Exkursion der Universität Basel in der Hocheifel und im Ahrtal
Natur- und Kulturraum im Blick

Eine Gruppe von elf Studierenden im Masterstudiengang Geographie der Universität Basel war kürzlich vier Tage in der Hocheifel und im Ahrtal zu Untersuchungen unterwegs. Foto: Winfried Sander
Region. Eine Gruppe von elf Studierenden im Masterstudiengang Geographie der Universität Basel war kürzlich vier Tage in der Hocheifel und im Ahrtal zu Untersuchungen unterwegs. Professorin Dr. Ruth Delzeit aus Leimbach und Prof. Dr. Nikolaus Kuhn hatten mit Winfried Sander (Leimbach) als ortskundigem Geograph die Exkursion gemeinsam vorbereitet – weitere Referenten kamen vor Ort dazu.
Der Einstieg zum Thema Ahrtal erfolgte mit Paul Gieler in Walporzheim über den Weinbau. Er konnte mit seinem umfangreichen Wissen die Historie, die Gegenwart und auch die mögliche Zukunft dieses Wirtschaftszweiges erläutern. Eine kleine Weinprobe im Weingut des Öko-Winzers Christoph Becker schloss sich an, ehe der Heimatforscher Andreas Schmickler in Bad Bodendorf die Führung übernahm zu den dortigen historischen Hohlwege bis zur mittelalterlichen Burgruine Landkrone, gelegen auf einem 36 Millionen Jahre alten Basaltstumpf.
Wer sich in der Hocheifel aufhält, der kommt am Komplex Nürburgring nicht vorbei. Nach einer Führung im äußeren und inneren Bereich des Geländes erwartete die Geschäftsleitung des Unternehmens mit Ingo Böder an der Spitze die Gäste aus der Schweiz zu einer intensiven Gesprächsrunde zur Nürburgring GmbH 1927 als Unternehmen und als Wirtschaftsfaktor für die Region. Eine Begehung der Quiddelbacher Höhe, inzwischen Naturschutzgebiet, schloss sich an. Seit Mitte der 1990er Jahre bildet sie die Ausgleichsfläche für den Eingriff in Natur und Landschaft durch das jährliche 24-Stunden-Rennen an der Rennstrecke. Eine Führung durch Martin Schober bei der Manthey-Racing GmbH im Gewerbepark am Nürburgring bildete den Abschluss des Tages.
Ergänzt wurde das Thema Nürburgring mit einem Besuch beim Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, Guido Nisius, der mit der Gruppe über die regionale und wirtschaftliche Bedeutung des Nürburgrings diskutierte. Die Studierenden übernehmen zudem eigene Untersuchungen (Verkehrszählung und Interviews), die von einem Besuch der Lützel-Acht mit dem ehemaligen Militärgelände und der Hohen Acht als weiterem Vulkan ergänzt wurden.
Der letzte Tag war ganz der Ahrflut 2021 mit vielen Stationen zu Ursachen und Folgen gewidmet. Auf dem Gleisbett ohne Schienen fand in Dernau in einer Abschlussrunde die vorläufige Auswertung der Exkursion statt. Für die Studierenden ein Einblick in eine vielfältige Kulturlandschaft, für Sander und die beiden Professoren insgesamt eine herausragende Möglichkeit, die Verbindung von Naturraum und Kulturraum für die Studierenden im Fach Geographie konkret erfahrbar zu machen.