Mitgliederversammlung der Hochwassernotgemeinschaft Rhein e.V.

Anpassung an extreme Hochwasser- und Starkregenereignisse

Kommunen und Bürger müssen Eigenverantwortung erkennen

04.12.2019 - 09:28

Region. „In Braubach hat das Engagement zur Verbesserung des Hochwasserschutzes am Rhein, anlässlich eines Doppelhochwassers 1983, seinen Anfang genommen und schließlich zur Gründung der Hochwassernotgemeinschaft Rhein e. V., kurz HWNG, 1996 geführt“, so Joachim Müller, Bürgermeister der Stadt Braubach in seiner Begrüßungsrede zur diesjährigen Mitgliederversammlung der HWNG. Heute verfüge Braubach, dank des Einsatzes über die Parteigrenzen hinweg und der Unterstützung durch die Landesregierung Rheinland-Pfalz als einer der wenigen Städte am Mittelrhein immerhin über einen 65-jährlichen Hochwasserschutz.

„2018 verursachten Starkregenereignisse in Rheinland-Pfalz kommunale und private Schäden in Höhe von 55 Millionen Euro, während größere Hochwasser am Rhein 30 Jahre zurückliegen. Die Kooperation der HWNG mit Hochwasserpartnerschaft Elbe, HPE, ist daher gut gegen das Vergessen“, so Dr. Erwin Manz vom rheinland-pfälzischen Umweltministerium.


„Kommunen sollen selbst aktiv werden!“


Am dicht besiedelten und intensiv industrialisierten Oberrhein würde ein Hochwasser wie an der Elbe Milliardenschäden verursachen. Wichtig sei daher ein ganzheitliches Hochwasserrisikomanagement, das Land, Bund, Kommunen und Betroffene einbeziehe. Dazu gehöre neben einem einheitlichen Risikomanagement-Plan für den gesamten Rhein auch die landesweite Umsetzung der Richtlinie in den Kommunen selbst. „Alle Kommunen sollen selbst aktiv werden und frühzeitig Vorsorge treffen!“ appellierte Dr. Manz.

In Rheinland-Pfalz unterstützt und berät das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge, IBH, basierend auf einer Kooperation zwischen der HWNG, den kommunalen Spitzenverbänden, dem Innen- und Umweltministerium, seit zehn Jahren die Kommunen erfolgreich bei der Hochwasser- und Starkregenvorsorge. „Eine Ausweitung des IBH über die Landesgrenzen hinweg ist wünschenswert, um Vorsorgenetzwerke zu bilden. Man muss gegen das Vergessen von Hochwasserereignissen kämpfen und aus der Erfahrung lernen, denn der Klimawandel bringt neue Probleme“, stellte Dr. Karl-Heinz Frieden, Geschäftsführer der HWNG und Vorstand des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz, zum Jubiläum fest.

„Beschleunigungsmaßnahmen im Hochwasserschutz und die Fortsetzung der intensiven Zusammenarbeit der Kommunen sind notwendig. Für Sensibilisierung von Betroffenen und der Risikokommunikation ist zudem eine stärkere Zuwendung zu den sozialen Medien wichtig!“ forderte Otto Schaaf, stellvertretender Vorsitzender der HWNG und Vorstand der Stadtwässerungsbetriebe Köln, als Resümee seines Jahresrückblicks.

„Ein Großteil der Kommunen ist, was die Hochwasservorsorge anbelangt, auf einem guten Weg“, fasste er weiterhin lobend das Ergebnis einer unter den Mitgliedern der HWNG durchgeführten Umfrage zusammen und appellierte an Kommunen und Privatpersonen, die Sammlung von „Best-Practice-Beispiele zum Thema Hochwasservorsorge“ auf der Homepage der HWNG, durch weitere Beispiele zu ergänzen.


Schon kleine Maßnahmen sind effektiv


„Eine Naturkatastrophe trifft alle gleichermaßen!“ betonte Werner Groß, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, zu Beginn der Verstellung des „Örtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept“ für die Verbandsgemeinde Loreley, das derzeit erstellt wird. Eigenvorsorge sei wichtig, denn schon kleine Maßnahmen seien effektiv.

„Hochwasservorsorge ist ein langfristiger Prozess und die Umsetzung eine Daueraufgabe“ schloss Dr. Roland Boettcher, beratender Ingenieur, die anschließenden Erläuterungen zum aktuellen Stand des Konzepts. „Wie zurück ins normale Leben nach der Katastrophe?“ stand als Frage über dem Vortrag von Dr. Benni Thiebes, Geschäftsführer des Deutschen Komitees für Katastrophenvorsorge, DKKV, der über den aktuellen Forschungsstand zur Widerstands-, Bewältigungs- und Anpassungsfähigkeit - Resilienz - von Bevölkerung und Infrastrukturen und wie die Resilienz gegenüber Katastrophen gestärkt werden kann, berichtete.

Projekte des DKKV befassen sich u. a. mit neuen Schutzzielen und -niveaus für „Kritische Infrastrukturen“, der Verbesserung der Katastrophenvorsorge (z. B. Verbesserung der Sicherheit von Hotels) oder mit neuen Sensibilisierungsmethoden („Serious Gaming“ als „Workshop-Motor“). „Resilienz erfordert Kooperation zwischen Akteuren, z.B. Wissenschaft, Praxis, Verwaltung, Politik“, so eine der Kernaussagen von Dr. Thiebes.

Weitere Informationen über die Hochwassernotgemeinschaft e. V. finden sich unter: www.hochwassernotgemeinschaft–rhein.de.

Pressemitteilung der

Hochwassernotgemeinschaft Rhein e.V.

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