Allgemeine Berichte | 15.12.2020

Neue Veröffentlichung des Oberwinterer Pfarrers Michael Schankweiler

"Juwel am Rhein"

Das Buch beleuchtet den Bau der evangelischen Kirche vor 300 Jahren

Die stimmungsvolle Vorderseite ziert ein Aquarell des Bandorfer Malers Franz Rudolf Ölschläger, dem weitere schöne Motive im Buch zu verdanken sind. Foto: HG

Oberwinter. Ein Gutes zumindest hat Corona für den Pfarrer Michael Schankweiler gehabt: Dass ihm durch den Lookdown Zeit zum Schreiben blieb. „Ich habe neben dem Muss zu Extrovertiertheit als Pfarrer und Redner auch den Hang zum Introvertierten. Da kommt mir natürlich das Schreiben und Feilen an Texten sehr entgegen“, sagt der Oberwinterer Pfarrer. Als er vor ein paar Jahren seine Aktivitäten in Landessynode und Hochschule einstellte, um mehr Zeit für die Gemeinde und die eigene theologische Arbeit zu haben, sprang dabei auch mehr Muße für seine Autorenschaft heraus.

Nach den Büchern Gedankenlese 1 und 2 - Gedankenlese 3 wird hinzukommen – ist jetzt sein drittes Buch erschienen, „Juwel am Rhein“ nach dem Heimatlied: „O Oberwinter, Du Juwel am Rhein“. Zwar meint Juwel nicht nur den schönen Hafenort oder die evangelische Kirche. Gleichwohl handelt das Buch „Vom Bau der evangelischen Kirche zu Oberwinter in den Jahren 1721-1724“, so der Untertitel. Anlass ist „das herannahende Fest zum 300. Geburtstag“. Da es dank Pfarrer Karl Sachsse bereits 1923 eine Darstellung des Kirchenbaus gab, verwendete Schankweiler diese als Blaupause. „Es hat mir unendlich viel Spaß gemacht, nun daraus mit meiner Fantasie eine Story zu machen und die Fäden der verschiedenen Menschen miteinander zu verweben“. Etliche Persönlichkeiten im Roman haben aber nachweislich gelebt, so der Prediger Adam Wurm, Bürgermeister Benjamin Wurm, der Sinziger Vogt Hermanus Bachoven, die Ältesten Knauff und Gütgemann und der Theologieprofessor Simons van Alphen in Utrecht.

Zu den fiktiven ebenso wichtigen Darstellern zählen die Mitglieder der hugenottischen Flüchtlingsfamilie Barré, die wie eine Viertelmillion Hugenotten aus dem Frankreich des 17. Jahrhunderts fliehen. Die Barrés gelangen bis Oberwinter und wollen nach Nordamerika auswandern. Schankweiler stellt auch Wohnstatt und Lebensweise des gutmütigen Juden Schlomo Levi vor, beleuchtet Konflikte zwischen Katholiken und Reformierten. Es geht zu den Flößern auf den Rhein, an denen unterschiedlichste Landschaften vorbeiziehen. Bis in das niederländische Utrecht reisen die reformierten Hauptdarsteller, um Gelder für ihren Kirchenbau in Oberwinter, dem obrigkeitsstaatliche Hemmnisse entgegenstehen, zu akquirieren.

Zum ansprechend bebilderten 228 Seiten-Roman liefert der Autor 30 Seiten Nachwort über die historische Situation der Protestanten links des Rheins. Durch Napoleons Politik erfuhren sie im späten 18. Jahrhundert Toleranz und Gleichbehandlung, durften „endlich auch Kirchenglocken ihr Eigen nennen und dadurch einfach unüberhörbar präsent sein. Auch öffnete man den Blick von der Hauptstraße auf das Kirchengebäude durch den Abriss der Häuser, hinter der sich das evangelische Gotteshaus bis dahin verstecken musste.“ Als das Rheinland 1821 an Preußen mit protestantischem Herrscher kam, drehten sich die Machtverhältnisse um, sodass später die Katholiken unter Druck gerieten. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein spaltete die Konfession die Bevölkerung. In Oberwinter bedeutete das: „Evangelische gingen zum evangelischen Bäcker einkaufen usw. Mischehen führten zum Familienstreit und zu nicht unerheblicher Belastung für die Eheleute. Die Schulen waren getrennt, auch die Schulhöfe, sogar die Schultoiletten“.

Dort ist das Buch zu 15 Euro erhältlich: evangelische Gemeindebüchereien Oberwinter und Remagen, Gemeindebüro, Café am Markt Oberwinter und in Hauffes Buchsalon, Remagen. Der Erlös unterstützt die Gemeindebüchereien. HG

Die stimmungsvolle Vorderseite ziert ein Aquarell des Bandorfer Malers Franz Rudolf Ölschläger, dem weitere schöne Motive im Buch zu verdanken sind. Foto: HG

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Boomerang : Eine tolle Aktion. Es dauert ja auch nur knapp 100Jahre bis sie ihre Vorgänger ersetzen werden. Aber Hauptsache ein toller Radweg. Wer braucht schon Bäume. Das gleiche geschieht am Moselufer, zwischen Gülser Brücke und Ruderclub.

Quiz: Wie gut kennt ihr euch in der Eifel aus?

  • H. Schüller: Sie meinen sicher "Reaktivierung", denn wiederaufgebaut werden muss die vorhandene Strecke nicht. Aber ich bin auch Ihrer Meinung, dass diese Bahnstrecke dringend ebenso reaktiviert gehört wie die Reststrecke...
  • Ursula Buchholz: Die Frage 10 stimmt so nicht. Ab Kaisersesch fährt die Eifelquerbahn nicht mehr - leider. Über den Wiederaufbau der Strecke wird noch heftig gestritten.
  • BLICK aktuell: Bitte nehmen Sie jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" an der Verlosung teil.
  • BLICK aktuell: Die Teilnahme ist jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" möglich
  • Hani: Wo kann man hier mitmachen????
Weihnachten in der Region
Innovatives rund um Andernach
Weihnachten in der Region
Stellenausschreibung Kennziffer 143/2025
Imagewerbung
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Stellenanzeige
Empfohlene Artikel

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mit ihren Geschäften, der dort ansässigen Gastronomie und dem zentralen „Platz an der Linde“ ist die Poststraße und deren Umgebung eines der Herzstücke von Bad Neuenahr. Bei der Flutkatastrophe 2021 stark zerstört, sorgten Verzögerungen beim Wiederaufbau für teils emotionale Reaktionen und Diskussionen („BLICK aktuell“ berichtete). So sorgten unter anderem auf dem Seeweg feststeckende Pflastersteine aus China dafür, dass die Bauarbeiten länger dauerten, als vorgesehen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Mann erlag seinen Kopfverletzungen

Bonn: Radfahrer stirbt nach Unfall

Bonn. Am Samstag (6. Dezember) ist ein 82-jähriger Radfahrer bei einem Alleinunfall in der Bonner Südstadt lebensgefährlich verletzt worden. Zur Unfallzeit gegen 15.25 Uhr hatte der Mann mit seinem Fahrrad gerade den Kreuzungsbereich Königstraße/Prinz-Albert-Straße passiert und befuhr die Königstraße weiter in Richtung Bonner Talweg, als er sich nach Zeugenangaben mit einem Rad in den auf der Fahrbahn verlaufenden Schienen der Straßenbahn verkeilte.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Dauerauftrag
Dauerauftrag 2025
Stellenanzeige
Imageanzeige
Fahrer für Schülerverkehr
Daueranzeige
Pelllets
Gesucht wird eine ZMF
Anzeige "Null Drama Voll Kasko"
Innovatives rund um Andernach
Silvestergala
Stellenanzeige
Titeleckfeld
Imageanzeige Schilddrüse und Gelenke
Altenahrer Sternstunden