Geschwisterfreizeiten als heilsame Erfahrung für Kinder mit schwerkranken Geschwistern

Sozialkompetenz und Selbstwertgefühl fördern

01.12.2017 - 13:20

Region. Die Geschwister kranker Kinder stehen sehr oft mit ihren Wünschen und Bedürfnissen in der zweiten Reihe, weil der kranke Bruder oder die behinderte Schwester viel Zeit und Aufmerksamkeit benötigen. Diesen Kindern im Alter von sechs bis fünfzehn Jahren möchte der Bunte Kreis Rheinland ein wenig ihrer Last nehmen, ihnen Aufmerksamkeit und Zeit schenken und dazu beitragen, ihre Sorgen und Ängste um das kranke Geschwisterkind aufzufangen. Zahlreiche Angebote für gesunde Geschwister von chronisch kranken, schwerkranken oder behinderten Kindern sollen dazu beitragen, Sozialkompetenz und Selbstwertgefühl dieser Kinder zu fördern und ihnen im Austausch mit anderen Kindern in ähnlicher Situation Möglichkeiten an die Hand geben, mit schwierigen Alltagssituationen besser umgehen zu können. Bei den Geschwistertagen und Susi-Kursen, die etwa alle drei Wochen angeboten werden, stehen Spiel, Spaß und Aktivität im Vordergrund; ob beim Kochkurs oder beim Bouldern, Zirkusworkshop, Bowling oder beim Indianertag im Wald. Begleitet werden die Angebote von unserer Psychologin, einer Sozialpädagogin und einer Fachkraft für Geschwisterkinder.


Nicht allein mit der Situation


In einer Geschwisterfreizeit lernen die Kinder viel intensiver, dass sie nicht alleine und hilflos ihrer Situation ausgesetzt sind und dass es noch andere Gleichgesinnte gibt, denen es ganz ähnlich geht. So können in der Gruppe Hilfestellungen und Lösungsangebote erarbeitet oder in Einzelgesprächen individuelle Probleme besprochen werden.


Ferienfreizeit auf dem Hasenberghof


Zu Beginn der Osterferien machte sich ein Gruppe Kinder und Jugendliche (acht bis 13 Jahre) in Begleitung von drei Sozialpädagogen des Bunten Kreis Rheinland auf den Weg in den Eifelpark Kronenburg; ein paar Tage frei von Sorgen und Ängsten um den kranken Bruder oder die behinderte Schwester. Finanziert werden kann eine solche Geschwisterfreizeit nur mit Spenden, wie etwa der des Laienspielkreis Oberbachem. Jeden Morgen spazierte die Gruppe vom Ferienpark auf den nahegelegenen Hasenberghof der Dr. Axe Stiftung. Dieser Hof beherbergt Tiere aller Art, die hier ihr Gnadenbrot erhalten oder deren Rasse vor dem Aussterben bewahrt werden soll. Die pädagogisch geschulten Mitarbeiter des Gnadenhofs besprachen mit den Kids zunächst einmal viele Fragen rund um die artgerechte Haltung von Tieren und brachten ihnen die wichtigsten Verhaltensregeln im Umgang mit den Tieren bei. Dann durften die Kinder und Jugendlichen aktiv mitarbeiten und halfen zum Beispiel bei der Fütterung der Tiere oder der Säuberung der Ställe. Alle Kinder haben das Angebot der Mitarbeit mit großer Freude angenommen und sind sehr liebevoll mit den Tieren umgegangen.

Auch wenn ein Gnadenhof eigentlich die Bedürfnisse der Tiere in den Vordergrund stellt und den zum Beispiel tiertherapeutischen Ansatz nicht verfolgt, hatte die Begegnung mit den Tieren für beide Seiten einen heilsamen und förderlichen Effekt in einer sehr entspannten Atmosphäre. Den Nachmittag verbrachten die Kids in kleineren Gruppen im Wald, auf dem Spielplatz oder im Schwimmbad, andere kochten das Abendessen oder backten leckeren Schokoladenkuchen. Positiv erstaunt waren die Betreuer über den hohen Gesprächsbedarf der elf Kinder. „Hier wurde wieder einmal deutlich, dass Geschwisterkinder eben keine „normalen“ Kinder sind und viel mehr Zeit und Aufmerksamkeit benötigen“ meint Andreas Kuhn, Sozialarbeiter beim Bunten Kreis. „Obwohl sich viele der Kids bereits von anderen Geschwisterangeboten des Bunten Kreis kennen, entstanden doch wieder neue Freundschaften und Verabredungen.“

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Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Anonym:
Ich begrüße das Urteil ebenso und ja, ich kenne die Dame hier persönlich und nein, ich habe nie gegen sie gewettert. ABER ihre Anhänger sollten auch einmal die Augen öffnen! Sie sei ja immer so transparent und wenn man helfen durfte, ging es im Sommer NUR um die Bewässerung der Außenanlage zur Straße...
Andrea könig:
Ich verfolge die Geschichte um Liane schon lange und verstehe nicht, wie man auf solche, zum Teil hirnrissigen und unverschämten, Verleumdungen hereinfallen kann. Es kann nicht sein, dass die Gerichte sich nicht selbst vor Ort informiert haben. Liane führt seit mindestens 15 Jahren den Hof mit viel...
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