Moselweiß. Ohne Elektronik geht bei Lotto Rheinland Pfalz im Moselweißer Verwaltungszentrum nichts mehr. Mit modernster Technik gibt es totale Kontrolle und absolute Sicherheit. Das war die Erkenntnisse, die die Mitglieder und Gäste der Senioren Union in Erstaunen versetzte. Die Vorsitzende Monika Artz berichtete, dass die Einladung zur Besichtigung großen Andrang ausgelöst hatte, denn die Besuchergruppen sind auf 30 begrenzt. Viele Fragen stürzten auf Christel Colljung ein, die die Besuchergruppe der Senioren Union begrüßte, ihren Praktikanten Jonas Schmitt vorstellte und durchs Haus führte.

Aber zuerst gab es eine nette Überraschung. Christel Colljung zog einen Lottoschein hervor und kreuzte die von den Gästen genannten Zahlen an. So wurden die Senioren zu einer Tippgemeinschaft und konnten bei der Ziehung von Spiel 77-Lotto am Mittwoch verfolgen, ob sie gewonnen haben.

Dann kamen die Senioren in den Raum, in dem die aus dem Fernsehen bekannte Maschine mit den Zahlenkugeln steht. Hier wird die Ziehung unter strengster Aufsicht von Behördenvertretern vollzogen und dokumentiert: Die Kugeln sind vom Eichamt geprüft, Manipulationen ausgeschlossen, dazu großer Aufwand für Sicherheit und Wartung. Und für den Fall der Fälle steht eine Ersatzmaschine bereit.

Dann ging es durch Code-bewachte Türen ins Rechenzentrum. Fünf Mitarbeiter überwachen die Geräte der 1.000 Annahmestellen in Rheinland-Pfalz, wo die abgegebenen Tippscheine im Terminal eingelesen werden und die Quittung ausgedruckt wird. So geht keiner verloren. Tipper mit Kundenkarte sind über ihr Bankkonto registriert und bekommen ihren Gewinn bargeldlos gleich überwiesen. Anders die anonymen Spieler: Sie müssen ihre unbeschädigte Quittung selbst vorlegen und können ihren Gewinn in ganz Rheinland-Pfalz abholen, dazu haben sie drei Jahre Zeit. Die Gewinne sind steuerfrei, allerdings unterliegen die Erträge der Vermögenssteuer. Ein Dieselaggregat steht für den Fall des Stromausfalls bereit. Bei warmen und kühlen Getränken und Kuchen erfuhren dann die Teilnehmer viel Interessantes. Durch den Glücksspielstaatsvertrag zwischen allen 16 Bundesländern ist Lotto Rheinland-Pfalz Mitglied im Deutschen Lottoblock. Die Struktur der Gesellschaft: Land 51 Prozent, Sportbünde 49 Prozent. Von den heute 5.200 Mitarbeitern im Bundesland sind 186 in der Koblenzer Zentrale. 1948 wurde TOTO zur Sportförderung gegründet und 1956 durch LOTTO ergänzt. Die Tippscheine wurden damals per Hand ausgewertet, die Gewinne waren viel niedriger. Die Produktpalette ist erweitert worden und der Jackpot unterliegt einer Höchstbegrenzung. Das beliebteste Produkt ist 6 aus 49 mit zwei Ziehungen pro Woche. Zum Thema Suchtprävention werden alle Mitarbeiter permanent geschult. Auffällige Personen werden ermittelt und gegebenenfalls ausgeschlossen. Das Unternehmen ist gemeinwohlorientiert, 34 Prozent der Einnahmen gehen an das Land, davon sind 16,67 Prozent Lotteriesteuer.

Der Jahresumsatz 2015 betrug 375 Millionen - Jahresüberschuss von fünf Millionen Euro -. 2004 wurde der höchste Umsatz erzielt. Heute wird auch Lotto im Internet gespielt. Hoch interessant ist die Mittelverwendung: Es wird gefördert in Kunst, Kultur, Denkmalpflege, Umwelt und Naturschutz, karitative und soziale Zwecke und Sportsponsoring im Breiten- und Spitzensport - so zum Beispiel der Koblenzer Fechter Peter Joppich, Raphael Holzdeppe und Hannelore Brenner. Die Lottostiftung „Wir stehen an Deiner Seite, wir halten zusammen“ gehört auch dazu. Dieses Jahr läuft eine Spendenaktion zugunsten von Flüchtlingskindern im Land. Und last not least: Die Glücksspirale hat viele Destinatäre in Sport, Wohlfahrt, Natur, Umwelt, Denkmalschutz und Musik. Die Besucher vernahmen mit Amüsement, dass sie Gäste in der „Zentrale des Glücks“ waren. Monika Artz dankte Christel Colljung für ihre liebenswürdige und informative Darstellung des komplexen und wirtschaftlich wichtigen Unternehmens und den Teilnehmern für ihr lebhaftes Interesse.

Pressemitteilung

CDU Senioren Union,

Kreisverband Koblenz