Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler veröffentlicht Verkehrslagebild 2016

Zahl der Verkehrsunfälle und Verletzten leicht gestiegen

Hauptunfallursachen sind Abstand, Wenden, Rückwärtsfahren, Geschwindigkeit – Mehr Unfallfluchten bei leicht gestiegener Aufklärung – Weniger Unfälle durch Alkohol und Drogen

11.03.2017 - 09:28

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Polizeiinspektion (PI) Bad Neuenahr-Ahrweiler ist zuständig für die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, die verbandsfreie Gemeinde Grafschaft sowie die Ortsgemeinden Schalkenbach und Königsfeld der Verbandsgemeinde Brohltal und die Ortsgemeinden Altenahr, Mayschoß, Rech, Dernau, Kalenborn und Berg der Verbandsgemeinde Altenahr.

Da die PI Bad Neuenahr-Ahrweiler erst seit 2013 für die genannten Gemeinden der Verbandsgemeinden Brohltal und Altenahr zuständig ist, kann ein Vergleich zu den Jahren vor 2013 nur eingeschränkt erfolgen.

Ziel der Verkehrssicherheitsarbeit ist insbesondere die Reduzierung der Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Kontrollmaßnahmen orientieren sich an den Hauptunfallursachen und den Risikogruppen. Dabei werden Unfallhäufungspunkte und -linien berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund stellt die PI ihr Verkehrslagebild für 2016 vor.


Mehr Unfälle, leicht gestiegene Verletztenzahl, ein Toter


Im Jahr 2016 ereigneten sich insgesamt 1812 Verkehrsunfälle. Dies entspricht einer Erhöhung um 50 Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahr (2013: 1750, 2014: 1688, 2015: 1762).

Die Zahl der Leichtverletzten ist im Vergleich zum Vorjahr um 20 auf 198 gestiegen, die der Schwerverletzten um acht auf 49 gefallen gestiegen. Eine Person wurde tödlich verletzt.


Hauptursachen für Verkehrsunfälle


687 Verkehrsunfälle sind auf die Unfallursache „nicht ausreichender Sicherheitsabstand“ zurückzuführen, 457 auf „Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren“ sowie beim „Fehler beim Ein- oder Ausfahren“. 159 Unfälle wurden durch eine zu hohe bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit verursacht.

Erfasst wird jeweils nur eine Unfallursache. Gerade bei Abstandsunfällen spielt die Geschwindigkeit in der Regel ebenfalls eine Rolle.


Zahl der Unfallfluchten ist gestiegen


Im Jahr 2016 wurden 449 Verfahren wegen Verkehrsunfallflucht eingeleitet (2015: 416, 2014: 369, 2013: 383). In 37,86 Prozent der Fälle konnte der Flüchtende ermittelt werden (2015: 36,54 Prozent, 2014: 44,17 Prozent, 2013: 40,37 Prozent).


Alkohol- und Drogenunfälle rückläufig


Die Zahl der Unfälle unter Beteiligung von Fahrzeugführern, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen, ist auf 17 gesunken (2015: 21, 2014: 16, 2013: 27). Wurden, resultierend aus diesen Unfällen, 2016 eine Person schwer- und sieben Personen leicht verletzt, waren es 2015 zwei Schwer- und sechs Leichtverletzte.


Betrachtung einzelner „Risikogruppen“


Kinder: Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Kindern hat sich gegenüber 2015 um zwei auf 17 Unfälle verringert. Neun Kinder wurden leicht, eines schwer verletzt. Sieben der verunglückten Kinder waren mit dem Fahrrad, zwei zu Fuß unterwegs. Seit 2013 ist hier keine signifikante Veränderung festzustellen.

Junge Fahrer: 2016 ereigneten sich 409 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Jugendlichen und jungen Fahrern (2015: 323, 2014: 330, 2013: 336). Dabei wurden 13 Personen schwer und 74 leicht verletzt. Bei 309 der Verkehrsunfälle ist die Gruppe der Jugendlichen und jungen Fahrer nach Auffassung der Polizei als Hauptverursacher anzusehen (davon bei 58 als Unfallursache Geschwindigkeit).

Senioren: Die Zahl der „Seniorenunfälle“ hat sich 2016 erneut um 98 Unfälle auf 479 erhöht. Neun Senioren wurden schwer, 42 leicht verletzt. 37,3 Prozent der verunglückten Senioren waren mit dem Pkw, 29,4 Prozent als Radfahrer und 19,6 Prozent als Fußgänger unterwegs. Als Hauptverursacher der Unfälle werden 336 Senioren in der Statistik geführt.

Motorisierte Zweiradfahrer: 2016 ereigneten sich 72 Verkehrsunfälle (plus zehn zu 2015, plus 15 Fälle zu 2014, plus 24 Fälle zu 2013) mit motorisierten Zweirädern mit insgesamt 62 verletzten Personen (ein Toter, 24 Schwer-, 37 Leichtverletzte). 41 Zweiradfahrer wurden als Hauptverursacher eingestuft. In 21 dieser Fälle hat die Polizei als Hauptunfallursache nicht angepasste Geschwindigkeit registriert.

Fahrradfahrer: 63 Unfälle (plus zehn zu 2015, plus drei zu 2014, minus eins zu 2013) mit Fahrrädern ereigneten sich im Berichtszeitraum. Bei 49 Unfällen mit Verletzten wurden 51 Personen verletzt (elf Schwerverletzte, 40 Leichtverletzte). Bei elf Unfällen war der Radfahrer alleinbeteiligt.


Tödlicher Verkehrsunfall mit Kradfahrer


Am 15. September 2016, gegen 16.40 Uhr, befährt ein 43-jähriger Kradfahrer die B 257 aus Richtung Kalenborn kommend in Richtung Grafschaft-Gelsdorf. In Höhe eines Wirtschaftswegs will ein Pkw-Fahrer auf die B 257 auffahren. Dabei übersieht er den schnell herankommenden Kradfahrer, und es kommt zum Zusammenstoß. Der Kradfahrer erliegt noch am gleichen Tag seinen Verletzungen.


Maßnahmen zur Verkehrsunfallbekämpfung


Die Maßnahmen dienen der Steigerung der Verkehrssicherheit und dem Ziel, die Folgen der Unfälle im Rahmen der Möglichkeiten zu reduzieren. Hinsichtlich der Bekämpfung der Hauptunfallursache Geschwindigkeit ist anzumerken, dass nachfolgend die Ergebnisse der Geschwindigkeitsüberwachung durch die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Verkehrsdirektion Koblenz nicht aufgeführt werden.

Insgesamt wurden 332 Straf- und 445 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstößen im Straßenverkehr eingeleitet.

70 alkoholisierte Verkehrsteilnehmer wurden überprüft. Bei 40 wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Im Bereich 0,5 bis 1,09 Promille fielen 17 Verkehrsteilnehmer auf, gegen die jeweils ein Ordnungswidrigkeitsverfahren geführt wurde. 13 Trunkenheitsfahrten hat die Polizei vor Fahrtantritt verhindert.

71 Fahrer wurden kontrolliert, die unter Drogeneinfluss standen. Gegen einen wurde ein Strafverfahren, gegen die übrigen ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Ferner wird die Führerscheinstelle über das Ergebnis der jeweiligen Blutuntersuchungen informiert und leitet in einer Vielzahl von Fällen ein Verwaltungsverfahren mit dem Ziel, die Fahrerlaubnis zu entziehen, ein. Durch Schulung von Polizeibeamten im Hinblick auf das Erkennen von Drogen im Straßenverkehr hat sich das Entdeckungsrisiko deutlich erhöht. Dies wird vermutlich von den überwiegend jüngeren Fahrern noch unterschätzt.

Insgesamt 1300 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld und 358 Ordnungswidrigkeitsverfahren waren die Folge der übrigen festgestellten Verkehrsverstöße. Verstöße gegen Geschwindigkeitsbeschränkungen wurden mit 33 Bußgeldern und 350 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld geahndet. 443 Verstöße gegen die Helm- und Gurtpflicht stellte die hiesige Polizei 2016 fest. Wegen technischer Mängel, Nichtmitführen von Ausweisen und Ausrüstungsgegenständen erhielten 774 Verkehrsteilnehmer einen Mängelbericht. In der Summe hat die Polizei Bad Neuenahr-Ahrweiler 2846 Maßnahmen zur Verkehrsunfallbekämpfung im Jahr 2015 getroffen.

Pressemitteilung der

PI Bad Neuenahr-Ahrweiler

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