Landtagsabgeordneter Clemens Hoch und Bürgermeisterkandidat Sebastian Busch besuchten Barmherzige Brüder in Saffig

Über Fachkräftemangel und Pflegenotstand in der Region informiert

Hoch und Busch erkundeten sich über aktuelle Situation bei Barmherzigen Brüdern

05.06.2023 - 13:21

Saffig. Clemens Hoch, Landtagsabgeordneter und Minister für Wissenschaft und Gesundheit in Rheinland-Pfalz, besuchte kürzlich gemeinsam mit Sebastian Busch, unabhängiger Bürgermeisterkandidat für die Verbandsgemeinde Pellenz, die Barmherzigen Brüder in Saffig. „Mir ist es ein Anliegen, die großen und guten Arbeitgeber in der Region zu besuchen und einen regelmäßigen Kontakt zu ihnen zu pflegen“, sagte Hoch zu Beginn des Treffens. Die beiden Politiker waren sehr interessiert daran, zu erfahren, wie sich die aktuelle Situation im Umfeld von Fachkräftemangel und dem sogenannten Pflegenotstand für die Barmherzigen Brüder Saffig darstellt und wie die Unternehmensgruppe beabsichtigt, sich zukunftsfähig aufzustellen.

Die Barmherzigen Brüder Saffig sind Teil der Barmherzigen Brüder Trier gGmbH (BBT-Gruppe) und betreiben verschiedene Einrichtungen für alte, psychisch kranke und behinderte Menschen in den Landkreisen Mayen-Koblenz und Ahrweiler sowie in der Stadt Koblenz. Dazu gehören die Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Saffig mit 65 Betten und 15 tagesklinischen Plätzen, zwei Seniorenzentren, eins davon in Plaidt, verschiedene Wohnangebote, die psychiatrischen Dienste sowie eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Plaidt.

Auf Clemens Hochs Frage, was neben dem Personal die größte Herausforderung für die Barmherzigen Brüder darstelle, antwortete Andreas Latz, Geschäftsführer der BBT-Gruppe: „Personal ist und bleibt das Kardinalthema der heutigen Zeit und der Zukunft.“ Man schaffe es aktuell zwar, die Stellen für Ärzte und Psychiater zu besetzen, es gehe „immer null auf null auf“, bei der Besetzung der (Ausbildungs-)Stellen im Pflegebereich stelle sich die Situation allerdings anders dar, wie Christiane Krebs, Direktorin Seniorendienste, berichtete. Hier gebe es große personelle Probleme. Besonders die generalistische Pflegeausbildung, die Abwanderung in andere Pflegebereiche und eine vergleichsweise hohe Leiharbeitsquote führe zu einer Schieflage. Hoch erwähnte in diesem Zusammenhang, dass er gemeinsam mit Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, derzeit an einer Lösung arbeite, die Leiharbeit in diesem Bereich einzugrenzen.

Zum Thema Digitalisierung berichtete die Pflegedienstleiterin im Gesundheitsdienst, Maike Engel. In diesem Bereich sei man gut aufgestellt und man habe bereits verschiedene Maßnahmen zur administrativen Entlastung und Qualitätssicherung eingeführt. Hoch und Busch wurde ein digitaler Pflegewagen demonstriert, der die Arbeit der Pflegekräfte im Arbeitsalltag erleichtert.

Begeistert zeigten sich Hoch und Busch über das neueste Projekt der Barmherzigen Brüder in Saffig. Noch in diesem Herbst soll der Inklusionsbetrieb „Gästehaus im Schlosspark Saffig“ eröffnet werden. Das Konzept soll die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben mit dem Tourismusangebot in attraktiver Lage der Verbandsgemeinde Pellenz verbinden. Im Saffiger Gästehaus können künftig Touristen und Gäste der Einrichtung übernachten und werden im Cafébereich mit einem Frühstück versorgt. Darüber hinaus sollen inklusive Tagungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten geschaffen und eine Wechselausstellung etabliert werden. Insgesamt wird der Inklusionsbetrieb sieben neue Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt schaffen, vier davon für Menschen mit Beeinträchtigung. „Das ist eine Riesenaufwertung für Saffig und die Pellenz“, freute sich Busch sichtlich.

Zum Abschied verabredeten die Beteiligten, in regelmäßigem Austausch zu bleiben, denn das sei gerade in herausfordernden Zeiten besonders wichtig.

Pressemitteilung

Clemens Hoch, MdL (SPD)

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05.06.2023 14:46 Uhr
Michael Schmidt

Die Schieflage und der Fachkräftemangel in der Pflege ist ein hausgemachtes Problem seitens der Arbeitgeber. Personal wird nur spärlich eingestellt (wenn überhaupt) und die restlichen Pflegekräfte werden verheizt. Der Gewinn wird dadurch maximiert. Das geht schon seit vielen Jahren so. Wer die Augen vor dieser Wahrheit verschließt wird niemals etwas ändern und alles bleibt so wie es ist. Versagen auf extrem hohem Niveau. Meinen Glückwunsch.



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