Eifelverein Remagen
Zornige Wespen und friedliche Bienen
Südlich von Niederheckenbach lässt sich ein wunderschöner Rundwanderweg kombinieren aus gekennzeichneten Wegen und solchen, die man selber anhand der Karte zusammensucht. Ganz überwiegend geht es dann fernab aller Ortschaften durch herrliche Wälder, die in der Sommerhitze phantastisch duften und über ausgedehnte Wiesenflächen. „Nach einem Kilometer kommt ein Tor. Auch wenn Wanderer es sonst immer schließen sollen, rühren Sie es nicht an!“ Diese Warnung eines Landwirtes, der gerade sein Heu einbrachte, war ernst zu nehmen. Denn im hohlen Eisenrahmen des Gitters hat sich ein höchst agressiver Wespenschwarm angesiedelt, der nach Schilderung des Landwirts schon so manchen Wanderer beim Versuch das Tor zu schließen übel zugerichtet hat. Tatsächlich saß dann oben auf dem Gitter ein Dutzend übel gelaunter und schon böse brummender Wespen-Wächterinnen und signalisierten, es möge ihnen nur ja niemand zu nahe kommen. Die Remagener Wanderer verstanden die Warnung und wichen gerne in großem Bogen aus. Die Berge dort sind fast alle über 600 m hoch, also mehr als ein halber Tausender über dem Rhein. Die Luft ist dementsprechend frischer und dank des Windes herrschte ideales Wanderwetter.
Schöne Aussicht
Der Schöneberg ist der höchste Gipfel der Osteifel. Aber selbst in amtlichen Karten ist man sich nicht einig, ob er nun 666 m oder 674 m hoch ist. Der 154 m hohe Fernmeldeturm ist leider nicht öffentlich zugänglich. Von ihm müsste man eine phantastische Aussicht haben, denn selbst von der Straße aus reicht der Blick weit ins Land. Im Frühjahr regiert der leuchtend gelbe Ginster, dieses „Eifelgold“, das Farbenkonzert der ganzen Landschaft dort. Im Sommer aber dominiert Lila, vor allem in den Wäldern, durch den dann millionenfach blühenden Fingerhut. Er wird, da hochgiftig, vom Wild gemieden und kann sich dadurch ungehindert vermehren. Von Bienen wird er leidenschaftlich geschätzt.
Am Waldrand betreute gerade ein junger Berufsimker ein Dutzend seiner Bienenstöcke und erklärte bereitwillig, wie aus Nektar schließlich Honig wird. Ja, er ließ sogar vom Nektar direkt aus den Waben kosten und erklärte, dass er aufpassen muss, will er nicht durch Ausschwärmen die Hälfte seiner Völker verlieren. Ob er häufig gestochen werde? Fast täglich, meinte er, aber das sei nicht weiter schlimm.
Gegenüber den Wanderfreunden aus Remagen verhielten sich die Bienen ausgesprochen friedlich, selbst beim Berühren der Waben. Niemand wurde gestochen. In Ramersbach klang dieser schöne Wandertag in der Gaststätte Halfenhof aus und die Wirtin hatte eigens ihren empfehlenswerten Lieblingskuchen gebacken.