SPD-Vorsitzende Andrea Nahles legt politische Ämter nieder
Nahles zieht Notbremse
Ankündigung der Partei- und Fraktionsvorsitzenden
Berlin. Am Sonntagmittag, 2. Juni, hat Andrea Nahles in einer öffentlichen Mitteilung bekannt gegeben, von ihren politischen Ämtern zurückzutreten. Die Ankündigung der Partei- und Fraktionsvorsitzenden der SPD im Wortlaut:
„Liebe Genossinnen und Genossen, ich habe den Vorsitz von Partei und Fraktion in schwierigen Zeiten übernommen. Wir haben uns gemeinsam entschieden als Teil der Bundesregierung Verantwortung für unser Land zu tragen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, die Partei wieder aufzurichten und die Bürgerinnen und Bürger mit neuen Inhalten zu überzeugen.
Beides zu schaffen ist eine große Herausforderung für uns alle. Um sie zu meistern ist volle gegenseitige Unterstützung gefragt.
Ob ich die nötige Unterstützung habe, wurde in den letzten Wochen wiederholt öffentlich in Zweifel gezogen. Deshalb wollte ich Klarheit. Diese Klarheit habe ich in dieser Woche bekommen.
Die Diskussion in der Fraktion und die vielen Rückmeldungen aus der Partei haben mir gezeigt, dass der zur Ausübung meiner Ämter notwendige Rückhalt nicht mehr da ist.
Am kommenden Montag (3. Juni) werde ich daher im Parteivorstand meinen Rücktritt als Vorsitzende der SPD und am kommenden Dienstag in der Fraktion meinen Rücktritt als Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion erklären. Damit möchte ich die Möglichkeit eröffnen, dass in beiden Funktionen in geordneter Weise die Nachfolge geregelt werden kann. Bleibt beieinander und handelt besonnen!
Ich hoffe sehr, dass es Euch gelingt, Vertrauen und gegenseitigen Respekt wieder zu stärken und so Personen zu finden, die ihr aus ganzer Kraft unterstützen könnt. Unser Land braucht eine starke SPD!
Meinen Nachfolgerinnen oder Nachfolgern wünsche ich viel Glück und Erfolg.
Mit solidarischen Grüßen, Andrea Nahles
Pressemitteilung SPD-Parteivorstand
Diese wohldurchdachte Notbremse war die einzige Möglichkeit "öffentlich" das Desaster eines "Misstrauensvotums" in Gestalt der Schmach einer Niederlage im Angesicht eines roten, aus dem Hinterhalt arbeitenden Mob`s nicht erleben zu müssen.Diese Entscheidung hat aber weder etwas mit Respekt,Stärke oder Hochachtung zu tun,sondern ist vielmehr dem Schachzug von Nahles geschuldet,einem solchen Schlag in die Magengrube hoch erhobenen Hauptes zu entkommen.Wer das nicht erwartet hat u.sich auf eine wohl vorbereitete Hinrichtung gefreut hat,der ist einfach nur dumm u.dürfte wohl,trifft es ihn einmal selbst,in eine solche Falle tappen,sich damit die Schlinge selbst um den Hals legen.Nahles hat einfach die Zeichen der Zeit erkannt,dass es in der SPD keine Vertrauensbasis mehr gibt,nicht nur für sie selbst,sondern dass es insgesamt an einem Vertrauen der Bevölkerung in die Arbeit der sozial am Scheideweg stehenden Partei,die diese Bezeichnung seit langem verspielt hat,gänzlich fehlt.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!