Die humoristische Weinprobe war ein toller Auftakt zum Katteneser Weinfest
Frischer Humor - ausgewählte Weine - beste Stimmung
Das dreitägige Programm bot feiern satt und für jeden was
Kattenes. Ohne die schlauen Köpfe, die ideenreich ein dreitägiges Programm erstellen, wäre das Katteneser Weinfest nicht so, wie es sich jedes Jahr präsentiert. Es wurde für jeden etwas geboten, und das ist sicher nicht einfach zu bewerkstelligen, es gelang auch diesmal, bei den Gästen beste Stimmung zu erzeugen.
Schon der Auftakt zeigte, dass diese Veranstaltung eine feste Größe im Terminkalender vieler Menschen ist. Denn die „Humoristische Weinprobe“ zu Beginn, war gänzlich ausverkauft. Und das freute die Verantwortlichen der Dorfgemeinschaft Kattenes ganz besonders, Oliver Castenholz und Dieter Bohn waren zufrieden, dass kein Stuhl, keine Bank leer blieb. Es war das 54. Weinfest, Kattenes war von Beginn der Weinfeste an der Untermosel mit dabei. Das nahm der noch amtierende Bürgermeister Rudi Zenz zum Anlass, in seiner Rede zu erwähnen: „Das Weinfest in Kattenes ist erfolgreich, weil die Katteneser innovativ sind!“ Er dankte den Organisatoren, die bis heute erfolgreich mit der Gemeinde zusammen gearbeitet haben. Besonders dankte er Oliver Castenholz, der vor einigen Jahren in die Fußstapfen seines Vaters getreten war und nun das Weinfest maßgeblich mitgestaltet.
„Weinfest mit besonderer Atmosphäre“
Grüße von der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel brachte Werner Merkenich, 2. Beigeordneter. Er freute sich auf das „Weinfest mit besonderer Atmosphäre“. Zum ersten Mal mit dabei war der designierte Ortsbürgermeister Johannes Liesenfeld. Er schmunzelte: „Rudi hat meine Amtseinführung extra auf den 15. August 2019 gelegt, weil er noch die Weinfeste mitmachen will.“ Bevor dann dem Humor freien Lauf gewährt wurde, bedankte sich Oliver Castenholz bei Rudi Zenz für die gute Zusammenarbeit, wünschte eine ebensolche mit Johannes Liesenfeld und lobte das Engagement der Jugend. Mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz beweisen sie jedes Jahr, dass man sich in Kattenes keine Sorgen um die Tradition machen muss.
Dann betrat Achnes Kasulke ihre Bühne, die in der Realität ein grüner Rasen war, um mit ihrem frechen, manchmal anzüglichen Humor die Weine vor zu stellen. „Meine kleinen Schluckspechte“, begrüßte sie die Gäste und fügte augenzwinkernd hinzu: „Das darf ich doch sagen?“ Niemand kam auf die Idee, ein Nein auszusprechen. Sie ist nach eigenen Angaben „die letzte deutschsprachige Putzfrau vor der Autobahn“ und brachte das Publikum mit Wischmopp und Eimer bewaffnet zum Lachen. Die Wahrheit lag an diesem Abend bei Achnes – und im Wein sowieso. Kredenzt wurden acht Weine aus benachbarten Weingütern, von trocken, halbtrocken/feinherb bis mild, aus den Rebsorten Riesling, Weiß- und Grauburgunder sowie ein Rosé. Ein deftiger Winzerschmaus machte den Genuss vollständig. „Wir sind heute Abend zum Genießen hier“, freute sich die Putzfrau und darüber, dass sich Jung und Alt gemeinsam amüsierten. Achnes Kasulke haute einen Kalauer nach dem anderen heraus, ganz Feministin gab sie das Motto der Deutschen Frauenfußballmannschaft zum Besten: „Wir brauchen keine Eier, wir haben Pferdeschwänze!“ Auch ließ sie es sich nicht nehmen, ihre Sichtweise über einhundert Jahre Eishockey darzulegen: „1874 hatten sie zum ersten Mal einen Genitalschutz, 1974 zum ersten Mal einen Helm. Da haben die Männer doch einhundert Jahre gebraucht, um festzustellen, dass Hirn auch wichtig ist!“ Da blieb kein Auge trocken, brüllendes Gelächter erschallte.
In den Pausen, wenn ein neuer Wein seine Runde machte, sorgte die Nachwuchsband „HotSpot“ für musikalische Stimmung. Janni, Paul, Jan und Marvin präsentierten ein rockiges, fetziges, abwechslungsreiches Musikprogramm. Unterstützung bekamen sie von der Sängerin Feli Orthen, die für die bandeigene erkrankte Sängerin eingesprungen war. Die Band „Zufallsexperiment“ aus Löf hatte wie selbstverständlich und ohne Konkurrenzdenken „ihre“ Sängerin „ausgeliehen“. Viele Stunden später ging ein turbulenter, opulenter und spaßiger Abend zu Ende.
Am nächsten Abend kochte die Mosel, das war nicht allein den sehr sommerlichen Temperaturen geschuldet. Die Band „Xtreme“ feierte mit ihrem Publikum eine wilde Party, bei der die sieben Musiker die ganze Bandbreite zeigten, die die Musikgeschichte zu bieten hat. Es war eine Open Air Veranstaltung mit vollem Körpereinsatz auf beiden Seiten.
Gemütlich und mit einem Mittagessen startete der Festsonntag als Familientag. Die Kleinen erfreuten sich auf einer Hüpfburg, in der Kinderdisco und bei einem Bobby Car Rennen. Während des Genusses von Kaffee und Kuchen, gab es musikalische Unterhaltung mit dem Musikverein Löf. Zum Abschluss sorgte die „One Man Band“ von Dennis Lohner für den stimmungsvollen Ausklang des Weinfestes.
Nach dem Fest ist vor dem Fest, denn schon jetzt werden Ideen gesammelt und Pläne geschmiedet für ein erfolgreiches Weinfest 2020, wenn das 55-jährige Jubiläum ansteht. EP