Nachruf

Ein „Botschafter für Freundschaft und Frieden“

Josef „Jogi“ Marx, ein Mayener mit einem großen Herzen für seine Mitmenschen, ist verstorben

Ein „Botschafter für
Freundschaft und Frieden“

23.11.2015 - 08:43

Mayen. Josef Marx ist am 19. November im Alter von 69 Jahren verstorben. Aber in den Herzen seiner Familie, seiner Freunde und Weggefährten, besonders in den Herzen derer, denen er Zeit seines Lebens mit aller Kraft und vollem Einsatz geholfen hatte, wird er weiter leben. Vieles hat er bewirkt, dieser engagierte echte Mayener Jung. Seine Freunde nannten ihn liebevoll „Jogi“, den engagierten Mayener Bürger Josef Marx, den man selbst mit Fug und Recht als Freund derer bezeichnen könnte, denen das Leben nicht gerade immer so hold war.

So organisierte er seit nunmehr zehn Jahren seine „Aktion-Wunschbaum“. Und dabei ließ er es sich nehmen, höchstpersönlich mit diesem Tannenbaum, an den bedürftige Kinder aus der Spiel- und Lernstube in der Weiersbach und Kinder der Mayener Tafel mittels kleinen bemalten und von Kinderhand geschriebenen Zetteln ihre Wünsche kundtun können, an den Wochenenden bei Wind und Wetter vor dem Alten Rathaus zu stehen. Und durch Jogis Bekanntheitsgrad bei vielen Bürgerinnen und Bürgern, die den Einsatz des Mannes, der am eigenen Leibe erfuhr, was es heißt Hunger zu haben, oder gar nichts Warmes zum Anziehen zu besitzen, schätzten, gab es auch viele Menschen, die bereit waren, bei der Wunscherfüllung zu helfen.

Oberbürgermeister Wolfgang Treis fand dazu Worte der Anerkennung: „Dieser Josef Marx ist ein Phänomen innerhalb seines Gedankens der Hilfsbereitschaft. Vor dieser uneigennützigen Leistung kann man nur den Hut ziehen“. Und „Jogi“ freute sich dann, wenn in Mayen viele dankbare Kinderaugen wie Weihnachtssterne leuchteten. Josef Marx war wie immer hilfreich in seinem Element für die gute Sache. Seine Behauptung: „Das Wertvollste ist die Jugend“ nahm er wörtlich. Viele Male organisierte er den Aufenthalt von russischen Jugendlichen aus Jekaterinburg in der Eifelstadt im Rahmen des internationalen Jugendaustauschs. Phänomenal, was Organisator Josef Marx, der sich als „Botschafter für Freundschaft und Frieden“ sah, dabei leistete. Seine Hilfe kam von Herzen.

Und wenn er eine Idee zur Hilfe hatte, dann setzte er sie auch um. So organisierte er auch die für Mayen äußerst bedeutende Fotoschau „Story´s of Israel“, die Einblicke in Konflikte, Gegensätze und Widersprüche sowie ungezwungene Lebensfreude ernöglichte. Viele nannten den langjährigen Vorsitzenden des SC Mayen, Josef Marx, auch „Mister Israel“, Dessen Einstellung hieß: „Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen in Deutschland und in Europa nie wieder Fuß fassen.“

Wenn er die Hände im Spiel hatte, dann kamen auch hochrangige Gäste, wie die Vertreterin der Israelischen Botschaft, Anja Spiller, oder der Vertreter des Bundes-Innenministeriums, Ministerialdirigent Dr. Gregor Rosenthal, nach Mayen. Josef Marx, den mittlerweile auch weit angereiste Gäste liebevoll Jogi nannten, den Mann, dem mit Fug und Recht für seinen Einsatz mit Engagement und der nötigen Zivilcourage, hohe Meriten verliehen wurden. Frei nach seinem Ausspruch: „Es gibt keinen Weg zum Frieden - denn Frieden ist der Weg“. Klar, dass die Vertreterin der Israelischen Botschaft, Anja Spiller, einmal sagte: „Man müsste dem großen Freund Israels für seine unschätzbar wertvolle Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Völkerverständigung, im wahrsten Sinne des Wortes, die Füße küssen“.

Einmal äußerte Jogi gegenüber „Blick aktuell“ einen Herzenswunsch: „Wenn ich im Jahre 2020 in Beirut in den Schnellzug steigen könnte, um dann über Tel Aviv nach Kairo zu fahren“. Nun, Wünsche gehen auch manchmal in Erfüllung. Marx, der auch „jüdische Tage in Mayen“ organisierte und in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des SC Jugendliche aus Ungarn, Japan, Israel, Tunesien, Palastina Marokko, Finnland, Tschechien, Russland und Rumänien betreute, bezeichnete Mayen als eine „Oase des Friedens“. Für ihn war der Sport ein Mittel gegen Drogen, Gewalt und Rechtsradikalismus und ein Medium mit großer Integrationskraft. Alle seine Hilfeleistung aufzuführen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Sein Wille „Hier kann ich helfen“ war enorm. Trotz vieler Anerkennungen und Ehrungen für sein Handeln blieb Josef Marx immer ein bescheidener Mensch. Wie sagte er mir einmal: „Eine ehrenamtliche Tätigkeit muss von Herzen kommen, da muss ich ja auf dem richtigen Weg sein.“ Die Kinder der Spiel- und Lernstube hatten für ihren „Jogi“ zum Abschied einen wunderbaren Spruch geschrieben: „Menschen wie Du sind wie Sterne in der Nacht - sie machen die Welt etwas heller.“ Und damit ist eigentlich alles über diesen hilfreichen Mayener Bürger gesagt. „Shalom un Tschüss, Jogi.“

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
24.11.2015 10:59 Uhr
Vera Oelmann

Ein wunderbarer Kommentar für diesen großartigen Menschen !!



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Patrick Süskinds „Der Kontrabaß“ mit Michael Ophelders auf der Kaiserbühne

Quartenstimmiger Viersaiter

Bad Breisig. Er hasst Wagner, unterschlägt gern einmal aus Rache ein paar Noten, findet Dirigenten überflüssig und kämpft mittels Bier gegen den Feuchtigkeitsverlust und den Orchesterfrust: der Kontrabassist, drittes Pult, das Tutti - Schwein, erklärt leidenschaftlich und hasserfüllt sein Instrument, erläutert Kontrabass - Soli via CD - Player und ist zu allem Überfluss auch noch gebeutelt von einer nicht erwiderten Liebe zu der Sängerin Sarah. mehr...

Regional+
 

Beschwingt im Mai

Remagen. Musik ist Trumpf am Mittwoch, 15. Mai um 15 Uhr im katholischen Pfarrheim Remagen. Der Seniorenkreis der Pfarrei St. Peter und Paul begrüßt mit Gesang den Wonnemonat Mai, wenn alles grünt und blüht. Johannes Weiland hat einen bunten Strauß bekannter Frühlings- und Wanderlieder zum Mitsingen zusammengestellt und begleitet den Nachmittag am Klavier. Alle Seniorinnen und Senioren aus Remagen und Umgebung sind eingeladen. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
AfD-Lokalpolitiker durch Schläge verletzt

Gewaltvorfall bei Koblenzer Fußballspiel: Polizei ermittelt nach Körperverletzung im Stadion Oberwerth

AfD-Lokalpolitiker durch Schläge verletzt

Koblenz. Am Samstag, 4. Mai 2024 kam es in den Nachmittagsstunden im Rahmen eines Fußballspiels auf dem Gelände des Stadions Oberwerth zu einem Körperverletzungsdelikt, wie das Polizeipräsidium Koblenz mitteilte. mehr...

Erfolgreiche Gemeindearbeit in Schalkenbach

Erfolgreiche Gemeindearbeit in Schalkenbach

Schalkenbach. In einer der letzten Sitzungen der Legislaturperiode blickte Ortsbürgermeister Thomas Weber und die Ratsmitglieder zurück auf die letzten fünf Jahre. Sie bedankten sich bei den Bürgerinnen und Bürgern für das entgegengebrachte Vertrauen. mehr...

FCL Niederlützingen

Tischtennis-Dorfmeisterschaft

Niederlützingen. Die Tischtennis-Dorfmeisterschaft in Niederlützingen findet am 19. Mai statt. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit dem Brettchen-Doppel-Wettbewerb, wobei Zweierteams gegeneinander antreten werden. mehr...

FV Rheinbrohl

Erste holt Dreier bei Ataspor Unkel

Rheinbrohl.Kürzlich holte die erste Mannschaft wieder drei Punkte. Gegen engagierte Gastgeber vom SV Ataspor Unkel war dafür aber auch etwas Glück von Nöten, vielleicht das Spielglück, was in den letzten Wochen durchaus auch mal fehlte. mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service