Urmitz. Der Musikverein Urmitz/Rhein hat eine ganze Menge Auftritte im Jahr, sei es auf Sommerfesten, der Kirmes oder die eigenen Konzerte. Die Musiker werden danach oft darauf angesprochen, wie schön es doch ist, in einer solchen Gemeinschaft zu musizieren und das man selber den Zeitpunkt in der Kindheit verpasst hat, ein Instrument zu erlernen. Aber warum muss man ein Instrument zwingend in der Kindheit lernen?

Muss man nicht und dafür hat der Musikverein einige positive Beispiele. Hierzu erläutern die Quereinsteiger ihre Erfahrungen in einem kurzen Interview und möglichen Teilnehmer vielleicht die Angst nehmen, den Schritt zu etwas wunderbar Neuen zu wagen.

Der erste Quereinsteiger ist Marcus Raczkowiak, der bereits seit mehreren Jahren die Leitung der musikalischen Grundausbildung übernommen hat:

Frage: Wie alt warst du, als du dich für ein Instrument entschieden hast?

Marcus: Ich war 26 Jahre alt, als ich mich dazu entschied, noch mal ein Instrument zu lernen.

Frage: Wie ist es gekommen, dass du dich für ein Instrument entschieden hast?

Marcus: Ich begann bereits als Jugendlicher mit dem Musizieren und lernte etwa zwei Jahre lang Keyboard, dieses brach ich allerdings ab und spielte seitdem zunächst kein Instrument mehr.

Meine damalige Freundin, heutige Frau, spielte seinerzeit im MVU Saxofon und dadurch kam ich das erste Mal mit dem MVU in Kontakt und merkte schnell, dass es viel Spaß macht mit anderen zusammen Musik zu machen und daher entschied ich mich dazu, erneut ein Instrument zu lernen.

Frage: Was sagst du zu dem Vorurteil zu „alt“ zu sein um noch mit dem Erlernen eines Instrumentes anzufangen?

Marcus: Ich sage dazu, dass das Quatsch ist. Man ist nie zu alt etwas Neues zu lernen. Im Gegenteil, es gibt Studien die belegen, dass etwas Neues zu lernen dem Gehirn hilft jung und fit zu bleiben.

Etwas Neues zu erlernen, was man vorher noch nie gemacht hat, hilft neue Verbindungen im Gehirn aufzubauen und dies beugt Alzheimer und Demenz vor. Außerdem hatte ich für bestimmte Zusammenhänge ein anderes Verständnis als ein Kind, was mir geholfen hat, relativ schnell zu lernen und in kurzer Zeit verhältnismäßig schnelle Fortschritte zu erzielen.

Frage: Was macht deiner Meinung nach den Musikverein Urmitz aus?

Marcus: Wie in Urmitz im Allgemeinen, so ist es auch im MVU im speziellen: Man wird mit offenen Armen empfangen. Man begegnete mir von Anfang an freundschaftlich und ich fühlte mich sehr schnell in die Gruppe integriert. Trotz der vielen verschiedenen Charaktere und Temperamente kommen alle sehr gut miteinander aus und es macht viel Spaß, freitags zur Probe zu gehen und gemeinschaftlich zu Proben. Noch viel schöner sind natürlich die Auftritte, wenn man zeigen kann, dass das Proben nicht vollkommen sinnlos war. Auch die außermusikalischen Aktivitäten, wie Aktiventouren, Ausflüge und natürlich die Jugendarbeit tragen dazu bei, dass der MVU weiterhin ein sehr aktiver und attraktiver Verein ist. Im Musikverein sind viele Generationen in Kontakt und pflegen die Musikkultur. Vom Gründungsmitglied bis zur musikalischen Grundausbildung, unseren ganz Kleinen im Verein, wird das Vereinsleben im wahrsten Sinne des Wortes gelebt.

Frage: Was würdest du jemandem Raten, der sich jetzt dazu entschließt ein Instrument zu erlernen?

Marcus: Mach es einfach! Sprich uns an, frag nach einem Lehrer oder wie wir dir helfen können.

Man ist niemals zu alt etwas Neues auszuprobieren. Wir vermitteln gerne Lehrer vom MVU und stehen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die Miete oder den Kauf eines Instrumentes geht. Man kann sich auch einfach mal eine Probe der verschiedenen Orchester ansehen und erleben, was musizieren im Verein und das Vereinsleben bedeuten. Du willst Posaune lernen? Dann mach es! Du wolltest schon immer auf die Pauke hauen? Warum nicht, komm vorbei !

Der Verein bietet für alle Interessierten eine Instrumentenvorstellung am 5. Mai um 17:30 Uhr im Vereinsheim Krone-Musik-Keller, Eingang Dürmerstraße, in Urmitz an.

Dort werden die Instrumente des Vereins ausgiebig vorgestellt und anschließend kann nach Herzenslust kostenlos und unverbindlich ausprobiert werden, bis das Trauminstrument gefunden ist.