Die KG Blau-Weiss Neuenahrer Schinnebröder feierte eine Prunksitzung mit einem vielfältigem Programm

In Bad Neuenahr regiert ein Prinzenpaar

26.11.2019 - 13:05

Bad Neuenahr. Der Vorsitzende der KG Blau-Weiss Rainer Jakobs betrat punkt 18 Uhr die Bühne des Kongresssaals im Dorint-Hotel, um die Prunksitzung der laufenden Session zu eröffnen. Nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste und der Abordnungen der anderen Karnevalsgesellschaften kamen die Minifunken und die Minifünkchen an die Reihe. Die jüngsten Karnevalisten im Alter von drei bis sechs Jahren zogen mit ihrer Unbekümmertheit und der für alle sichtbaren Freude am Tanzen das Publikum in den Bann. Die Minis, zwischen sechs und 10 Jahre alt, glänzten mit beeindruckenden Hebefiguren und brachten schon ordentlich Stimmung in den Saal. Danach ging es mit dem Auftritt der Mittleren Funken, zu denen auch die amtierende Kinderprinzessin Viktoria I. gehört, weiter. Die 15 Mädchen und vier Jungen präsentierten eine ausgefeilte, originelle Choreographie und ernteten dafür den tosenden Applaus der Gäste.


Drei Putzfrauen aus dem Rathaus lästern über die Kommunalpolitik


Helmi Ohlenhard, Antonia Rieb und Birgit Beyrodt, allesamt Mitglied des Damen-Elferrats, schlüpften in die Kittelschürzen und damit in die Rolle einer Putzfrau aus dem Rathaus. Was sie dort zu sehen und zu hören bekommen erzählten sie dem Publikum und lästerten dabei gehörig über die Politik in der Kreisstadt. Ob es um die vielen Baustellen ging, den Zustand der Straßen oder den Zeitplan der Landesgartenschau, kein Missstand war vor ihnen sicher. Dem nicht anwesenden Bürgermeister Guido Orthen mag es in den Ohren geklungen haben, die drei Putzfrauen zeigten sich am Ende aber versöhnlich und stimmten das Lied „Der Guido wird’s schon richten“ an. Für den Vortrag gab es lautstarken Beifall und die erste Rakete des Abends. Rainer Jakobs stellt danach den neuen Sessionsorden vor, der in diesem Jahr dem Ortsteil Wadenheim gewidmet ist und dass Motto der Session zeigt: „Hendrech, Josef on et Kapellche passen joot zu Schinnebröder und Kamellche“.

Der Spielmannszug und die Jugendfunken zogen erneut ein, um das Ehrenspalier für den Adjutanten der Session 2018/2019 Rudi Balter zu bilden. Eine Verabschiedung der scheidenden Tollität fand in diesem Jahr nicht statt, weil Prinz Thomas II. seit längerem schwer erkrankt ist und deshalb nicht dabei sein konnte. Umso mehr Dank gebührt, so der Vorsitzende Rainer Jakobs, seinem Adju Rudi, der mit tatkräftiger Unterstützung seiner Frau Elvira stellvertretend für den Prinzen viele Termine wahrgenommen hat. Dann wäre das Jugendtanzpaar an der Reihe gewesen. Da der männliche Teil Leon krankheitsbedingt nicht auftreten konnte, gab es eine schwungvolle Solovorstellung von Azra, die das Publikum schwer beindruckte.


Große Ehrung für Josef Rosenstein


Zwei Herren betraten die Bühne, Josef Rosenstein, allen Karnevalisten in Bad Neuenahr bestens bekannt, und Willi Fuhrmann, Regionalvorsitzender der Rheinischen Karnevalskooperationen, der gekommen war, um Josef Rosenstein, eine besondere Ehrung in Form der Verdienstmedaille in Gold und am Bande zu verleihen. Der 80-jährige Josef Rosenstein, von Willi Fuhrmann als Urgestein des Karnevals bezeichnet, ist seit 53 Jahren aktiv tätig. Der stellvertretende Senatspräsident und seit letztem Jahr Ehrenmitglied der KG war selbst einmal Prinz und übte mehrfach das Amt des Adjutanten aus.


Prinz Karl I. und Prinzessin Christa I. regieren die Neuenahrer Narren


Das Licht im Saal ging aus und es wurde ungewohnt still, als vier Menschen, unter blauen Samtsäcken verborgen, die Bühne betraten. Heraus kamen Prinz Karl I. und Prinzessin Christa I Schimmel mit Adjutant Heinerich Haan und Hofdame Birgit Beyrodt. Die neuen blau-weissen Tollitäten sind in Bad Neuenahr keine Unbekannten.

Prinz Karl I., ein waschechter Pfälzer, der vor 60 Jahren in einem kleinen Dorf im Pfälzer Wald geboren wurde, ist Geschäftsführer der KG Blau-Weiss, tanzt im Männerballett und spielt Flöte im Spielmannszug. Prinzessin Christa I. stammt aus Tirol, wo man zwar nicht Karneval, aber dafür ausgiebig Fasching feiert. Christa I. ist Mitglied im Damenelferrat und zusammen mit ihrem Mann verantwortlich für die Ordnung im Materiallager. Nach der Verlesung der elf närrischen Paragraphen sang das Prinzenpaar das Lied „Die Perle Tirols“ und der ganze Saal schunkelte mit.

Der erste Beigeordnete Peter Diewald zögerte nicht lange und übergab die Stadtschlüssel an die Tollitäten.

Zu deren Ehren präsentierte das neue Tanzpaar Cathalina Mies und Nico Wilhelms eine fulminante Tanzshow samt Artistik pur. Tosender Applaus des Publikums war ihnen sicher. Nach einer Pause zeigte mit der Tanzenden Reihe eine weitere Formation der Schinnebröder tänzerische und akrobatische Spitzenleistungen. Die Magic Majorettes aus Sinzig standen dem mit ihrer Tanz- und Lichtshow in nichts nach.


Traditionskorps, Bauchredner und Kölsch Rock


Dann wurde es richtig eng auf der Bühne als das rund hundert Mann starke Kölner Traditionskorps „Treuer Husar Blau-Gelb“ einzog.

Sie zeigten, dass es nicht immer Rockmusik sein muss, um bei einer Sitzung Stimmung zu machen. Mit traditionellen Karnevalsschlagern brachten sie das Publikum dazu, lautstark mitzusingen. Ein Blick in die Runde zeigte, dass auch die Jugend dabei gut mithalten konnte. Die Husaren brachten das Tanzmariechen mit, das bei seinem Auftritt Sportlichkeit und Eleganz gekonnt zu verbinden wusste.

Die Rumtreiber, eine 2016 gegründete Gruppe, erzählten mit handgemachter Musik aus dem alltäglichen Leben. Bauchredner Peter Kerscher und seine Kuh Dolly brachten die Gäste mit Seitenhieben auf die Politik und den Bemühungen der wählerischen Dolly, einen Partner zu finden, zum Lachen, das sich noch steigerte, als plötzlich der Prinz mit Dollys Stimme sprach. Mit der Gruppe Colör betrat stimmgewaltige Frauenpower die Bühne und präsentierte dem Publikum altbekannte Hits, aber auch neue Lieder.

Dave Davis richtet in seiner Paraderolle als „sanitäre Fachkraft Motombo Umbokko“ einen deutlichen Appell an die Gäste, Menschen nicht in Schubladen zu stecken, mit mehr Gelassenheit einander zuzuhören und zu reden, um Vorurteilen und rassistischen Anfeindungen entgegenzutreten. Trotz der späten Stunden hörte das Publikum bei dem ernsten Thema gespannt zu.

Mit der Musik der Kölschrocker Schäl Pänz ging ein bunter, abwechslungsreicher und fröhlicher Abend nach gut sechs Stunden zu Ende.

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