SOLWODI feierte 30-jähriges Bestehen im Kulturzentrum Kapuzinerkloster unter dem Thema „Die Bühne heißt Leben“

Zwei Powerfrauen waren im Einsatz

30.10.2015 - 09:32

Cochem. Jeder kennt sie aus vielen Karnevals- und Fastnachtssendungen. Ihre Stimme ist rauchig-schön, die Texte meist lustig, Frohsinn sprüht förmlich aus ihren Augen: Margit Sponheimer ist mit 72 Jahren auch heute noch der Inbegriff der „Meenzer Fassenacht“. Dass sie auch andere Töne anstimmen kann, bewies sie jetzt bei einer Veranstaltung in Cochem, wo die gebürtige Frankfurterin zum 30-jährigen Bestehen von SOLWODI im Kulturzentrum Kapuzinerkloster unter dem Thema „Die Bühne heißt Leben“ einen unterhaltsamen Abend gestaltete.

Auf Einladung von Soroptimist Internatuional, Gruppe Cochem, rezitierte, sang und interpretierte die sympathische Künstlerin Lieder und Texte. Vorher hatte Dr. Lea Ackermann gewohnt kämpferisch die Arbeit von SOLWODI (Solidary with women in distress - Solidarität mit Frauen in Not) den rund 100 Zuhörern erläutert. Die Ordensfrau kümmert sich seit Jahrzehnten mit ihren Mitstreitern um benachteiligte, geschundene und verfolgte Frauen in Afrika, Fernost und überall auf der Welt.

„Für wenig Geld kann sich jeder in manchen Ländern Frauen kaufen, um ein billiges Vergnügen zu haben“, prangerte die gebürtige Saarländerin die Beweggründe vieler Sextouristen, vor allem in Afrika, an. Sie erlebte das Elend der geschundenen Frauen in Mombasa ebenso wie auf den Philippinen und berichtete auch in Cochem davon.

„Ich will diesen Frauen weltweit eine Stimme geben und werde nicht aufhören, auch bei der aktuellen Flüchtlingswelle mit meinen Mitstreitern zu helfen“, sagte die Ordensfrau unter dem Beifall der Zuhörer. „Damit wir das tun können, brauchen wir solche Benefiz-Veranstaltungen wie die hier in Cochem, denn unsere Ausbildungsbetriebe und Beratungsstellen kosten nun mal Geld“, erklärte die agile Powerfrau, die 1960 den Weißen Schwestern beitrat.

Sponheimer fesselte anschließend, nachdem sie von der Präsidentin der Cochemer Gruppe, Petra Lambertz, herzlich begrüßt worden war, mit ihren Geschichten aus den Anfängen der künstlerischen Tätigkeit Mitte der fünfziger Jahre.

„Mit einem Akkordeon und nur mit meiner Stimme bewaffnet“, habe sie bei einer Schulveranstaltung zum ersten Mal das Lied „Lernen Sie Englisch“ geträllert, „ohne den Text genau zu kennen“, erzählte Sponheimer. Nachdem Margit mit ihren Eltern 1950 nach Mainz gezogen war, begann so langsam die karnevalistische Karriere: 1952/53 erfolgte der erste Auftritt mit dem unvergessenen Ernst Neger und mit „Heile, heile Gänsje“ der erste Hit.

Nach Auftritten im Schloss hatte sie der blinde Komponist Toni Hämmerle unter seine Fittiche genommen. Wochenlanges Üben vor den Auftritten wurde Pflicht, wobei das Duo Neger/Sponheimer immer bekannter wurde, so dass der MCV sie sogar engagierte.

„Gell, du hast mich gelle gern…“ oder ihr Fastnachts-Schlager schlechthin, „Am Rosenmontag, bin ich geboren…“, entstanden. Sponheimer erzählte fesselnd und immer mit kleinen Liedbeiträgen in Cochem, schilderte aber auch ihre Tiefpunkte, denn das „Maggitsche“ wurde ernsthaft krank.

Fast wäre ihre Karriere zu Ende gewesen, aber Jo Ludwig und andere Karnevalsgrößen überredeten sie, noch einmal durchzustarten. Mit Erfolg, denn die Künstlerin feierte ein umjubeltes Comeback. Keine Fastnachts-Session ohne ihre Lieder - und erst nach 40 Jahren nahm sie endgültig ihren Hut.

Mit dem Lied „Was gestern war, das kommt nicht wieder“ verabschiedete sich die Powerfrau auch in Cochem, wobei sie vorher noch um eine Spende für SOLWODI bat. Mit einem nachdenklichen Gedicht von Heinz Schenk setzte sie den endgültigen Schlussstrich unter die gelungene Veranstaltung im Kapuzinerkloster. MT

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