Wegen der „ewigen Baustelle“ in Altwied waren für „WIEDer ins Tal“ statt 50 km nur 36 km für Kraftfahrzeuge gesperrt
Abgespecktes Event begeisterte Tausende
Zwischen Niederbreitbach und Seifen hatten sich Gruppen, Vereine und Institutionen mächtig ins Zeug gelegt
Wiedtal. Tausende Radfahrer, Inlineskater, Fußgänger und sogar Segway-Fahrer nahmen bei idealem Wetter teil an dem Großevent „WIEDer ins Tal“. Jedoch hatte die „ewige Baustelle“ auf der Wiedtalstraße in Altwied – sie dauert eineinhalb Jahre – einen Teil der für Kraftfahrzeuge gesperrten L255 verhagelt.
Dabei wäre es kein Problem gewesen, „WIEDer ins Tal“ wie gewohnt in Niederbieber zu starten, denn zahlreiche Radfahrer benutzten die breite, etwa 100 Meter lange, nicht asphaltierte, gesperrte Baustellen-Durchfahrt, um wie gewohnt auf der Wiedtalstraße Richtung Neustadt zu fahren.
Aber Veranstalter und Behörden wollten es anders und so war „WIEDer ins Tal“ diesmal nur 36 km lang, begann in Niederbreitbach und endete in Seifen. Und der Empfehlung, zwischen Altwied und Niederbreitbach wegen des Autoverkehrs den Radweg zu benutzen, kamen viele nicht nach. Sie fuhren trotz Autoverkehr nach Niederbreitbach über die Wiedtalstraße, wodurch es zu gefährlichen Überholmanövern kam.
In Niederbreitbach, wo es dann für Autos fast keine Parkmöglichkeiten mehr gab, hatten sich wie gewohnt Ortsvereine mächtig ins Zeug gelegt. Jedoch hielt sich der Andrang der Radfahrer in Grenzen, weil hier ja Startpunkt war.
Auf dem Parkplatz an der Kulturwerkstatt reichte das Angebot u.a. von Bierbrunnen, Grillstand der St. Hubertus Schützenbruderschaft und Kuchentheke von KfD und Möhnenverein bis hin zum Kinderschminken durch die Freie Evangelische Kirchengemeinde.
Auf der Wiese gegenüber dem Wiedtalbad zeigten die Traktorfreunde Hausen ihre Oldtimer. Und auf einem vom Traktor gezogenen Anhänger durften Kinder eine Runde mitfahren. Über Holzkohle wurden leckere Steaks und Würstchen gegrillt und es gab Kaffee und Kuchen.
Ganz viel los war in Waldbreitbach, wo auf und an dem Platz am Alten Kreuz ein Meer von Fahrrädern zu sehen war. An dieser Top-Adresse von „WIEDer in Tal“ waren zahlreiche Vereine und Institutionen aktiv. Die „Bräpe Jonge“ boten Speisen und Getränke an, der Gewerbeverband Waldbreitbach hatte eine Hüpfburg aufstellen lassen und an einem Glücksrad konnte einiges gewonnen werden. Für die musikalische Unterhaltung sorgten Manfred Düllberg und Melanie Klug u.a. mit Eigenkompositionen, kölschen Lieder und Hits von Udo Jürgens.
An zahlreichen Stellen entlang der Strecke bis nach Seifen boten Gastronomen, Vereine und Institutionen Getränke, Gegrilltes sowie Kaffee und Kuchen an oder es waren Biergärten aufgebaut. Für die Reparatur von kleineren Defekten gab es Servicestationen samt Pannenhilfe, Zubehör und Ladestationen für E-Bikes. So begeisterte der Radwandertag die Teilnehmer und war trotz der verkürzten Strecke ein voller Erfolg.
Wegen des abgespeckten Events waren Feuerwehr, Polizei und DRK – die Helfer behandelten lediglich ein paar kleine, unbedeutende Verletzungen – mit reduzierten Teams im Einsatz.
HEP
Wir fanden Hausen sehr schön! Auf der Wiese unter einem Baum sitzen, eine Bratwurst und Radler haben diese kleine Pause lohnenswert gemacht.
Dank an die Traktorfreunde Hausen.
Wir sind danach weiter nach Waldbreitbach weil die ganze Familie ein Eis wollte, auch dort war es sehr schön.
Allerdings hat uns die Livemusik nicht wirklich zugesagt. Ohne Frage war die Auswahl der Lieder sehr gut und passt zu einem solchen Event, allerdings sollte vor allem die Sängerin überlegen, ob sie wirklich weiterhin singen möchte. Die Stimmlage hat bei ihr bei keinem der Lieder gestimmt und die Töne hat sie auch nicht getroffen (Aua war nur einer der Kommentare, die wir gehört haben). Der Herr der zwischendurch mal gesungen hat (ich glaube er hieß Faxe) hat das Niveau dieser Livemusik gehoben, er Nächstes Jahr live und Waldbreitbach wird zum Party-Hotspot.
Alles in allem war WIEDer ins Tal trotz der abgesteckten Version eine gelungene Veranstaltung.
Danke für den wirklich guten, informativen Bericht. Auch, oder gerade weil unser "Bürokratie - Monster" mal kritisch hinterfragt wird, was die Baustelle in Altwied angeht. Unglaublich, warum wegen 100 Metern Baustelle so ein Unsinn von Behördenseite verzapft wird. Insgesamt aber waren bei "WIEDer ins Tal 2023" tausende glückliche Gesichter zu sehen. Livemusik zieht immer Menschen an und Veranstalter, Gastronomen und Mitwirkende, so auch die "Vortour der Hoffnung" haben alles richtig gemacht. Ein tolles und lohnendes Event also, bei dem auch die Bewegung nicht zu kurz kommt.