Kirchbauverein Niederbieber
Als die Entscheidung für kirchliche Reformen reifte
Erzbischof Hermann von Wied: Band II seiner Biografie vorgestellt
Neuwied-Niederbieber. Er zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der regionalen Geschichte, gilt als bedeutender Wegbereiter der Reformation im Wiedischen Land und hinterließ auch weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bleibende Spuren auf dem Weg der Reformation: der Kölner Erzbischof und Kurfürst Hermann von Wied (1477-1552). Jetzt ist in der Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte Teil zwei seiner Biographie erschienen. Der Autor Dr. Rainer Sommer befasst sich darin auf der Basis seiner umfangreichen Recherchen unter anderem in den Vatikanischen Archiven in Rom mit den Jahren 1539 bis 1543. Also mit jener Zeit, in der Hermann von Wieds Entscheidung für kirchliche Reformen reifte. Sein Wirken wird ebenso detailliert dargestellt wie der Widerstand dagegen.
Bei der Vorstellung des Buches in der Evangelischen Kirche in Neuwied-Niederbieber, in der Hermann zu Wied 1552 beigesetzt wurde, betonte Dr. Andreas Metzing, zweiter Vorsitzender des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, dass das 1000 Seiten starke Werk über die biografische Darstellung hinaus die Auseinandersetzung mit der Kirchengeschichte ermögliche und zugleich aktuelle Relevanz habe etwa mit Blick auf den ökumenischen Dialog. Der Autor beschreibt eine Phase im Leben von Hermann zu Wied, die bislang in der Forschung eher wenig beachtet wurde. Mit den Anfängen von Reformen sei sie eine „verheißungsvolle Zeit“ gewesen, formulierte es Dr. Sommer, als er während der Buchvorstellung die Gäste mitnahm auf eine Reise zu jenen kirchengeschichtlich so bedeutsamen Ereignissen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Das Buch: Rainer Sommer: Hermann von Wied. Erzbischof und Kurfürst von Köln. Teil 2: 1539-1543. Die Reichsreligionsgespräche und der Reformversuch im Erzstift Köln. Bonn, 2013, Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH.