Reisevereinigung Euskirchen hatte zum 14. Taubenforum eingeladen
Greifvögel machen den Taubenzüchtern derzeit zu schaffen
Mehr als 60 Züchter trafen sich im Dorfsaal Straßfeld
Straßfeld. Die Greifvögel machen den Taubenzüchtern in der Region derzeit schwer zu schaffen. „Mittlerweile gibt es so viele von denen, dass wir es kaum noch wagen können, unsere Brieftauben fliegen zu lassen“, stellte Ralf Urfey, Vorsitzender der Reisevereinigung Euskirchen, beim vierzehnten Taubenforum im Dorfsaal Straßfeld mit Bedauern fest. „Bei mir sitzt ein Sperber regelmäßig vorm Taubenschlag und wartet nur darauf, dass eine Taube den Kopf herausstreckt.“ Auch die Population der Habichte und Wanderfalken habe derart zugenommen, dass alle Züchter in der Region dazu übergegangen seien, die Tauben vorsichtshalber im Schlag zu lassen. Praktisch jeder habe schon schmerzliche Verluste verzeichnen müssen. Leider könne man nichts dagegen tun, weil die Raubvögel unter Naturschutz stehen und auch nicht bejagt werden dürfen. Dafür sei die Vogelgrippe mittlerweile ausgestanden, wiewohl die Tauben davon ohnehin nie betroffen gewesen seien. Was es sonst noch so an Krankheiten in den Taubenschlägen gibt und was man dagegen tun kann, verriet Tierarzt Burkhard Sudhoff (Mönchengladbach) bei seinem Vortrag vor mehr als 60 Mitgliedern der Reisevereinigung. Für die ist das Taubenforum eine willkommene Gelegenheit, auch im Winter ihrem Hobby zu frönen und sich mit Gleichgesinnten zu treffen. Zumal auch noch die Siegerehrung für die Distanzflüge auf dem Programm stand, die von Ende April bis Mitte September durchgeführt wurden. Dabei mussten verschiedene Flugstrecken zwischen 150 und 600 Kilometern absolviert werden. Sieger ist dann diejenige Taube, die als erstes wieder im heimischen Schlag eintrifft – wenn sie nicht vorher ein Greifvogel erbeutet hat.
Hightech hält Einzug in die Taubenschläge
Interessant war auch der Vortrag von Willi Hertel, seines Zeichens Autor mehrerer Fachbücher und erfolgreicher Züchter, der den Taubenfreunden darlegte, wie die Spitzenzüchter ihre Tauben versorgen und die richtigen Partner für die vielversprechende Zucht aussuchen. Ein großer Vorteil sei es dabei, dass die besten Züchter in engem Kontakt miteinander stünden und sich so gegenseitig weiterhelfen könnten. Außerdem halte immer mehr Hightech Einzug in die Taubenschläge, von der automatischen Fütterung über die elektronische Überwachung bis zur automatischen Entsorgung sei mittlerweile alles machbar – und nur eine Frage des Geldes. Dazu gab es eine rege Tauschbörse und die Möglichkeit, Gutscheine für Jungtauben des kommenden Jahres von den regional bekannten Züchtern zu ersteigern. Denn mit Tauben aus besonders guter Abstammung kann man die eigene Zucht deutlich verbessern, so die allgemeine Meinung. Außerdem wurden im weiteren Verlauf auch prämierte Vögel meistbietend versteigert, und natürlich wurden auch die schönsten Tauben ausgezeichnet. Gesamtsieger wurde dabei Helmut Bartscherer vor der Schlaggemeinschaft Frings/Markert und der Schlaggemeinschaft Zingsheim/Poth. Den schönsten Standardvogel hatte Helmut Bartscherer und das Standardweibchen Bertjo Frings.