Aktion des Imkervereins Brohltal, der Stiftung Mensch und Biene und einer ortsansässigen professionellen Imkerei
Fleißige Bienen für das Brohltal
Brohltal. Immer wieder ist den Nachrichten zu entnehmen, dass viele Bienen sterben. Ganz so dramatisch, wie dies manchmal dargestellt wird, ist es meistens nicht. Mit einem natürlichen Verlust von 10-15 Prozent der Bienenvölker über den Winter kalkulieren die meisten Imker. Aber auch das muss in dieser Höhe nicht sein, denn die Gesundheit der Bienen ist teilweise erblich. Bienen sind extrem auf Hygiene bedachte Tiere und arbeiten Tag und Nacht daran, den Bienenstock sauberzuhalten. Imker testen dieses Verhalten schon mal, indem sie ein Papiertaschentuch ins Bienenvolk legen und beobachten können, wie schnell die Bienen im Teamwork das Taschentuch in kleine Stückchen zerkleinern und nach außen transportieren. Auch das Verteidigungsverhalten der Bienen ist zu einem guten Anteil erblich. Es gibt Bienenvölker, da braucht man nur in die Nähe des Stockes zu kommen, und man wird schon mehrfach gestochen. Es gibt aber auch Völker, mit denen kann man mit großer Gelassenheit in kurzer Hose und T-Shirt ohne Schleier arbeiten, und die Bienen bleiben friedlich auf ihren Waben sitzen.
Selbst der Fleiß der Bienen ist genetisch bedingt. So besuchen Bienen aus arbeitsamen und starken Völkern im Jahr viele Millionen Blüten mehr im Jahr.Damit gesunde, brave und fleißige Bienen auch vermehrt im Brohltal gehalten werden, wurde im April eine Aktion mit Unterstützung des Imkervereins Brohltal, der Stiftung Mensch und Biene und einer ortsansässigen professionellen Imkerei durchgeführt und fast 200 Zellen mit jungen Königinnenlaven kostenlos an die Imker verteilt. Daraus schlüpfen dann im Mai die jungen Bienenköniginnen, deren Nachkommen deutlich sanftmütiger, krankheitsresistenter und bestäubungsaktiver sein werden, als der Durchschnitt der Bienen im Brohltal. Am meisten wird sich die Natur freuen. Die fleißige Honigbiene, die so viele Wildpflanzen bestäubt, wo von wieder Vögel und andere Tiere leben können ist eine zentrale Art in unserem Ökosystem. Aber auch Obstbauern und den Streuobstwiesen kommen fleißige Bienen zugute. Nicht zuletzt profitieren auch Landwirte von den Bienen, denn bei gutem Bienenbesatz im Raps steigt der Ertrag pro Hektar um 1000 kg oder mehr. Die Imker des Brohltals, die sich an der Aktion beteiligt haben, können sich natürlich auch freuen über weniger kranke Bienen, deutlich friedlichere Bienen und vollere Honigtöpfe, welcher Imker sagt da schon nein.