So erlebt eine Tanzgruppe den Karnevalszug in Ransbach-Baumbach

Von Haaren, Masken und der Essensfrage

28.02.2017 - 09:37

Ransbach-Baumbach. Zwei Busse kommen gerade von Höhr nach Baumbach gefahren. Blau-Goldene Menschen sind darin zu erkennen und bunte Maskengesichter. Es handelt sich um die Showtanzgruppe des Vereins, die in diesem Jahr das Thema Venedig verkörpert. Einen Zug haben sie bereits hinter sich und nun heißt es warten, bis der Zug beginnt.

Dabei sind die Mädels schon seit dem frühen Morgen wach und munter. Trotz langer Nacht und dem ein oder anderen Sekt zu viel, saßen sie fit im gemütlichen Wohnzimmer von Papa Fohr und schlürften munter weiter ihren Sekt. Im Hintergrund waren die leisen Stimmen bekannter Karnevalshits zu hören, deren Texte die Mädchen in und auswendig kennen und beherzt mitsangen, was sie den Tag über auch beibehielten. Dass sie aus einem sehr ernsten Grund schon so früh beisammen saßen, war fast vergessen, doch Anna erinnerte schnell alle wieder daran, dass es um das ernste Thema Haare ginge. Es mussten schließlich ungefähr 30 verschiedene Haartypen bestmöglich analysiert und zurrecht gemacht werden, um ein spektakuläres Ergebnis zu kreieren. Die ersten hatten sich schon resigniert in die Ecke gesetzt und Haaren und Schminke den Kampf angesagt, doch Chiara behielt die Ruhe und schaffte es noch gerade pünktlich, jeder Tänzerin eine festsitzende Frisur zu machen. Und festsitzend ist dabei wörtlich zu nehmen, noch ein halbes Jahr später ziehen manche im Training Haarnadeln aus ihrer Kopfhaut.

Die Kostüme sitzen, die Haare sind perfekt und auch das Make-up strahlt in den Gesichtern der tanzbegeisterten Karnevalistinnen. Doch nur von Mädchen zu sprechen wäre nicht richtig. Auch die beiden Tänzer der Gruppe unterstützen ihre venezianischen Mädels tatkräftig mit dem Umbau der Showgondel zum Bollerwagen und gesellen sich auch während des Zugs zu ihnen.

Nachdem der Zug in Höhr-Grenzhausen gut überstanden war, müssen die Mädchen nun einen Unterschlupf für die nächste Stunde finden. Bereits ein wenig erheitert gestaltet sich die Suche etwas schwerer. Zu viele Möglichkeiten bieten sich. Chili con Carne, Döner oder doch die nette Kellerbar in Mama Sperrers Haus? Die Gruppe muss sich also aufteilen, um überall präsent zu sein und sich erst einmal zu stärken. Als dann jeder satt ist, die Toilettenschlange endlich kürzer wird und sich die Gesichter langsam wieder mit Masken verhüllen, geht es los zum Baumbacher Kirmesplatz, auf dem sich sämtliche Gruppen treffen. Dort treffen die Mädchen bereits bekannte Gesichter wieder, lernen aber auch die anderen Gruppen des Zugs kennen.

Das

Wetter hält sich und es müssen nicht die befürchteten Regencapes zum Vorschein kommen, die den ganzen Auftritt ruinieren würden. Zwar regnet es nicht, aber warm ist es dennoch nicht. Ein Glück passen unter den goldenen Umhang eine Menge Kleidungsstücke und mit Blick auf die Funken in ihren dünnen Strumpfhosen, empfinden die Mädels ihr eigenes Kostüm gar nicht mehr so kalt. Als der Musikverein den Startton spielt, dürfen sie sich in Bewegung setzen und greifen beherzt in ihre Tüten, die gefüllt sind mit Süßigkeiten. Zwischen sämtlichen Karnevalsliedern des Musikvereins ertönen laute „Helau“-Schreie, denn die Tänzerinnen teilen ihre Freude mit den Besuchern des Zugs. Alle paar Meter wird die Stimmung angetrieben durch den einen oder anderen Klopfer.

Auf halber Strecke rennt Tanja einige Meter vor und kniet sich hin. Das kann nur bedeuten, dass es Zeit für eine Runde HUMBA! ist. Als sie ihre Gruppe auffordert, die Buchstaben zu schreien, machen auch die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand mit und die Gruppe hat die Sympathie der Ransbach-Baumbacher auf ihrer Seite.

Natürlich ist die Gruppe in ihrer eigenen Stadt nicht unbekannt und so ist es schwer, einmal alle auf ein Bild zu bekommen, da immer jemand bei seinen Bekannten am Rand steht. Schließlich wollen Freunde und Familie nicht vergessen werden.

Am Kreisel endet der Zug, aber das heißt für die Mädels noch lange nicht Schluss. Die einen gehen sich umziehen, die anderen behalten Maske und Umhang an, doch Treffpunkt für alle ist später die Stadthalle. Dort feiern sie noch bis spät in die Nacht auf der After-Zug-Party und können den kommenden Zug in Nauort kaum erwarten.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

Vollbrand eines PKW sowie Brand mehrerer Fahrräder und Mülltonnen

Mehrere Brände in Sinzig

Sinzig. In den Morgenstunden des 28. April kam es gegen ca. 3:15 Uhr im Bereich des Bahnhofsvorplatzes in Sinzig zu mehreren Bränden von Fahrzeugen. Hierbei geriet unter anderem ein PKW in Vollbrand. Darüber hinaus wurden Mülleimer und Fahrräder in Brand gesetzt. mehr...

B 42 Kestert - Verkehrsunfall mit schwerverletztem Kradfahrer

Montabaur. Ein 37-jähriger Kradfahrer befuhr die B42 aus Richtung Kamp-Bornhofen in Richtung Kestert und übersah, vermutlich bei einem versuchten Überholmanöver, den entgegenkommenden Kastenwagen. Wahrscheinlich versuchte er noch zu bremsen und wieder auf seine Fahrspur zu gelangen. Hier verlor er die Kontrolle über sein Krad und stürzte. Der Fahrer rutschte rechtsseitig gegen bzw. unter den Kastenwagen. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Einbruch in Getränkemarkt

Einbruch in Getränkemarkt

Andernach. Im Zeitraum vom 26. April 18:30 Uhr, bis 27. April 8:50 Uhr, kam es in einem Getränkemarkt in der Koblenzer Straße, in Andernach zu einem Einbruch. Der/die unbekannte(n) Täter brachen die Vordertüre auf und verschaffte(n) sich so Zugang zum Markt. mehr...

Sachbeschädigung eines Bauzaunes

Sachbeschädigung eines Bauzaunes

Nister. Im Zeitraum zwischen dem 26. April, 18 Uhr und dem 27. April, 7 Uhr wurden im Industriegebiet „Zum Drahtzug“ in Nister zwei Elemente eines Bauzauns durch bislang unbekannte Tatpersonen beschädigt, sowie umgebogen. mehr...

FWG Andernach e.V. lädt ein

Infostände am 4. und 11. Mai

Andernach. Die Freie Wählergruppe Andernach e.V. (FWG) lädt die Bürgerinnen und Bürger von Andernach zu ihren Infoständen ein. Diese finden am 4. und 11. Mai am Historischen Rathaus in Andernach statt. mehr...

Erfolgreiche Saisoneröffnung

TC Rengsdorf

Erfolgreiche Saisoneröffnung

Rengsdorf. Jüngst startete der TC Rengsdorf in die Saison. Viele Interessierte jeden Alters fanden den Weg zu dem Verein, um den Tennissport einmal auszuprobieren oder um wieder einzusteigen. Alle SpielerInnen... mehr...

Jetzt für Läufe der LG Rhein-Wied anmelden

Andernach/Neuwied. Die Saison der Laufveranstaltungen beginnt, und damit auch die Anmeldephase für die Großveranstaltungen der LG Rhein-Wied. Der „Deichlauf präsentiert von Rhodius“ (Freitag, 14. Juni)... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Anonym:
Ich begrüße das Urteil ebenso und ja, ich kenne die Dame hier persönlich und nein, ich habe nie gegen sie gewettert. ABER ihre Anhänger sollten auch einmal die Augen öffnen! Sie sei ja immer so transparent und wenn man helfen durfte, ging es im Sommer NUR um die Bewässerung der Außenanlage zur Straße...
Andrea könig:
Ich verfolge die Geschichte um Liane schon lange und verstehe nicht, wie man auf solche, zum Teil hirnrissigen und unverschämten, Verleumdungen hereinfallen kann. Es kann nicht sein, dass die Gerichte sich nicht selbst vor Ort informiert haben. Liane führt seit mindestens 15 Jahren den Hof mit viel...
Cornelia Lachmuth:
Für mich klingt das nach Befangenheit. Nie gab es Probleme dort. Alle Kontrollen waren, selbst 4 Monate zuvor, noch in Ordnung. Ich kenne den Hof und habe selber keine tierschutzrelevanten Mängel erkennen können. Viele andere Leute vom Fach, ebenfalls nicht. ...
Claudia Krahe-Abel:
Es darf keine Impfpflicht geben! Das Grundrecht auf die Unversehrtheit des Körpers muss dringend gewahrt werden! Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen was er in seinen Körper spritzen lässt oder nicht. Und es darf keine Diskriminierungen geben. Jeder muss Verantwortung für sich selbst und seine...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service