Landrat Achim Schwickert wurde nun offiziell in zweite Amtszeit eingeführt

Achim Schwickert startet positiv in die zweite Amtszeit als Landrat

Kreistag sprach dem neuen und alten Verwaltungs-Chef sein Vertrauen aus und bot die kollegiale Zusammenarbeit an

09.10.2017 - 13:28

Montabaur. Jetzt ist es offiziell: Mit seiner Verpflichtung durch den Ersten Kreisbeigeordneten Kurt Schüler hat der von den Menschen im Westerwaldkreis mit großer Mehrheit gewählte alte und neue Landrat Achim Schwickert seine zweite Amtszeit angetreten. In seiner kleinen Ansprache an die Mitglieder des Kreistags und anwesende Zuhörer erinnerte Schwickert an eins seiner letzten Gespräche mit seinem Vorgänger Peter-Paul Weinert, der – von schwerer Krankheit gezeichnet – zu ihm gesagt hat: „Pass auf unsere Dörfer auf!“ Das sei eigentlich schon Programm genug für einen Landrat, sagte Schwickert. „Wir müssen nicht werden wie die Städte!“ Zwar gebe es die Landflucht, aber in den Städten gebe es hohe Mieten und Grundstückspreise und kaum jemand könne sich Eigentum leisten. Auf den Dörfern gebe es Gemeinschaft, in die man aufgenommen werde, wenn man das möchte. Auf dem Land gebe es einen gesunden Mittelstand mit sicheren Arbeitsplätzen. In den Städten gebe es Verkehrschaos, Kriminalität und Anonymität.


Stadt und Land Hand in Hand


Schwickert riet, das Licht der ländlichen Regionen nicht unter einen Scheffel zu stellen. Er möchte damit aber nicht sagen, dass Städte und Land gegeneinander kämpfen sollen. Die Städte hätten auch eine Last zu tragen, zum Beispiel durch Zuzug von einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen und teure Grundkosten. Deshalb sollten Stadt und Land zusammen arbeiten. Er empfahl auch eine Zusammenarbeit der benachbarten Landkreise.


Starke Internetverbindungen als stärkender Faktor für die Zukunft


Der neue und alte Landrat sprach auch das Thema Digitalisierung an. Die Digitalisierung werde unumgänglich stattfinden. Bald werde man alles von jedem Ort aus erledigen können, was wiederum ein Vorteil für die ländlichen Regionen sei. Dafür sei aber eine gute Internetversorgung erforderlich. Glasfaser sei mittelfristig in jedem Haushalt und in jedem Gewerbegebiet erforderlich. Darüber müsste sich auch die Politik in Berlin einig sein, egal wer mit wem koaliert. Bei der Abstufung von Straßen empfahl Achim Schwickert Vorsicht, sonst könnte es sein, dass einige ehemalige Kreisstraßen von den dann dafür zuständigen Kommunen nicht mehr unterhalten werden könnten. Der Landesrechnungshof, der in dieser Hinsicht Vorgaben mache, könne nicht alles bestimmen. Sparen sei zwar sinnvoll, aber nicht um jeden Preis.


Respektvolle Demokratie im Westerwaldkreis


Stellvertretend für alle Kreistagsfraktionen überbrachte Gabriele Greis von der SPD Landrat Schwickert die Glückwünsche zur Amtseinführung. Sie wünschte dem Landrat eine glückliche Hand für die anstehenden Aufgaben sowie vor allem Gesundheit, worüber sich Achim Schwickert sehr freute. Gabriele Greis nutzte die Gelegenheit für einen Appell zum respektvollen Umgang miteinander in der Politik. Zu schnell würden andere Menschen oder Bevölkerungsgruppen diskreditiert oder herabwürdigend behandelt. Damit spielte der Kommunalpolitiker indirekt und auch direkt auf die politischen Parolen der AfD an.


Kein Nachtragshaushalt im gestärkten Westerwald


Der Landrat hatte seiner Antrittsrede einige Bemerkungen über die Situation im Westerwaldkreis vorangestellt. Einen Nachtragshaushalt gibt es zum ersten Mal in der Amtszeit von Schwickert nicht. Es gab keine amtliche Notwendigkeit dafür. Das Gesamtergebnis des Haushalts hat sich nicht wesentlich verändert. Insgesamt wird ein starker Rückgang von Flüchtlingen im Westerwaldkreis festgestellt. Das Pro-Kopf-Einkommen der Menschen im Westerwaldkreis liegt 3.000 bzw. 3.500 Euro über dem Landes- bzw. Bundesdurchschnitt. Es gab seit dem Jahr 2000 eine überproportionale Einkommenssteigerung im Westerwaldkreis, ebenfalls weit über dem Landesdurchschnitt.


32. Jahrbuch „Wäller Heimat“ ist für eine Überraschung gut


Antonius Kunst stellte dem Kreistag das neue Jahrbuch Wäller Heimat 2018 vor. Seit Ende September liegt es gedruckt vor. Das ist der bisher früheste Veröffentlichungstermin. Kunst betonte, es sei bereits die 32. Ausgabe dieser Art. Das Werk sei jedoch immer noch für eine Überraschung gut. Neu sei zum Beispiel, dass es zum ersten Mal im Kreistag vorgestellt wird. Die Herausgabe ist auf öffentliche Fördermittel angewiesen. Der Verkaufspreis deckt nicht die Kosten. Auch der Erscheinungstermin bereits so früh im Vorjahr ist neu. Bisher erschien das Buch immer erst zum Jahresende des Vorjahres. Zum Lesen empfahl Kunst den Beitrag über Nauorter Bohnen. Dies könnte in Anlehnung an die Backesdörfer-Veranstaltungen zu einer Bohnendörfer-Veranstaltung anregen. In einem Beitrag über die Nister ist von enormen Lachsvorkommen vor 100 Jahren die Rede. Dies sei falsch, sagte Kunst, es gebe keinen Nachweis über Lachse in der Nister, auch nicht vor 100 Jahren. Er, Kunst, habe sich im Redaktionsbeirat vergeblich für eine Korrektur dieser Falschdarstellung eingesetzt.

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Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Anonym:
Ich begrüße das Urteil ebenso und ja, ich kenne die Dame hier persönlich und nein, ich habe nie gegen sie gewettert. ABER ihre Anhänger sollten auch einmal die Augen öffnen! Sie sei ja immer so transparent und wenn man helfen durfte, ging es im Sommer NUR um die Bewässerung der Außenanlage zur Straße...
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