Laut VG-Bürgermeister dürfte der Koloss von Mülheim-Kärlich zum Jahresende Geschichte sein

Im Frühjahr beginnt Kühlturmabriss

Informationen auch über Stromtrassenführung und Förderung der Jugendarbeit in Vereinen

Im Frühjahr beginnt Kühlturmabriss

Der weithin sichtbare Kühlturm soll bis zum Jahresende abgerissen sein.Foto: HEP

08.01.2018 - 07:55

VG-Weißenthurm.Der Koloss von Rhodos, eine 30 Meter hohe Bronzestatue, zählte um 290 vor Christus zu den sieben Weltwundern. Dazu gehört der Koloss von Mülheim-Kärlich sicher nicht, obwohl der KKW-Kühlturm mit seinen 162 Metern fast fünfeinhalb Mal höher ist. Während der Koloss von Rhodos nach etwa 65 Jahren durch ein Erdbeben vermutlich ins Meer stürzte, steht der ungeliebte Koloss von Mülheim-Kärlich nach 30 Jahren immer noch, obwohl er schon seit geraumer Zeit platt sein müsste. Dies soll Ende des Jahres tatsächlich der Fall sein erklärte Georg Hollmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm, bei der letzten Ratssitzung des vergangenen Jahres. „Die RWE Power AG hat mitgeteilt, dass aufgrund der unsicheren Witterungslage in den Wintermonaten die Inbetriebnahme des Abbruchroboters voraussichtlich erst im Frühjahr erfolgen wird. Da es sich um einen Abbruch in großer Höhe handele, welcher Mensch und Technik gleichermaßen fordere, sei dem Unternehmen die Arbeitssicherheit besonders wichtig“, sagte Hollmann. Der Koloss ist zwischenzeitlich komplett entkernt, also 5000 Tonnen Beton wurden abgebrochen. Eine erste Arbeitsbühne ist bereits montiert, die zweite Bühne in Richtung Weißenthurm werde kurzfristig installiert, erklärte das Unternehmen. Apropos Unternehmen: Statt der RWE Power AG ist jetzt die RWE Nuclear GmbH Inhaberin des Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich und somit auch für den Kühlturm-Abriss, heißt im Unternehmensjargon Rückbau, zuständig. Aber so einfach ist das alles nicht, denn: „Der Wechsel der Inhaberschaft bedarf der Genehmigung nach § 7 Absatz 3 Atomgesetz durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten. Diese wurde am 8. November 2017 erteilt“, heißt es in der Mitteilung der VG-Verwaltung. So dürfte also dem Kühlturmabriss, der von der damaligen Umweltministerium Eveline Lemke bereits für 2015 großspurig angekündigt worden war, in diesem Jahr wohl wirklich nichts mehr im Wege stehen.


Förderung der Jugendarbeit


Für die Förderung der Jugendarbeit in den Vereinen hat die VG im vergangenen Jahr mehr als 33.200 Euro ausgegeben. So erhielten laut Georg Hollmann 54 Vereine einen pauschalen Zuschuss über 200 Euro, zusätzlich gab es für 48 Vereine fünf Euro pro Jugendlichem, der der VG-Verwaltung gemeldet worden war. Den höchsten Betrag über 2.545 Euro erhielt der SV Urmitz für 469 Jugendliche, gefolgt vom Turnverein Weißenthurm mit 2.115 Euro für 383 Jugendliche und der Turnverein Mülheim mit 1.940 Euro für 348 Jugendliche. Ferner teilte Georg Hollmann dem Rat mit, dass die neue, integrative Kindertagesstätte der VG in Mülheim-Kärlich am Freitag, 9. März, offiziell eröffnet wird.


Höchstspannungsleitung


Von Emden aus soll Strom aus Offshore-Anlagen (vor der Küste) in den Süden Deutschlands transportiert werden. Deshalb planen Amprion GmbH und TransnetBW eine Höchstspannungsleitung in der 380.000 Volt Gleichstrom fließen. Der Leitungsabschnitt Osterath (bei Neuss) - Philippsburg tangiert auch die Verbandsgemeinde Weißenthurm, dessen Verwaltung von der Bundesnetzagentur um eine Stellungnahme gebeten wurde. Laut Georg Hollmann stehen hier zwei Pläne zur Debatte. Zum einen eine Alternativtrasse, die neu gebaut werden müsste und durch die es in Bassenheim, Kettig und Mülheim-Kärlich zu Belastungen, Betroffenheiten, Flächenverbrauch und Einschränkungen in der Planung käme. Die zweite, von der Verwaltung favorisierte Möglichkeit, ist die Realisierung des so genannten Vorzugstrassenkorridors. Demnach würden im Bereich der VG Weißenthurm ausschließlich bestehende Leitungstrassen genutzt. Es wären lediglich punktuelle Umbauten beziehungsweise Umrüstungen erforderlich wie Ersatzneubau von Masten mit geringfügiger Erhöhung und der Austausch von Isolatoren. Daher teilte die VG-Verwaltung der Bundesnetzagentur im Dezember mit, dass die Alternativtrassenführung seitens der Verbandsgemeine Weißenthurm nicht mitgetragen werden kann.

„Mit dem Vorzugstrassenkorridor können wir leben, mit der Alternativtrassenführung nicht“, erklärte der Bürgermeister vor dem VG-Rat und betonte, dass diejenigen Stellen und Personen, die rechtzeitig Einwendungen erhoben haben, zu einem Erörterungstermin eingeladen werden.

HEP

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