Die Ohlenberger Mokkakännchen hatten zur Möhnensitzung ins Bürgerhaus eingeladen

Nana Mouskouri verwandelte mit „weißen Rosen“ die Narhalla in ein Tollhaus

03.02.2016 - 10:23

Kasbach-Ohlenberg. „Se is widder do de fröhliche Zeit, maat üch für de Fastelovend bereit“, hatte die Ohlenberger Mokkakännchen um ihre Obermöhn Elke Köster die jecken Wiever nicht nur aus der Doppelgemeinde auf ihre Möhnensitzung am Samstagnachmittag im Kasbacher Bürgerhaus hingewiesen. „Ohne Gejammer un frei von Gestöhne fiert Fastelovend mit de Ohlenberger Möhne“, hatte die närrische Damenwelt aufgefordert. Und den Freundinnen des pechschwarzen, starken Getränks hatten aus Erfahrung wieder viele jecke Wiever vertraut, sodass im Kasbacher Gürzenich schon frühen Nachmittag kein Plätzchen mehr frei war.

Lange bevor die Gastgeberinnen sich zum Einzug im Foyer formierten, stärkten sich niedliche Tigerkätzchen an jet Sahnig-Jössem und spülte natürlich mit Milch-Kaffee nach, die Breitbacher Teufelchen noch nach Satans Großmutter Ausschau hielten. Piraten der Südsee suchten im Saal nach Beute, während stolze Musketiere Schönheiten des französischen Königshofes umgarnten und Hexen „kleine Feiglinge“ gnadenlos auf den Tisch weichklopften. Aus dem Westerwald waren auch wieder die Asbacher Möhnen angereist und erklärten „Mer machen met“, ebenso wie die große Gruppe der Pfauendamen aus Ohlenberg.


Frauen an der Macht - die Männer gingen in Deckung


„Liebe Marie, ich bin kein Mann für eine Nacht“, versuchte sich der Alleinunterhalter zu schützen, obwohl er doch gewusst haben müsste, dass das Liebes-Angebot ohne Namensnennung traditionell für drei tolle Tage gilt. Andere Pantoffelhelden hatten sich diensteifrig hinter der Theke in Sicherheit gebracht hatten, während Bürgermeister Frank Becker und VG-Chef Hans Günter Fischer sich todesmutig in die Höhle der jecken Löwinnen gewagt hatten. In die zogen dann die Mokkakännchen, musikalisch angeführt vom Tambourcorps Blau-Weiß Ohlenberg ein. „Mitgebracht habe wir auch unseren Kinderprinzen, Simon II. ‚vom rasenden Drahtesel‘, der schon vorige Woche beim 60. Kinderkarneval seinen zweiten Fastelovend-Höhepunkt nach der Verhaftung von Bürgermeister Frank Becker erlebt hat", erinnerte Elke Köster. Nach sieben Prinzessinnen in Folge ist die junge Tollität seit acht Jahren wieder der erste Prinz, dem, wenn es nach den Mokkakännchen geht, in 2017 ein Kinderprinzenpaar folgen soll.


Begrüßung durch den Kinderprinzen, Simon II.


„Alaaf Ihr Jecken Groß und Klein, ich freue mich heut bei Euch zu sein. Prinz Simon II. vom rasenden Drahtesel ich bin, mein Burgfräulein Sarah begleitet mich überall hin“, stellte die junge Tollität sich und seine Schwester in Reimform vor. Inzwischen hat er längst seinen Schlüsselbeinbruch auskuriert, den sich der Prinz im Dezember beim Judotraining zugezogen hatte. „Gleich lassen wir es wieder richtig krachen und fange zu feiern an, doch zuerst ist noch mein Motto dran: Heute will ich nur noch lachende Gesichter seh’n. Alle Miesepeter sollen in den Keller geh’n!“, befahl der junge Regent, bevor er die jecken Wiever zu einem dreifachen „Mokkakännchen-Kasbach/Ohlenberg- Eröl - Alaaf!“ aufforderte.

Dann überließ die Obermöhn Sitzungspräsidentin Anja Stöcker die Moderation der Sitzung. Die beehrten mit dem Linzer Prinz Johannes I. und der Erpeler Tollität, Oli I. gleich zwei närrische Regenten. Begleitet wurde das Linzer Dreigestirn vom Stadtsoldatencorps um Kommandant Markus Paffhausen, der natürlich neben dem Musikzug um Markus Mollberg und der Männertanzgruppe auch das Tanzpaar Svenja Müller und Sebastian Mesenholl mitgebracht hatte. Das erntete frenetischen Beifall von den jecken Wiever, denen Johannes I. mit seinen Adjutanten Manni Paffhausen und Toni Schmidt in Ergänzung seines Sessionsliedes versichert hatte, „Karneval he in Kasbach-Ohlenberg un Linz, mit zwei Adjus un nem kleine Prinz, Karneval radderdoll, Linz un he is er bunt, jeck un janz doll!“


Buntes Programm begeisterte das Publikum


Da wolle Oli I. nach dem „Riverdance op Kölsch“ der Mokkakännchen, denen Gabi Siegmund als Köbes die Kölschstängelchen serviert hatte, nicht nachstehen. „In Erpel, dat is doch klar, fiere mer Fastelovend im 111. Jahr. Mir sin mit Hätzblut bei der Sache un loose et jetz uch he richtich krache!“, versprach er, bevor Kommandant Felix Weber die Stadtsoldaten zum Stippeföttje befahl und die Prinzengarde bei ihrem „Final Countdown“ nicht nur „am Himmel die Stääne danze“ ließ.

Nachdem fünf Möhne ihre „Wunderbox“ aus der Arztpraxis geöffnet hatten, holte Anja Stöcker als Überraschungsgast Frank Becker auf die Bühne, um auch dem Fastelovend-Nachwuchs eine Chance zu geben. Verstärkt für seinen Gänseblümchen-Auftritt hatte sich der Ortschef mit seinen Beigeordneten, Claudia Schnelle und Andrea Sünning-Löhr. Damit aber war sein Einsatz an diesem Nachmittag noch längst nicht beendet.

Nachdem das Kasbacher Karnevals Komitée um seine Vorsitzenden, Astrid Malzmüller und Heike Winckelbach, mit der kleinen Prinzengarde „He am Rhing“ das „Wasser von Kölle“ gerühmt hatte, durfte er als Dolmetscher erneut auf die Bühne, kündigte die Präsidentin doch hohen Staatsbesuch aus Griechenland an. Zuerst galt es ihren Kollegen, Präsident Alexis Tsipras zu begrüßen. Mitgebracht an den Rhein hatte er die griechische Sonne, und weil die sein Land zum beliebten Urlaubsziel für Deutsche macht, waren direkt mehrere Ausführungen vertreten, mit und ohne Spitzenbützjer.


Besuch aus Griechenland: Nana Mouskouri


In ein Tollhaus verwandelte sich dann das Bürgerhaus, als auch noch Nana Mouskouri in vierfacher Ausführung, jede um die Gunst der jecken Wiever buhlend, „Weiße Rosen aus Athen“ schmetterte, bevor sogar die schöne Helene hereinrauchte und den entmachteten Ortschef mit einem Lorbeerkranz auf der Bühne krönte, auf der dann alle gemeinsam einen Sirtaki tanzten.

Mit Tänzen ging es weiter, wobei sich die Kasbacher Prinzengarde die Frage hätte sparen können: „Hast du etwas Zeit für mich!“ Jeder wollte die Tänzer „auf ihrem Weg zum Horizont“ bewundern, bevor sie auch noch ein Schloss in den Wolken bauten. Da wartete bereits die Erpeler „Gulaschkapell“ darauf, den jecken Wievern ihr scharfes Mitbringsel zu servieren, bevor die Ohlenberger Tanzflöhe ihren Discotanz aufführten un d die Möhnen alle zur Fahrt nach Mallorca an den Ballermann einluden.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Folgenschwerer Unfall im Westerwald

Ohne Helm und Führerschein: Mopedfahrer schwer verletzt

Roth. Am Sonntag, den 12. Mai 2024, ereignete sich gegen 11:40 Uhr ein schwerer Unfall in der Schulstraße in Roth OT Oettershagen. Ein Rollerfahrer und ein Transporter kollidierten in einer Kurve frontal. Der Rollerfahrer stürzte und erlitt dabei schwere Verletzungen. Bei der Unfallaufnahme wurde festgestellt, dass das Versicherungskennzeichen des Rollers aus dem Jahr 2016 stammte. Zudem verfügte der 32-jährige Rollerfahrer nicht über eine gültige Fahrerlaubnis und trug keinen Schutzhelm. mehr...

Sofort kümmerten sich die Helfer um die Verletzten

B42 bei Hammerstein: Ersthelfer verhalten sich vorbildlich

Hammerstein. Am Samstag, den 11. Mai 2024, um 15:15 Uhr wurden die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Bad Hönningen, der Rettungsdienst sowie die Polizei zu einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 42 bei Hammerstein alarmiert. Das Einsatzstichwort lautete „Hilfeleistung 2 – Verkehrsunfall“. Bei dem Verkehrsunfall sind zwei Fahrzeuge zusammengestoßen. mehr...

Regional+
 

SPD-Fraktionsvorsitzende Bätzing-Lichtenthäler besuchte den Kreis Cochem-Zell

Kreis Cochem-Zell. Im Rahmen des Formats „Fraktion trifft Fraktion“ reist Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Vorsitzende der SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, durchs ganze Bundesland, um den Austausch mit den kommunalen Fraktionen zu suchen und über die parlamentarische Arbeit der Fraktion sowie aktuelle Themen im Landtag zu informieren. Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Benedikt Oster war sie kürzlich auch im Landkreis Cochem-Zell zu Gast. mehr...

Weibern war Treffpunkt für Radler

Weibern. Manchmal ist es ganz gut, wenn man nicht ahnt, geschweige denn weiß, was einen erwartet. So wie bei der Country-Tourenfahrt (CTF) des Radsportclubs „Wildpferde“ Weiberrn, die an Christi Himmelfahrt (Vatertag) nach einer einjährigen Zwangspause zum 29. Male durch die reizvolle Landschaft der Osteifel führte. Vielleicht wäre der Schreiber dieser Zeilen, als einer von ingesamt 355 Teilnehmern... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Kreis Neuwied: Wer hat Ouassima Ghaziz gesehen?

Die 38-Jährige wird seit Mittwoch vermisst

Kreis Neuwied: Wer hat Ouassima Ghaziz gesehen?

Windhagen/Kreis Neuwied. Seit dem Morgen des 08.05.2024 wird die 38-jährige Frau Ghaziz vermisst. Mit dem Bus hat sie ihre Wohnanschrift in Windhagen zunächst in Richtung Asbach verlassen. Von einer hilflosen lage ist derzeit auszugehen, eine Gefährdung für ihre Person ist nicht auszuschließen. mehr...

A3: Motorradfahrer wird bei Unfall schwer verletzt

Gestern kam es zu einem folgenschweren Unfall

A3: Motorradfahrer wird bei Unfall schwer verletzt

Neustadt/Wied. Am 12.05.2024 um 17:44 Uhr kam es auf der A3, Fahrtrichtung Frankfurt am Main i.H. des Kilometers 50,8 zu einem folgeschweren Verkehrsunfall. Aus bislang ungeklärter Ursache kam ein 71-jähriger... mehr...

Jugendliche schlagen auf Mann ein

Jugendliche schlagen auf Mann ein

Andernach. Zu einer tätlichen Auseinandersetzung kam es am Freitag, dem 10. Mai, zwischen 15 und 16 Uhr. Hier gab der Geschädigte an, in der Bahnhofsvorhalle in Andernach gewesen zu sein. Dort wurde er von vier Jugendlichen angesprochen, ob er eine Zigarette habe. mehr...

Infoabend der Wählergruppe Kreis Ahrweiler e.V.

Starkregen, Überflutungen, Schäden und kein Ende

Gelsdorf. Kürzlich war es wieder mal soweit: Nach einem ergiebigen Starkregenereignis ergossen sich zum wiederholten Mal, von den Feldern ausgehend, Wasser- und Schlammmassen in die Dörfer Gelsdorf, Vettelhoven, Holzweiler und Esch. mehr...

Ein Blick in die Tischtennisbilanzen

TuWi Adenau und TTC Karla halten die Klasse in der Bezirksoberliga

Kreis Ahrweiler. Der TuWi Adenau und der TTC Karla haben den Klassenerhalt in der abgelaufenen Tischtennissaison in der Bezirksoberliga geschafft. So einfach die gute Nachricht. Doch der Rückblick auf die Saison fällt sehr unterschiedlich aus, und festigt sich durch einen Blick in die Bilanzen. mehr...

Tischtenniskreis Ahrweiler/Mayen

Drei Teams spielen in der Rheinlandliga

Kreis Ahrweiler/Mayen. Der Tischtenniskreis Ahrweiler/Mayen ist mit drei Teams in der Tischtennis-Rheinlandliga vertreten. Durchaus eine Tatsache auf die Tischtennisspieler in der Region ein wenig stolz sein können. mehr...

Jonas Löcher löst DM-Ticket

LG Kreis Ahrweiler

Jonas Löcher löst DM-Ticket

Kreis Ahrweiler. Bei den Rheinlandmeisterschaften der U16 in Wittlich kehrten die Athleten der LG Kreis Ahrweiler mit 4 Titeln an die Ahr zurück. Gleich beim ersten Startschuss des Tages über 3.000m verbesserte... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Nie wieder ist jetzt!

juergen mueller:
Wenn man schon von Lügen spricht - die AfD ist in ihrer Gesamtheit schon ein Lügengebilde. Herr Samed, je näher der Wahltermin rückt u. Ihre Partei an Boden verliert, desto mehr verlieren auch Sie Boden an einer sachlich fundierten Argumentation. Das AfD-Schreckgespenst eines drohenden, wirklichkeitsnahem...
Amir Samed :
Die Lügen werden immer unverschämter, je näher der Wahltermin rückt. Die Generation der Steinmeiers und Scholz’, die erst bei Putin ihre Geschäfte verrichten wollten und dann den Krieg in der Ukraine nicht vermeiden oder beenden konnten, den sie mit ihren diversen außenpolitischen Murksereien mitverantworten,...
juergen mueller:
Bezahlbarer Wohnraum - Erweiterung Kapazitäten in Kitas u. Schulen - alles "alte Hüte", aus denen nie wirklich etwas geworden ist - im Gegenteil. Und Fördern der Nachtkultur? Sicher ist das auch ein Thema, genau wie Wirtschaftsförderung (letzteres unter dem Aspekt Klimawandel-/schutz), ein Thema, das...

Gegenkundgebung

D.Herlan:
#Samed :Wer AFD wählt akzeptiert die Ziele und Absichten dieser Nazis, Russenfreunde, Chinagläubige, Homophobe und Landesverräter. Und wenn das die Opposition in Deutschland ist, dann gute Nacht Demokratie. ...
juergen mueller:
Die Wahrheit tut weh Herr Samed. TIPP: Sie sollten bei den Reden der AfD (z.B. unlängst im Mai - sogen. Festtagsreden) einmal genau hinhören. RUSSLAND ist für die AfD in vielerlei Hinsicht ein Vorbild. Nimmt die Demokratie Rücksicht auf Minderheiten, ist die Autokratie weit davon entfernt. Aus der...
Amir Samed :
Das ist kognitive Dissonanz im Endstadium: Erst indirekt die Opposition und damit Millionen Menschen als, wahlweise , Nazis", "Russenfreunde" oder "China ergeben" diffamieren und das dann als „Antwort auf Hass und Hetze“ bezeichnen und „Respekt für alle Menschen“ einfordern....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service