Silvesterritt mit Pferdesegnung im Mayener Stadtteil Hausen

Dieses Brauchtum ist wahrlich ein Segen

27 Pferde bei tierischer Prozession dabei - 5-jährige Jennifer war die jüngste Reiterin

02.01.2015 - 13:09

Mayen-Hausen. „Genau 27 Pferde“ sind es, vermeldete der 5-jährige Christopher am Straßenrand ganz stolz. Er hatte mit seiner ein Jahr älteren Schwester Felicitas genau zwei Runden durchgezählt. Absolut richtig bestätigte auch Carina Straub von der Feuerwehr, auch sie hatte ihren Feuerwehrkids aufgetragen, die Zahl von Ross und Reitern zu ermitteln. Wie sie waren auch viele weitere Gäste aus nah und fern am letzten Tag im Jahr schon früh auf den Beinen, um beim traditionellen Silvesterritt mit Pferdesegnung im Mayener Stadtteil Hausen mit dabei zu sein.

Witterungsbedingt, es war nasskalt, trüb und stellenweise auch glatt, konnten nicht ganz so viele Pferde an der Segnung teilnehmen. 2013 waren es weit mehr, insgesamt 49 Pferde und vier Kutschen. „Bei uns war es heute in der früh einfach gefährlich rutschig auf der Straße, da mussten wir unsere Pferde leider zu Hause lassen“, bedauerte ein langjähriger Teilnehmer aus Kruft. Dennoch war er mit „Kind, Kegel und sogar Hund“ angereist, um der Tradition beizuwohnen. Apropos Hunde. Die waren natürlich ebenfalls willkommen und stellenweise bei den Vierbeinern sogar leicht in der Überzahl. Denn auch sie durften den Segen empfangen. Dieser soll übrigens alle Krankheit und Gefahr von den anwesenden Tieren fernhalten werden. Daher ist er auch sehr begehrt.


Lange Tradition in Hausen


Die Tradition des Silvesterritts in Hausen gibt es schon seit fast siebenhundert Jahren und sie erinnert an den Schutzpatron der Pfarrkirche im Mayener Stadtteil, den heiligen Papst Silvester. Silvester wurde vor 1699 Jahren, also im Jahr 314, zum Papst ernannt. Sein Name kommt von dem lateinischen Wort „silva“. Es bedeutet Wald. Silvester heißt Waldmann, wegen seiner Verbindung zur Natur ist er auch Patron für die Haustiere und eine gute Ernte. Weil Papst Silvester I. am 31.Dezember 355 verstarb, wurde er auch Schutzheiliger für den Jahreswechsel. Mittlerweile benutzen die Menschen den Namen „Silvester“ aber nicht nur für den Tag, sondern auch für das Fest zum Jahreswechsel: die Silvesterfeier.

„Ein toller Brauch und ein schönes Alleinstellungsmerkmal für Hausen. Und was kann man an einem Silvester-Morgen Besseres tun, als mal kurz ausreiten?“ fragte Dechant Matthias Veit pünktlich um 10.30 Uhr, als er mit Bernd Kemmer, dem Vorsitzende des Pfarrgemeinderates St. Silvester, und in Anwesenheit von Ortsvorsteher Karl Josef Weber die zahlreichen Gäste, Pferdefreunde, Reiter und Reiterinnen zu diesem besonderen Ereignis vor dem Alten Rathaus begrüßte. Auf seinen „Ausritt“ freute er sich diesmal mit besonderer Zuversicht, schließlich hatte man ihm an diesem Morgen ein zahmeres Pferdchen mit dem wohlklingenden Namen „Emma“ „zugeteilt“. Beim letzten Silvesterritt war das schon ein wenig schwieriger, denn die temperamentvolle „Enia“ hatte das ein oder andere Mal versucht, mit dem Kirchenmann „durchzugehen“. Davon konnte diesmal keine Rede sein. Nach den Gebeten und der Segnung von Ross und Reitern saß Dechant Veit gekonnt und souverän im Sattel auf und meisterte ohne Zwischenfälle den dreimaligen Ritt um die Pfarrkirche, bis er im Anschluss die traditionelle Messe in der Pfarrkirche zu Ehren des Kirchenpatrons St. Silvester zelebrierte, denn auch der Segen für die Gottesdienstbesucher durfte nicht fehlen.

Es war wieder ein rundum gelungener Morgen im Mayener Stadtteil. So war es nicht verwunderlich, dass man dort jede Menge Bekannte antraf und gerne gemütlich geplaudert wurde. Für viele stets ein Start in einen harmonischen Jahresabschluss.

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Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
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