschrift „Der Spätsommer rettet den Jahrgang“ lauten. Zum Glück habe die umsichtige Arbeit der Winzer im Frühsommer größere Schäden durch den falschen Mehltau verhindert. In der Genossenschaft sei mit knapp 1.5 Million Kilogramm und einem durchschnittlichen Mostgewicht von 87 Grad Öchsle ein zufriedenstellendes Ernteergebnis verbucht worden.

Mirco Burkardt habe im Oktober die Vertriebsleitung für Handel und Gastronomie und somit eine der Kernaufgaben vom langjährigen Geschäftsführer Friedhelm Nelles übernommen, der in den wohlverdienten Ruhestand gegangen sei. Er übernehme damit ein Feld, das stark umkämpft werde. Ohnehin sei sich nach der Verabschiedung von Nelles am Gründonnerstag der zukünftigen Aufgabenverteilung gewidmet und mit der Einarbeitung in den jeweiligen Geschäftsfeldern begonnen worden. Seit Ostern 2017 leiten nun die beiden Vorstände Günter Schüller und Thomas Monreal die Geschicke der Genossenschaft.

Mit den Veränderungen ging es im Januar weiter, denn die Digitalisierung hatte in der Genossenschaft Einzug gehalten. Mit dem Jahreswechsel wurden die Vinotheken mit dem Gesamtvertrieb vernetzt, gleichzeitig wurde eine neue Homepage online gestellt. Die neue Homepage vereint die Seite der Weinmanufaktur, den Shop und das Restaurant unter einem Dach und zeigt dem Kunden das vielfältige Angebot der Dagernova.

Auch die wirtschaftliche Entwicklung ließ Monreal freudig zurückschauen. „Mit einem Umsatz von 8,36 Millionen Euro konnten wir einen Zuwachs zum vorherigen Wirtschaftsjahr von gut sieben Prozent erreichen. In einem Weinmarkt, der nicht von Wachstum, sondern von Verdrängung gezeichnet ist, ist dies ein bemerkenswertes Ergebnis.“ Getrieben von den Umsätzen der Großkunden und stabil gestützt von den überdurchschnittlichen guten Zahlen im Endverbrauchermarkt sei er stolz, den Mitgliedern dieses Jahresergebnis präsentieren zu können.

Der Deutsche Weinmarkt stehe unter einem enormen Druck. Ständig wechselnde Trends, ein abnehmender Weinkonsum und extrem hohe Anteile an Importweinen sorgten für ausgefahrene Ellenbogen. „Doch wir haben eine einzigartige Region und können als einziges Anbaugebiet mit einer 100-prozentigen Handlese werben“, so Monreal. „Wir müssen unsere Stärken noch mehr ausspielen und die Besonderheiten unserer Region stärker in den Fokus rücken.“ Diesen Themen habe sich der Vorstand verschrieben und arbeite dafür auch im Kreis der Winzerkollegen an einer Konzeptionierung der Marke „AHR“.

Die Flächenentwicklung in der Genossenschaft sei weitestgehend konstant. Derzeit werden 156 Hektar Weinberge von etwa 400 aktiven Winzern bearbeitet. Dennoch zeichne sich ab, dass auf eine Überalterung der Winzer zugesteuert werde und der Nachwuchs nicht alle frei werdenden Flächen auffangen könne oder wolle. Speziell zu diesem Thema hätten sich Vorstand und Aufsichtsrat in mehreren Sitzungen beraten und ausgetauscht.

Um weiterhin gute Ergebnisse am Markt erzielen zu können, müsse die Dagernova konsequent auf Qualität setzen. Um dies zu erreichen, werden in Zukunft verstärkt Qualitätsprogramme aufgestellt. Monreal hoffte, dass die Mitglieder diesen Weg mitgingen. „Nur, wenn wir mit guten Qualitäten überzeugen können, sind wir in der Lage, auf dem immer enger werdenden Weinmarkt unseren Platz zu behaupten.“ Billig könnten andere Anbaugebiete deutlich besser.

Der Umsatz habe sich im vergangenen Geschäftsjahr erfreulich von knapp 7,8 auf knapp 8,4 Millionen Euro erhöht, dies bedeute einen Zuwachs von 7,5 Prozent zum Vorjahr. Mehr als die Hälfte nehme der Absatz an die Endverbraucher ein und sei damit immer noch die wichtigste Position, sie garantiere eine solide Grundlage. Die Genossenschaft stehe auf einem stabilen Fundament. Mit einem Eigenkapital in Höhe von knapp sechs Millionen Euro habe die Dagernova eine Eigenkapitalquote von über 50 Prozent erreicht. „Dies ist eine Basis, die ihresgleichen sucht“, freute sich der Vorstandsvorsitzende. Im Ergebnis sei es gelungen, einen Jahresüberschuss in Höhe von 129.000 Euro zu erwirtschaften.

Vorstandsmitglied Günter Schüller berichtete, dass die Weinernte 2017 mit einem historisch niedrigen Ergebnis zu Ende gehe. Die Ernteeinbußen in Deutschland fielen gegenüber dem langjährigen Mittel sehr unterschiedlich aus. „An der Ahr sind wir noch mit einem blauen Auge davongekommen“, freute er sich. Angefangen habe die Lese mit bescheidenen Mostgewichten beim Frühburgunder und den Wetterkapriolen Anfang und Mitte September. Die ersten Weißweine wurden bereits ab dem 24. Oktober gefüllt. Der Jahrgang 2017 zeige sich enorm fruchtig mit hohen Extraktwerten.

Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Marner verabschiedete Friedhelm Nelles und Werner Arend, der mehr als 25 Jahre Aufsichtsratsmitglied war. Neu gewählt wurden Stefan Stahl aus Bachem und Christian Althammer aus Lantershofen, wiedergewählt wurde Toni Weil aus Dernau.

Geehrt wurden Robert Mathias Ley aus Dernau und Luise Marciniak aus Rech für 60 Jahre Mitgliedschaft sowie Gerhard Josten aus Dernau für 50 Jahre Treue zur Dagernova.

JOST

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