St.-Matthias-Bruderschaft Mayen war heimatkundlich unterwegs
Kapellenwanderung führte durch die Eifellandschaft ins „Zelt Gottes“
Region Mayen. „Es gibt fürs Pilgern kein besseres Fortbewegungsmittel als das Gehen. Darum geht es“, begrüßte SMB-Brudermeister Rolf Keuser kürzlich mehr als 50 Pilger zur 18. Kapellenwanderung der Mayener Sankt-Matthias-Bruderschaft (SMB MY). Diesmal waren die Pfarrkirche St. Bartholomäus in Boos, die Dorfkapelle St. Hubertus in Münk und die Pfarrkirche St. Stephanus in Nachtsheim das Besuchsziel der Kapellenwanderer. Ortsansässige Gästeführer informierten die Pilger vor Ort immer wieder über Kirchen- und Dorfgeschichte(n) , die beim anschließenden „gemütlichen Abschluss“ im Pfarrzentrum gut gelaunt „nachbearbeitet“ wurden.
Erhaltenswerte Kulturgüter und Dorfgeschichte(n)
Die Pilgergruppe wurde in Boos von Susanne Görgen (Pfarrgemeinderats-Vorsitzende) begrüßt, bevor Hubert Schmitt (Vors. des Fördervereins) den 600-Einwohner-Ort als eine von 27 Gemeinden der Verbandsgemeinde Vordereifel vorstellte, „die 1238 erstmals erwähnt wurde, aber ihren Ursprung bereits in einer Ansiedlung aus der Römerzeit hat. Als Pfarrei (seit 1799) gehört Boos zum Dekanat Mayen-Mendig. Die 1835 wegen Einsturzgefahr geschlossene Kirche wurde bereits nach nur zweijähriger Bauzeit 1839 ersetzt und dem hl. Apostel Bartholomäus sowie dem hl. Silvester gewidmet, gab Schmitt weitere Infos zur Orts- und Kirchengeschichte, auch mit der Feststellung: „Die Kirchenfenster sind bedeutender Bestandteil des Kulturgutes unserer Kirche, die alle als Stiftungen zwischen 1908-1922 errichtet wurden, von verschiedenen Baumeistern, auch aus Trier.“
In Münk stellte Küster Heinrich Schmitt die St.Hubertus-Kapelle und ihre Geschichte seit 1758 vor, einschließlich nachfolgender Neu- und Änderungsbauten. Auch zum rührigen Vereinsleben in Münk konnte er –mitentsprechender Mimik und Gestik- Geschichte(n) erzählen. Die Hoffung der Matthiaspilger, dass die außerhalb der Kapelle wehenden Fahnen aus Anlass der SMB-Kapellenwanderung aufgestellt wurden, konnte er allerdings nicht bestätigen: „Nee, wir haben Schützenfest und im Herbst das Dorffest in der Schützenhalle“, zeigte er sich auch im Vereinsleben ortskundig und aktiv und verabschiedete sich mit der Feststellung: „... und jetzt gehe ich daheim die Straße kehren.“
Im „Zelt Gottes“ lässt sich gut leben
Die Vorstellung der Nachtsheimer St.-Stephanus-Kirche übernahm Diakon Wolfgang Dröschel, der den Kapellenwanderern auch als (Matthias- und Jakobus-) Pilgerfreund verbunden ist. Sie erfuhren von ihm, dass die St.-Stephanus-Kirche ihre Wurzeln im Erstbau 831 und späteren Neu- und Umbauten hat. Die enge Beziehung zu Münstermaifeld (auch als Pilgerziel der Nachtsheimer) wird auch deutlich durch den alten St.-Johannes-Altar aus Mümstermaifeld. Ein Taufbrunnen aus 1557 mit dem Virneburger Wappen ergänzt das heutige „Zelt Gottes“, wie die Kirche aufgrund ihrer heutigen Baustruktur und Pfarrzentrum-Verbundenheit gern genannt wird. Das sich in diesem Zelt „gut leben lässt“ verdeutlichte das gemeinsame Beisammensein am Ende einer erlebnisreichen Kapellenwanderung, zu dessem Gelingen allen Veranstaltungs-Akteuren und Teilnehmern anerkennender Dank gebührt. Und so werden sich sicherlich auch weiterhin Gelegenheiten finden im Sinne weiterer „Geh-Bote“ wie: Geh einfach - Einfachheit begünstigt spirituelle Erfahrungen und ist sogar die Voraussetzung dafür.