Leserbrief

Keine preiswerte Wald- bestattung in Rheinbach

Aber teure Baumbestattung auf den städtischen Friedhöfen

04.01.2017 - 08:36

Rheinbach. Der Rat der Stadt Rheinbach lehnte in seiner Ratssitzung am 12.12.2016 einstimmig den Bürgerantrag auf die Einrichtung einer Waldbestattung in Rheinbach ab. Begründet wird dies u.a. mit der neuen Möglichkeit, sich seit Juni 2016 auf den städtischen Friedhöfen um einen Baum herum (insgesamt 21 Urnen) im Rahmen einer sog. Baumbestattung beerdigen zu lassen.

Mit einer Waldbestattung (hier werden i.d.R. höchstens 10 Urnen um einen Baum gruppiert) im eigentlichen Sinn hat dies jedoch rein gar nichts zu tun, denn die Hauptmerkmale einer Waldbestattung, also einerseits der ökologische Gesichtspunkt (Bestattungswälder sind meist naturbelassene und idyllische Waldareale, deren Fortbestand durch ein auf 99 Jahre angelegtes, waldschonendes Bestattungskonzept gesichert ist) sowie andererseits die Möglichkeit einer preisgünstigeren Bestattung bleiben hier vollkommen unberücksichtigt. Aber gerade diese beiden Argumente waren der Antragstellerin 2014 und den Befürwortern wichtig (2015 haben sich 164 Personen bei einer Umfrage der Stadt Rheinbach für diese Form der Bestattung ausgesprochen). Daher stellte die Antragstellerin erneut einen 2. Bürgerantrag, um über eine Waldbestattung im eigentlichen Sinn beraten zu lassen. Auf den städtischen Friedhöfen können zukünftig Personen nach der neuen Friedhofsgebührenkalkulation für 2017 für zunächst 1452 Euro einen Baumplatz erwerben. Dazu kommen, nach Aussage eines örtlichen Bestatters, zusätzliche Kosten zwischen 2000 Euro und 2500 Euro, die er für seine Dienste berechnet. Damit kostet die Baumbestattung auf den Friedhöfen zwischen ca. 3452 Euro und 3952 Euro!

Darin sind sowohl die einmaligen Friedhofsgebühren als auch die Folgekosten noch nicht eingerechnet. Eine Waldbestattung kostet komplett, je nach Anbieter, zwischen 1000 Euro und 2000 Euro. Hierin sind wirklich alle Kosten enthalten, incl. Krematorium, Urne etc. Als Bürger muss man sich angesichts der Kosten, die bei einer Baumbeisetzung auf den Friedhöfen entstehen, fragen, warum die Stadt Rheinbach diese ökologisch sinnvolle und preisgünstige Art der Waldbestattung ablehnt. Die verblüffende Begründung der Ablehnung lautet wörtlich: „Da bereits mehrfach über die Einrichtung eines solchen Bestattungswaldes (Friedwald, Ruheforst) beraten wurde, der Ausschuss und der Rat dieses nie befürwortet hat, ist der Antrag abzulehnen.“ Man ist also dagegen, weil man es immer schon war. Wir möchten Sie herzlich einladen, sich in der Bürgerinitiative „Eine Waldbestattung für Rheinbach“ zu engagieren und mitzuarbeiten. Weitere Informationen zu dem Thema und Kontaktmöglichkeiten können Sie demnächst der Presse entnehmen.

Anne und Frank Höfeld,

Rheinbach

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
04.01.2017 22:51 Uhr
Andreas Morgenroth

Ich empfehle, mal den aktuellen Stand der Fachdiskussion zu recherchieren, bevor man sich über das vermeintlich"ökologische" Urnenvergraben im Wald öffentlich äussert, zum Einstieg ggf. den Artikel "Bestattungswald" bei Wikipedia.



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

B 42 Kestert - Verkehrsunfall mit schwerverletztem Kradfahrer

Montabaur. Ein 37-jähriger Kradfahrer befuhr die B42 aus Richtung Kamp-Bornhofen in Richtung Kestert und übersah, vermutlich bei einem versuchten Überholmanöver, den entgegenkommenden Kastenwagen. Wahrscheinlich versuchte er noch zu bremsen und wieder auf seine Fahrspur zu gelangen. Hier verlor er die Kontrolle über sein Krad und stürzte. Der Fahrer rutschte rechtsseitig gegen bzw. unter den Kastenwagen. mehr...

Einbruch in Getränkemarkt

Andernach. Im Zeitraum vom 26. April 18:30 Uhr, bis 27. April 8:50 Uhr, kam es in einem Getränkemarkt in der Koblenzer Straße, in Andernach zu einem Einbruch. Der/die unbekannte(n) Täter brachen die Vordertüre auf und verschaffte(n) sich so Zugang zum Markt. Hier entwendete(n) er/sie mehrere dutzend Packungen Zigaretten sowie Bargeld. Der/die Täter flüchtete(n) über die Straße Scheidsgasse. Hinweise... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Sachbeschädigung eines Bauzaunes

Sachbeschädigung eines Bauzaunes

Nister. Im Zeitraum zwischen dem 26. April, 18 Uhr und dem 27. April, 7 Uhr wurden im Industriegebiet „Zum Drahtzug“ in Nister zwei Elemente eines Bauzauns durch bislang unbekannte Tatpersonen beschädigt, sowie umgebogen. mehr...

Wohnzimmerscheibe eingeworfen - Zeugenaufruf

Wohnzimmerscheibe eingeworfen - Zeugenaufruf

St. Katharinen. Am frühen Morgen des 27. April zwischen 00:20 Uhr und 06:30 Uhr, warf ein bislang unbekannter Täter die rückwärtige Wohnzimmerscheibe eines Einfamilienhauses in der Hummelsberger Straße in Sankt Katharinen ein. mehr...

FWG Andernach e.V. lädt ein

Infostände am 4. und 11. Mai

Andernach. Die Freie Wählergruppe Andernach e.V. (FWG) lädt die Bürgerinnen und Bürger von Andernach zu ihren Infoständen ein. Diese finden am 4. und 11. Mai am Historischen Rathaus in Andernach statt. mehr...

Erfolgreiche Saisoneröffnung

TC Rengsdorf

Erfolgreiche Saisoneröffnung

Rengsdorf. Jüngst startete der TC Rengsdorf in die Saison. Viele Interessierte jeden Alters fanden den Weg zu dem Verein, um den Tennissport einmal auszuprobieren oder um wieder einzusteigen. Alle SpielerInnen... mehr...

Jetzt für Läufe der LG Rhein-Wied anmelden

Andernach/Neuwied. Die Saison der Laufveranstaltungen beginnt, und damit auch die Anmeldephase für die Großveranstaltungen der LG Rhein-Wied. Der „Deichlauf präsentiert von Rhodius“ (Freitag, 14. Juni)... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Anonym:
Ich begrüße das Urteil ebenso und ja, ich kenne die Dame hier persönlich und nein, ich habe nie gegen sie gewettert. ABER ihre Anhänger sollten auch einmal die Augen öffnen! Sie sei ja immer so transparent und wenn man helfen durfte, ging es im Sommer NUR um die Bewässerung der Außenanlage zur Straße...
Andrea könig:
Ich verfolge die Geschichte um Liane schon lange und verstehe nicht, wie man auf solche, zum Teil hirnrissigen und unverschämten, Verleumdungen hereinfallen kann. Es kann nicht sein, dass die Gerichte sich nicht selbst vor Ort informiert haben. Liane führt seit mindestens 15 Jahren den Hof mit viel...
Cornelia Lachmuth:
Für mich klingt das nach Befangenheit. Nie gab es Probleme dort. Alle Kontrollen waren, selbst 4 Monate zuvor, noch in Ordnung. Ich kenne den Hof und habe selber keine tierschutzrelevanten Mängel erkennen können. Viele andere Leute vom Fach, ebenfalls nicht. ...
Claudia Krahe-Abel:
Es darf keine Impfpflicht geben! Das Grundrecht auf die Unversehrtheit des Körpers muss dringend gewahrt werden! Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen was er in seinen Körper spritzen lässt oder nicht. Und es darf keine Diskriminierungen geben. Jeder muss Verantwortung für sich selbst und seine...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service